1630 - Geheimmission der XENOLITH
im Raum. Er konzentrierte sich auf den Raumkadetten, der ihn diesmal bereitwillig in seinen Gedanken lesen ließ. „Danke, Ed", schrillte der Mausbiber. „Gute Arbeit."
Er eilte zum Remote-Kom und las den Text der Nachricht aus: Freund an Freund! Werde mit der Schaukel am 8. September erscheinen. Bis dann! erschien auf einem kleinen Bildschirm. „Eine Nachricht von Heimo", stellte Gucky fest. „Und die Ennox sitzen uns im Nacken. Bis zum 8. September sind es noch siebzehn Tage. Ich kann nur hoffen, daß Alaska seine Vorbereitungen abgeschlossen hat, denn diesen Ort müssen wir schnellstens räumen."
„Stimmt", sagte Ed. „Die Robotküche ist nämlich noch immer defekt. Und durch das Erscheinen der Ennox wurde Oma daran gehindert, mein Steak zu brutzeln. Ein verhungerter Pilot ist dir doch nichts wert, oder?
5.
Als Alaska Saedelaere mit dem Gleiter eintraf, hatte Gucky Felix bereits über die Neuigkeiten informiert. Der Ennox hatte die Nachrichten unterschiedlich aufgenommen.
Richtig reagiert hatte er nur auf die Ankündigung des Hanse-Kapitäns Heimo Gullik, mit seiner XENOLITH am 8.
September auf Gäa zu erscheinen.
Die Aussicht, von diesem Raumschiff zu seiner Heimat gebracht zu werden, war für ihn allein von Bedeutung, wenngleich er die aufgetauchten Artgenossen ganz offensichtlich fürchtete. Aber dazu wollte er sich kaum äußern.
Irgendwie war ihm das unangenehm.
Zu der Idee, ein Ausweichquartier zu beziehen, äußerte sich Felix auch nicht. Wahrscheinlich überstieg das sein Vorstellungsvermögen. Oder er war einfach zu willenlos, um sich gedanklich damit auseinanderzusetzen. Er unterstrich jedoch, daß er Gucky und seinem Team voll vertraute.
Einzelheiten konnte ihm Gucky auch gar nicht sagen, weil sich Alaska Saedelaere zu seinem Plan als Fluchthelfer noch nicht genau geäußert hatte.
Daß die erste Fluchtetappe sie nach Zwottertracht bringen sollte, verschwieg der Mausbiber dem Ennox, mußte er doch befürchten, daß der so ablehnend auf diesen Planeten reagierte wie seine Artgenossen. Auch wenn er krank oder verändert war, Felix war ein Ennox. Und seine Brüder und Schwestern mieden Zwottertracht ja ganz entschieden.
Mit seinen Freunden hatte Gucky ausgemacht, daß sie Felix über Zwottertracht zunächst gar nichts sagen wollten. Es hätte ihn beunruhigen können, und das war bei seinem Zustand nicht wünschenswert.
Als Gucky Alaska über die jüngsten Geschehnisse informiert hatte, handelte dieser schnell. „Meine Vorbereitungen sind abgeschlossen", konnte er mitteilen. „Ich muß noch ein paar Stellen einige Termine nennen, denn die stehen erst jetzt fest. Da Eile geboten ist, müssen wir sofort reagieren."
„Du machst mich neugierig", meinte Ed, der in Ermangelung einer warmen Mahlzeit ein paar Riegel Trockennahrung kaute. „Abwarten", meinte Alaska. „Ich muß erst noch ein paar Daten übermitteln. Dann geht es aber blitzschnell. Schließlich müssen wir damit rechnen, daß die Ennox-Schnüfflerinnen hier bald wieder erscheinen. Eure Märchen werden sie nicht lange aufhalten."
Er benutzte das öffentliche Telekomnetz von Gäa, weil es keine andere Möglichkeit gab, die Handelsfirmen, Transmitterstationen und Behörden schnell zu erreichen.
Die Minuten verstrichen, und Gucky wurde ungeduldig: „So", meinte der ehemalige Maskenträger dann zufrieden. „Der Wirrwarr ist komplett. Ich denke, wir werden die Ennox ganz schön an der Nase herumführen und unsere Spuren verwischen. Gucky, es geht natürlich nicht ohne deinen Einsatz. Seht einmal her!"
Er breitete eine Karte von Sol-Town aus. „Wir verreisen heute abend offiziell per Transmitter Süd-B, das ist hier." Er deutete auf die Karte. „Über das Reisebüro >Into-The-Great-Wide-Open< zum Mond Tekheter des Arwalal-Systems. Es handelt sich um eine Abenteuerreise mit anonymer Personenangabe. Die Daten sind natürlich bei der Reisegesellschaft gespeichert.
Der zuständige Mann hat die Daten bereits in den Verwaltungssyntron eingegeben. Dort ist die tatsächliche Durchführung der Reise verbucht. Unsere Namen sind mit einer simplen Kodierung geschützt, die jeder Heini oder Ennox knacken kann. Der betreffende Angestellte, der das für ein entsprechendes Sonderhonorar gemacht hat, verreist heute selbst. Er verläßt die Provcon-Faust für ein paar Monate, denn er geht auf seine Hochzeitsreise. Er dürfte somit den Ennox nicht in die Hände fallen. Das ist Takt 1."
„Was sollen wir auf Tekheter?" fragte Ed. „Der
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