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1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte

Titel: 1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich auf die Tätigkeit des Triebwerks bezogen. Er erschrak. Xii hatte recht. Der Energieverbrauch des Feldantriebs war gleich null! Aber das Triebwerk arbeitete, das ließ sich an der Konstellation der grünen Kpntrolllichter erkennen. Die Space-Jet flog, und zwar mit stetig zunehmender Geschwindigkeit. Roi bemerkte Boris' Verwirrung. „Zerbrich dir darüber nicht den Kopf", riet er. „Wir fliegen durch eine Fata Morgana; da sind die Dinge ein wenig anders, als wir sie gewöhnt sind. Höchstbeschleunigung, los doch!"
    Boris gehorchte. Das Gewirr der Korallenpflanzen verwandelte sich in ein amorphes Gemisch aus dunklen und dunkleren Rottönen. Bei der Geschwindigkeit, die die MOB-3 jetzt vorlegte, waren keine Einzelheiten mehr zu erkennen. Nach etwa einer halben Minute tauchten voraus die Raupengleiter wieder auf. Bori's mußte die Fahrt verringern, sonst hätte die Space-Jet die Frernden ein- und überholt.
    Der Energieverbrauch des Triebwerks war immer noch null. Die anderen Instrumente zeigten dagegen eine völlig normale Flugtätigkeit. Wenn Boris die Fluglage der Space-Jet änderte, wurde dies korrekt angezeigt. Auch die Geschwindigkeitsanzeige entsprach dem Wert, den man nach den vorangegangenen Manövern erwartet hätte. Boris erinnerte sich an den Bericht, den Ronald Tekener über seine Expedition nach Accaro III abgefaßt hatte. Während der Spiegelung hatte Tekener mit zwei Begleitern die LEPSO verlassen. Eine Prozession wär gesichtet worden.
    Man wollte sie aus der Nähe betrachten, da das optische System des Schiffes keine brauchbaren Teleaufnahmen lieferte. Tekener und die beiden Karaponiden, die ihn begleiteten, hatten sich der Prozession zu Fuß nähern wollen. Sie hatten zwar die üblichen Gehbewegungen gemacht, waren aber keinen Schritt vorwärts gekommen. Der Boden, auf dem sie sich zu bewegen versuchten, besaß keine Substanz. Sie traten auf der Stelle.
    Ein ähnlicher Effekt trat offenbar hier auf. Boris hielt sich gerne an Rois Rat und zerbrach sich nicht weiter den Kopf. Wenigstens war die MOB-3 nicht mit der Wand des Hangarraums zusammengestoßen.
    Auf den Hügeln wuchsen andere Pflanzen als auf der Ebene. Auch sie waren von tiefroter Farbe, aber längst nicht so groß wie die Bäume des Korallendschungels. Moose herrschten vor. Die Space-Jet hatte bis auf 300 Meter zur Kolonne der Raupengleiter aufgeschlossen. Die Raupen hielten auf einen Sattel zwischen zwei mäßig hohen Hügeln zu. Das Hügelland war ausgedehnter, als es von der Ebene her den Anschein gehabt hatte. Hinter der ersten Hügelkette zog sich eine zweite dahin, hinter dieser eine dritte - und so weiter. Soweit Boris aus der geringen Flughöhe der MOB-3 erkennen konnte, umfaßte das hügelige Land eine Fläche von mehreren tausend Quadratkilometern.
    Das Ziel der Raupenfahrzeuge mußte irgendwo inmitten der Hügel liegen. Roi Danton hielt vergebens nach einem Peilsignal Ausschau, dem die Raupen folgten. Orientierten die Raupen sich optisch? Kannten sie sich in dieser Gegend aus? Das Hodometer, das durch Integration der Geschwindigkeit die Distanz berechnete, die die Space-Jet seit dem Start zurückgelegt hatte, zeigte einen Wert von 634 Kilometern. Wenn das Riesenraumschiff der Fremden nur gekommen war, um die Raupengleiter abzusetzen, warum war es dann nicht näher ans Ziel herangeflogen?
    Boris drehte sich um und blickte zum Hecksektor des Rundbilds. Dort hing der finstere Gigant noch immer unter den drohenden, violetten Wolken, unter dem düsteren, purpurnen Himmel.
    Seine Abmessungen schienen kaum geringer geworden zu sein: ein HinWeis darauf, daß das Gebilde noch weitaus größer sein mußte, als Boris ursprünglich geschätzt hatte.
    Die Space-Jet glitt zwischen zwei Hügeln hindurch in ein Tal, das sich in zahlreichen Windungen durchs Gelände schlängelte. Es war jeweils nur auf eine kurze Strecke zu überblicken. Als Boris hinter einer Biegung das Ende der Raupenkolonne plötzlich weniger als einhundert Meter weit vor sich sah, schaltete er hastig auf Bremsbeschleunigung und brachte die MOB-3 zum Stillstand.
    Die Kolonne bewegte sich mit minimaler Geschwindigkeit, kaum mehr als Fußgän'gertempo.
    Der Grund war leicht zu erkennen. Das Tal verlief von hier an geradlinig und verbreiterte sich zusehends. Am Talende erhob sich eine mehrere hundert Meter hohe Felsenmasse mit steilen Flanken. An ihrem Fuß befand sich eine tunnelartige Öffnung. Sie war breit und hoch genug, um jeweils drei Raupenfahrzeuge gleichzeitig

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