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1630 - Geheimmission der XENOLITH

Titel: 1630 - Geheimmission der XENOLITH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kehren wieder zurück. Du wirst dich prächtig erholen."
    Der Ennox sagte nichts. Er schaute Gucky nur etwas schief von der Seite an. Vielleicht auch etwas mißtrauisch oder einfach verwundert. „Erzähl mir von deiner Heimat", versuchte der Mausbiber ihn weiter aufzumuntern. „Laß uns ein bißchen träumen. Vielleicht bekomme ich davon ja auch Appetit. Nachher gehen wir übrigens etwas essen. Ich habe in der Bordkantine schon einen Platz für uns reservieren lassen."
    „Ich kann dir nichts von meiner Heimat erzählen", behauptete Felix. „Tut mir sehr leid, Gucky."
    „Versteh' ich nicht."
    „Mir fällt einfach nichts ein."
    „Du mußt dich doch an irgendetwas erinnern. Vielleicht an Häuser, Seen, Flüsse, Bauwerke, Berge und Täler."
    „Ich erinnere mich an nichts."
    „Du weißt aber noch, wie es auf Gäa aussah, oder?"
    „Natürlich." Felix war empört. „Ich bin nicht vergeßlich."
    „Hm", machte Gucky. „Wie soll das zusammenpassen ?"
    Der Ennox gab keine Antwort. „Wirst du uns denn weiterhelfen können, wenn wir NGC 55 erreicht haben?" bohrte Gucky weiter.
    Wieder schwieg Felix. „Versuch, dich an irgendeine bedeutungslose Sache deiner Heimat zu erinnern", bat Gucky. „Vielleicht an eine Blume oder ein Tier."
    „Geht nicht."
    „Gibt es bei euch Mohrrüben?"
    „Weiß ich nicht."
    Mit jeder negativen Antwort wurde Felix weinerlicher. Gucky fragte daher nicht weiter, weil er das Gefühl hatte, daß er dem armen Kerl damit eher schadete. „Dann werde ich dir erzählen, wie ich mir deine Heimat vorstelle."
    „Nur zu."
    Das schien dem Ennox zu gefallen.
    Gucky bemühte sich, ein farbenprächtiges und stimmungsvolles Bild zu schildern.
    Er griff dabei einfach auf seine persönlichen Erinnerungen an Tramp zurück und übertrug diese auf eine Welt von humanoiden Wesen. Dabei ließ er seiner Phantasie freien Lauf.
    Wenn Bully ihn gehört hätte, so wäre er dessen Beifall gewiß gewesen.
    Felix hörte gespannt zu, und seine Miene hellte sich etwas auf. Aber er blieb schweigsam. Wenn Gucky eine Pause machte, drängte er ihn allerdings fortzufahren.
    Gucky merkte, daß ihn das Geheimnis um die Heimatwelt der Ennox immer weniger interessierte, aber sein Mitgefühl für das Schicksal des armen Kerls ständig wuchs.
    Er brachte Felix zu Saranda zurück und entdeckte im Auge des Ennox eine Träne, als sie sich verabschiedeten. 7. Oktober 1200 NGZ Vor zwei Tagen hatte Felix den Tiefschlaftank verlassen. Sein Zustand hatte sich nur unwesentlich verschlechtert, und Saranda hatte seiner Bitte entsprochen, ihn nun für längere Zeit von den Schlafprozeduren zu befreien.
    Jetzt stand er gemeinsam mit Gucky in der Kommandozentrale der XENOLITH, als diese sich anschickte, nach dem langen und ereignislosen Flug den Hyperraum in der Randzone von NGC 55 zu verlassen.
    Als auf dem Hauptbildschirm die nahen Sterne erschienen, atmete der Ennox schwer. „Es ist richtig", flüsterte er aufgeregt. „Ja, es ist richtig. Ich spüre es förmlich, auch wenn ich es nicht erklären kann."
    Die Mannschaft der XENOLITH war noch damit beschäftigt, die genaue Position zu bestimmen und eine generelle Orientierung durchzuführen, als Felix Gucky an der Hand nahm und ihn näher an den Hauptbildschirm führte. „Ich weiß", sagte er dabei, „was ihr alle von mir erwartet. Ich kann euch zwar keine Koordinaten für den Weiterflug nennen, aber vielleicht doch nützliche Hinweise geben."
    Gucky winkte Alaska herbei, damit dieser auch hören konnte, was Felix von sich gab. „Diese Kleingalaxis, die ihr NGC 55 nennt, ist der erste Anhaltspunkt. Aber hier ist nicht meine Heimat. Auch die Richtung, in der wir bisher geflogen sind, muß korrigiert werden. Ihr werdet das schon schaffen."
    „Bis jetzt verstehe ich noch gar nichts", sagte Gucky. „Warte! Der zweite Orientierungspunkt ist eine andere Galaxis. Sie ist fast doppelt so weit von hier entfernt wie eure Milchstraße."
    „Das ist reichlich ungenau", überlegte Alaska laut. „Fast doppelt, bezogen auf 4,5 Millionen Lichtjahre. Das müßten von hier aus etwa sieben oder acht Millionen Lichtjahre sein."
    Modor Runnar war zu ihnen getreten und hatte das Gespräch verfolgt. Er übermittelte die Daten an den Bordsyntron. „Kann ich noch eine Richtungsangabe erhalten?" fragte der Syntron an. „Allein mit dieser Angabe kann ich keine Galaxis eindeutig bestimmen."
    „Eine Richtungsangabe", wiederholte Gucky. „Wie sieht es damit aus?"
    Der Ennox setzte eine nachdenkliche Miene auf,

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