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163 - Der Zauberhelm

163 - Der Zauberhelm

Titel: 163 - Der Zauberhelm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wäre bei einem Reisenden besser aufgehoben gewesen, aber das launische Schicksal hatte sie mit dem Silberdämon zusammengespannt, und damit sie nicht unglücklich war, hatte sich Metal mit ihr auf Wanderschaft begeben, obwohl das überhaupt nicht seinem Naturell entsprach. Er wäre viel lieber seßhaft gewesen.
    »Sie haben uns eine Menge Neuigkeiten erzählt, Roxane«, bemerkte Tucker Peckinpah und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarre. »Aber auf eine Neuigkeit warte ich immer noch gespannt: Konnten Sie in Erfahrung bringen, wie man das Höllenschwert für die schwarze Seite unbrauchbar machen kann?«
    Ich spülte mit einem Schluck Pernod, während ich auf Roxanes Antwort wartete.
    Die weiße Hexe antwortete jedoch nicht sofort, sondern senkte den Blick und holte tief Luft. Sie sah aus, als würde sie sich gut überlegen, was sie sagen wollte.
    »Ich hörte von einem Mann namens Reypee«, berichtete Roxane. »Sie nannten ihn den ›Gottähnlichen‹…«
    »Kann er helfen?« fragte Cruv und rutschte im Ohrensessel nervös hin und her.
    Roxanes Blick verdüsterte sich. »Bestimmt hätte er helfen können, denn er verfügte über große weißmagische Kräfte…«
    »Aber?« fragte Tucker Peckinpah gespannt.
    »Reypee lebt nicht mehr«, antwortete die Hexe aus dem Jenseits zu unser aller Enttäuschung.
    »Ein Gottähnlicher verliert sein Leben?« fragte Cruv verwirrt. »Da kann doch irgend etwas nicht ganz stimmen.«
    »Reypee wollte nicht länger leben. Er war schon so alt, wie es keine Zeitrechnung erfassen kann, und gab sich selbst auf.«
    »Er nahm sich das Leben?« fragte ich enttäuscht.
    »Er hörte einfach auf zu leben, als es ihn nicht mehr freute«, gab Roxane zurück.
    »Und nun?« wollte ich wissen.
    »Man hat ihn fortgebracht und bestattet. Niemand kennt sein Grab.«
    »Jene, die ihn fortbrachten, müssen es kennen«, sagte ich.
    »Sie kamen nicht zurück«, erwiderte Roxane.
    Ich zog meine Augenbrauen unwillig zusammen. »Da gäbe es endlich einen Lichtblick, und dann das…«
    Es wäre aus zwei Gründen wichtig gewesen, Shavenaar, das Höllenschwert, zu einer rein weißen Waffe zu machen: Zum ersten, weil sie dann für Loxagon und alle Höllenstreiter, die sie besitzen wollten, wertlos gewesen wäre, und zum zweiten, weil das lebende Schwert, in dem ein Herz schlug, Tendenzen zeigte, seinen eigenen Weg gehen zu wollen, und dagegen hatten Mr. Silver und ich etwas, denn Shavenaar war sehr wertvoll für uns. Wir wollten es nicht hergeben.
    »Angenommen, es wäre möglich, dieses Grab zu finden«, sagte ich.
    »Es wird bewacht«, entgegnete Roxane sofort.
    »Von denen, die Reypee fortgebracht haben«, meinte ich, »das ist mir schon klar, aber nehmen wir einmal an, wir schaffen es, das Grab zu finden und die Wächter auszutricksen… Glaubst du, es wäre möglich, Reypee zum Leben zu erwecken?«
    Roxane schüttelte den Kopf. »Er hat sich aufgegeben. Es gibt nichts mehr in ihm, das leben möchte. Niemand kann ihn dazu zwingen.«
    »Er muß stark und mächtig gewesen sein«, sagte ich, einen bestimmten Faden weiterspinnend. »Große Kräfte standen ihm zur Verfügung. Wo sind sie nun? Haben sie sich aufgelöst, oder kann man sie sich nutzbar machen, ähnlich wie einen guten Geist?«
    »Angeblich befindet sich seine ganze weiße Kraft in dem Leichentuch, das ihn umhüllt«, sagte Roxane.
    »Dann müßte man das Höllenschwert in dieses Tuch legen«, stieß ich erregt hervor. »Die weiße Kraft würde in unsere Waffe fließen, sich darin ausbreiten und festkrallen. Dann hätten wir ein weißes Höllenschwert.«
    »Hört sich großartig an, Tony«, bemerkte Cruv.
    »Die Sache hat nur einen Haken«, wandte die weiße Hexe ein.
    »Daß niemand weiß, wo sich das Grab befindet«, sagte der Gnom. »Das habe ich schon geschnallt.«
    Es war ulkig, ihn solche Ausdrücke verwenden zu hören, wo er doch von einer ganz anderen Welt kam.
    »Aber«, fuhr er fort, »es müßte doch irgendwie zu bewerkstelligen sein, dieses Geheimnis zu lüften.«
    »Denkst du, das habe ich noch nicht versucht?« sagte Roxane. »Was glaubst du wohl, warum ich so lange fortblieb? Weil ich immer wieder hoffte, doch einen Schritt in dieser Richtung weiterzukommen. Es war unmöglich.«
    »Vielleicht solltest du es noch mal versuchen«, meinte der Gnom von der Prä-Welt Coor. »Wäre es nicht denkbar, daß du irgendeine Möglichkeit übersehen und noch nicht ausgeschöpft hast?«
    »Denkbar wäre es«, gab Roxane zu. »Aber ich kann es mir

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