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1632 - Teuflischer Trödel

1632 - Teuflischer Trödel

Titel: 1632 - Teuflischer Trödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weg.
    Johnny blieb allein im Zimmer zurück. Er trat wieder an den Schreibtisch heran. Dort fasste er nach der Waffe. Sie war etwas Besonderes, nicht nur wegen ihres Aussehens.
    Johnny hatte nicht vergessen, dass sie es gewesen war, die ihm eine Nachricht übermittelt hatte. So verrückt das auch klang. Er war keinem Irrtum erlegen.
    Johnny hörte aus dem Flur Stimmen. Er legte die Waffe wieder an ihren Platz und wandte sich der Tür zu, um zu sehen, wen Tommy Ryback da mitbrachte.
    Es war ein Mann, der einen graugrünen Anzug mit gelben Streifen trug.
    Im Halsausschnitt schimmerte der Stoff eines weißen Hemds, dessen oberen Knöpfe nicht geschlossen waren.
    Kurze Haare wuchsen auf einem Kopf, der leicht nach vorn gestreckt war. Die Augen funkelten und bewegten sich unruhig. Der breite Mund war verzogen. Man konnte nicht sagen, ob der Mann grinste oder lächelte. Unter den Augen traten spitze Wangenknochen hervor, und auf der Nase zeichneten sich einige rote Äderchen ab.
    »Hallo«, sagte der Mann.
    Johnny nickte nur. Normalerweise hätte er etwas gesagt, aber dieser Typ, der seine Hände gegeneinander rieb und sich devot zeigte, war ihm nicht eben sympathisch. Der Typ machte auf ihn einen hinterhältigen Eindruck und war nicht eben ein Mensch, den man sich als Freund wünschte.
    Tommy Ryback schien ihn zu kennen, sonst hätte er ihn nicht eingelassen.
    »Weißt du, wer das ist, Johnny?«
    »Nein.«
    »Wir brauchen ihn nicht mehr zu suchen. Das hier ist Karsten Gauche, der Trödler…«
    ***
    Obwohl Johnny leicht überrascht war, gab er zunächst keine Antwort. Er verzog die Lippen zu einem Lächeln, das mehr als flüchtig war und sagte: »Freu: mich.«
    »Super.« Tommy schüttelte den Kopf. »Als ob er Gedanken lesen könnte. Dabei haben wir ihn aufsuchen wollen.«
    »Und was will er hier?«, fragte Johnny.
    Tommy sagte nichts, denn der Trödler übernahm das Wort. Alles was aus seinem Mund drang, kam Johnny unehrlich vor, aber er hörte es sich zunächst mal an.
    »Ich habe gehört, was mit deinem Vater passiert ist, Tommy. Zwar ein wenig spät, aber noch immer früh genug, denke ich. Es tut mir für dich leid, dass er tot ist, und ich denke auch dass du an gewisse Dinge nicht mehr erinnert werden möchtest.«
    »Möglich.«
    Gauche nickte und deutete auf die Pistole, die noch immer auf dem Schreibtisch lag.
    »Das ist die Mordwaffe und damit auch eine Erinnerung an die schreckliche Tat. Ich möchte nicht, dass du damit lebst, deshalb habe ich mir gedacht, dass ich dich aufsuche und die Pistole wieder an mich nehme. Ist das okay?«
    Tommy Ryback gab keine Antwort. Auch Johnny schwieg. Er wusste nicht, was sein Freund dachte, aber durch seinen Kopf schössen zahlreiche Gedanken und die drehten sich nur um ein Thema.
    Der Kerl wollte ein Beweismittel aus der Welt schaffen. Er wollte nicht, dass jemand mehr über die Waffe erfuhr.
    Johnny hatte die ungewöhnliche Stimme nicht vergessen. Das war keine Einbildung gewesen, und er konnte sich gut vorstellen, dass diese seltsame Kontaktaufnahme von der alten Pistole ausgegangen war.
    Wenn das tatsächlich stimmte, dann war sie etwas Besonderes. Es lag auf der Hand, dass der Trödler sie deshalb wieder zurückhaben wollte.
    Falsch lächelnd wartete er auf Tommys Antwort.
    Johnny konnte nicht eingreifen, das wäre aufgefallen. Er hoffte, dass Tommy dem Trödler die richtige Antwort geben würde.
    Es wies zumindest darauf hin, als er sagte: »Aber mein Vater hat die Pistole doch bezahlt.«
    »Ich weiß.«
    »Dann gehört sie auch ihm.«
    »Bitte, Tommy, du musst dich beruhigen. Ich will sie auch nicht umsonst haben, ich gebe dir schon die Summe zurück, die dein Vater bezahlt hat. Es waren genau einhundert Pfund.«
    »Ach? Und das sollen wir glauben?«
    Johnny mischte sich ein. »Wer sagt uns, dass Sie sich den Betrag nicht ausgedacht haben?«
    »Eine Quittung gibt es nicht. Ihr müsst mir schon vertrauen. Ich habe das Geld mit und…«
    »Nein!«, sagte Tommy.
    »Was heißt das?«
    »Ich werde die Pistole nicht hergeben. Auch wenn Sie den Preis verdoppeln.«
    Gauche stand da und sagte nichts. Er hielt seine Hände noch immer gefaltet und drückte sie dann gegen sein Kinn.
    »Ich denke nicht, dass es gut ist, wenn du diese Waffe behältst, Tommy«, sagte er. »Dein Vater hat sich damit schon unglücklich gemacht. Ich möchte nicht, dass es noch einen Toten gibt.«
    »Oh. Sie meinen also, dass ich mich damit umbringen könnte?«
    »Ja.«
    »Aber sie ist nicht

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