Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
163 - Der Zauberhelm

163 - Der Zauberhelm

Titel: 163 - Der Zauberhelm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Helms.«
    »Wenn er also von diesem Flügelhelm erfährt«, warf Tucker Peckinpah ein, »Wird er nichts Eiligeres zu tun haben, als ihn sich zu holen.«
    »Ich werde mir den Helm morgen ansehen«, sagte ich.
    »Und ich werde dich begleiten«, sagte Roxane, »wenn du nichts dagegen hast.«
    Ich grinste. »Die Begleitung einer schönen Frau war mir noch nie unangenehm.«
    ***
    Alles hatte sich zurückgebildet, nichts war mehr zu sehen. Fenmore Caulfield trug keinen brennenden Flügelhelm mehr, sah aus wie immer.
    Dennoch hatte er sich von Grund auf verändert.
    Als er zu sich kam, lief er durch die Straßen von Bloomsburry. Es war Abend geworden, und Fenmore wußte weder, wie lange er schon hier war, noch, wie er hierher kam oder was er hier wollte.
    Er glaubte, auf der Suche zu sein, aber auf der Suche wonach? Seine Gier nach Reichtum war erloschen; dafür beherrschte ihn nun eine andere Gier, die er befriedigen mußte.
    Die Gier nach Leben!
    Aber dessen war er sich nicht bewußt. Er blieb vor einem Schaufenster stehen und betrachtete sein Spiegelbild. Eiskalt war sein Blick geworden, und sein Mund war nur noch ein grausamer waagrechter Strich.
    Das Lachen eines Mädchens drang an sein Ohr, er stutzte sofort. Lachen… Fröhliche, zufriedene, vielleicht sogar glückliche Menschen waren ihm zuwider.
    Alles, was Lebenslust ausstrahlte, war ihm verhaßt. Seine Miene verfinsterte sich. Er blickte an sich hinunter und stellte fest, daß er das mitternachtsblaue Seidengewand auch nicht mehr trug.
    Zwischen jetzt und dem Moment, als er die Besinnung verlor, klaffte eine Lücke.
    Er nahm sich nicht die Mühe, sie schließen zu wollen. Abgesehen davon, daß ihm das gar nicht gelungen wäre. Fenmore betrat eine Sackgasse.
    Das Mädchen lachte wieder, dadurch wurde Fenmore Caulfield auf ein offenes Kellerfenster aufmerksam, dem er sich sogleich näherte.
    Er sah in eine Garderobe. Hier zogen sich die Akteure eines Kellertheaters um. Der Raum war mit einem dicken alten Vorhang abgeteilt.
    Links befanden sich die Männer, rechts die Mädchen. Fenmore konnte in beide Hälften sehen. Zwei Männer und drei Mädchen schminkten sich ab, die Vorstellung war zu Ende. Es war eine Premiere gewesen, und die Aufführung war beim Publikum gut angekommen.
    Kein Wunder also, daß sich die Akteure alle in einer Hochstimmung befanden.
    »Ihr kommt alle noch mit zu mir!« rief der kleine, kraushaarige John Marlowe. »Ich habe ein paar Flaschen Sekt kaltgestellt. Der Erfolg muß gefeiert werden.«
    Kay Morley, die blonde Naive - sie spielte sie nicht nur auf der Bühne, sondern war es wirklich -, kicherte. »Drei Mädchen gegen zwei Jungs, das haut doch nicht hin.«
    »Wieso gegen?« gab Marlowe grinsend zurück. »Drei Mädchen mit zwei Jungs, muß es heißen.«
    »Klappt doch erst recht nicht. Da bleibt eine von uns übrig.«
    »Mach dir keine Gedanken, Süße, ich werde dafür sorgen, daß ihr alle auf eure Kosten kommt.«
    »Angeber!« riefen die drei Mädchen gleichzeitig.
    Fenmore Caulfield eilte zum Bühneneingang und wartete dort auf die Künstler. »He, Leute, ihr wart einfach toll. Wärt ihr wohl so nett, mir ein Autogramm zu geben? Ich hab bloß nichts zum Schreiben dabei.«
    »Du kriegst deine Autogramme, mein Junge«, sagte John Marlowe jovial, »und noch einiges dazu. Wir lassen bei mir zu Hause eine kleine Premieren-Party steigen. Da fehlt uns noch ein Mann. Hast du Lust, mitzukommen?«
    Fenmore Caulfield strahlte vor Glück. »Ist das wahr? Du lädst mich ein? Mann, das finde ich irre. Ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Fenmore nannte seinen Namen, allerdings nicht den echten. Jack Bixby nannte er sich, und die Schauspieler gaben ihm grinsend die Hand.
    Bei Kay Morley war John Marlowe von diesem Augenblick an abgemeldet. Sie lächelte Fenmore vielversprechend an, schob ihre Hand unter seinen Arm und küßte ihn. »Du bist süß.«
    Ihr Lippenstift leuchtete auf seiner Wange. Sie wollte ihn abwischen, doch er hinderte sie daran. »Laß nur, den Abdruck behalte ich als Souvenir.«
    »Du Dussel, beim nächsten Waschen ist er weg.«
    »Bist du verrückt? Als ob ich mich da noch mal waschen würde«, erwiderte Fenmore.
    John Marlowe wohnte gleich um die Ecke. Das Apartment war zwar groß, aber ziemlich leer. Marlowe hatte es unmöbliert gemietet und Geld für Möbel mußte er erst verdienen.
    »Macht es euch bequem, Freunde!« rief Marlowe. »Mein Haus ist euer Haus. Setzt euch, wohin ihr wollt.« Er warf ein paar Kissen auf

Weitere Kostenlose Bücher