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1629 - Das Gift der schönen Laura

1629 - Das Gift der schönen Laura

Titel: 1629 - Das Gift der schönen Laura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Viereck und standen sich gegenüber wie die Wachtürme einer Burg. Auf der freien Fläche dazwischen wuchs Rasen, und man hatte sogar einen kleinen Spielplatz eingerichtet, der allerdings völlig verdreckt aussah.
    Wir schauten an den Fassaden hoch, sahen Balkone, von denen die meisten besetzt waren, denn es war kein Vergnügen, sich bei diesem Wetter in den Wohnungen aufzuhalten. Die Schwüle hatte zugenommen und auch zahlreiche Menschen ins Freie getrieben. Nicht nur die älteren, auch jüngere Personen hockten herum, die man sich eher auf Arbeitsstellen gewünscht hätte.
    Wir waren hier fremd, und das bekamen wir auch zu spüren, denn die Blicke, mit denen wir angestarrt wurden, waren nicht eben freundlich. Da paarten sich schon Misstrauen und Aggressivität.
    Wir ließen uns nicht abhalten und näherten uns dem Haus, in dem Charlie Penn gelebt hatte.
    Wir gingen davon aus, dass Kollege Murphy und seine Leute der Wohnung noch keinen Besuch abgestattet hatten, und so brauchten wir auch kein Siegel aufzubrechen.
    Vor der Tür saß ein Typ, der hier wohl mit das Sagen hatte. Ein etwas dreißigjähriger Mann in einem schwarzen Muskelshirt und einer Hose, die zum Kampfanzug der Soldaten gehörte. Seine Füße steckten in Springerstiefel, der Kopf war rasiert, und die Tattoos auf den nackten Armen zeigten Symbole, die in Deutschland verboten waren.
    Er war nicht allein.
    Neben ihm lag ein Kampfhund. Ein Bullterrier, dessen Augen uns böse und hungrig anfunkelten. Der Mann selbst saß auf einem Hocker und nahm jetzt lässig seine Sonnenbrille ab, als wir uns dem Eingang näherten.
    Wir taten so, als hätten wir ihn nicht gesehen, nur Suko gab ein leises Brummen ab. Ein Zeichen, dass er sich innerlich auf Ärger einstellte.
    Er sollte sich nicht getäuscht haben. Noch bevor wir einen Fuß in den Bereich des Eingangs gesetzt hatten, sprach uns der Typ an.
    »Stopp.«
    Wir taten ihm den Gefallen.
    »Und weiter?«, fragte Suko.
    Der Typ zischte. Es war ein Zeichen für den Hund, sich aufzurichten. Er öffnete das Maul, zeigte seine Beißer und glotzte uns an.
    »Ihr wohnt hier nicht.«
    »Das stimmt.«
    »Und was wollt ihr hier?«
    »Ich denke nicht, dass dich das interessieren sollte. Bleib ruhig und mach keinen Stress.«
    Der Glatzkopf grinste. »Ich mache auch keinen Stress«, erklärte er.
    »Aber Zerberus mag keine Fremden. Er ist mein Beschützer, und er will, dass es mir gut geht. Deshalb verlangt er von allen, die hier jemanden besuchen wollen, einen gewissen Eintritt, den ich als Hausmeister und Troubleshooter kassiere.«
    Suko nickte. Er schaute dabei in ein grinsendes Gesicht, während ich mich in der Umgebung umsah. Was sich hier anbahnte, war nicht verborgen geblieben. Die Menschen hatten sich zusammengerottet und schauten zu, wie es weiterging.
    »Wie hoch ist denn der Eintritt?«, fragte Suko.
    Der Typ entspannte sich. »Nun ja, so wie ihr ausseht, könnt ihr sicherlich jeder zwanzig Pfund löhnen.«
    Jetzt war es heraus. Auf eine Erpressung wollten wir uns nicht einlassen.
    Ich überließ Suko weiterhin das Feld, und er fragte: »Das gilt also für jeden Besucher?«
    »Klar.«
    »Auch für Polizisten?«
    Der Mund, der bisher offen gestanden hatte, schloss sich. Damit hatte der Kerl wohl nicht gerechnet.
    »Ach, ihr seid Bullen?«
    »Nein, Polizisten. Wir sind dienstlich hier, mein Freund. Und jetzt mach den Weg frei, bevor wir dich wegen Nötigung festnehmen. Hast du das verstanden?«
    »Klar, habe ich.«
    »Dann ist es gut.«
    »Aber was mache ich mit meinem vierbeinigen Freund hier?«
    »Du kannst Zerberus erklären, dass er sich in die Hölle zurückziehen soll. Da gehört er hin.«
    »Das tut er nicht!«
    Wir sahen, dass der Kerl das Ende der Leine um sein Handgelenk gewiekelt hatte. Er hielt Zerberus recht eng, was er jetzt nicht mehr tat, denn er gab ihm nach, und der Bullterrier nutzte seine Freiheit sofort aus, als er uns anspringen wollte, von der Leine aber noch zurückgehalten wurde.
    »Er mag euch nicht.«
    Das sahen wir, aber wir hatten keine Lust, uns hier aufhalten zu lassen.
    Wir wussten nicht, worauf Zerberus dressiert war. Sicherlich auf bestimmte Bewegungen, und deshalb vermieden wir es, nach den Waffen zu greifen.
    Da gab es andere Möglichkeiten, und da zeigte Suko, dass auch er die Geduld verlieren konnte. Er war jemand, der aus dem Nichts heraus explodieren konnte.
    Genau das bewies er in diesem Augenblick. Sein Tritt war nicht mal im Ansatz zu sehen, und das musste auch so sein,

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