Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1632 - Teuflischer Trödel

1632 - Teuflischer Trödel

Titel: 1632 - Teuflischer Trödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
scherze nicht.«
    Tommy Ryback nickte. Er schaute Johnny an, dann ging er plötzlich vor.
    Johnny sah, dass der Schreibtisch sein Ziel war. Mit langsamen und auch irgendwie steifen Schritten bewegte er sich darauf zu, die Waffe immer im Blick behaltend.
    Johnny sah das Gesicht seines Freundes nicht. Er konnte sich vorstellen, dass es sich verändert hatte.
    Vor dem Schreibtisch blieb Tommy stehen. Noch bevor Johnny reagieren konnte, griff er nach der Waffe.
    Einen Moment später vollführte er eine halbe Drehung, und bevor sich Johnny versah, hob Tommy die Pistole an und drückte den Lauf gegen sein Kinn.
    »Und jetzt werde ich mich erschießen!«, flüsterte er…
    ***
    Es war eine Situation, die so schnell gekommen war, dass sich Johnny darauf nicht hatte einstellen können. Er hatte die Botschaft gehört, die Worte echoten einige Male durch seinen Kopf und er spürte, dass sein Herz schneller schlug.
    Meinte sein Freund es ernst?
    Johnny schaute in dessen Gesicht. Tommy hatte sich verändert. Er stand unter Druck. Sein Gesicht war schweißnass geworden und der Atem pfiff nur so aus seinem Mund.
    »Warum willst du dich umbringen? Willst du es deinem Vater unbedingt nachmachen?« Für Johnny war es wichtig, dass er Zeit gewann. Er wollte auf keinen Fall tatenlos zusehen, wie auch Tommy sich tötete.
    »Ich muss es tun.«
    »Wer sagt das?«
    »Die Stimme, die verdammte Stimme.«
    »Und wo hörst du sie?« Johnny hob die Schultern. »Ich sehe keinen, der hier spricht.«
    »Sie ist aber da. In meinem Kopf. Sie sagt mir, dass ich abdrücken muss. Ich kann nicht mehr hier leben. Ich werde meinem Vater nachfolgen.«
    Johnny wollte mit ruhiger Stimme sprechen. Nur keine Emotionen zeigen, die den anderen in Erregung versetzen konnten. Er versuchte es zunächst mit einem Lächeln. Dann sagte er: »Es gibt keinen Grund, dass du dein Leben wegwirfst. Du willst es doch nicht.«
    »Doch, ich will es.«
    »Nein, es ist eine andere Macht in dir, die so etwas will. Du selbst möchtest leben, und daran solltest du immer denken. Haben wir uns verstanden?«
    »Ich - ich - muss meinen Weg gehen.«
    »Aber der führt in den Tod. Kannst du das denn nicht begreifen? Es ist schlimm, was du vorhast.«
    »Ich kann nicht anders.« Tommy stöhnte leise auf. »Die Stimme drängt. Sie ist da. Sie kommt aus der Tiefe. Ich weiß, dass sie keinem Menschen gehört, verstehst du? Das ist ein Dämon, der irgendwo lauert. Ein Mächtiger. Ich gehe den Weg meines Vaters, und daran kannst auch du mich nicht hindern, Johnny.«
    Die Lage spitzte sich immer mehr zu. Johnny litt darunter. Er war schweißnass. Vor einer halben Stunde hätte er es nie für möglich gehalten, dass er in solch eine Lage geraten würde. Hier stand plötzlich das Leben eines jungen Menschen auf der Kippe. Es sah aus, als wollte Tommy freiwillig aus dem Leben scheiden, aber das stimmte nicht. Da gab es eine andere und böse Macht, die ihn dazu zwang.
    Über die Waffe hinweg sah Johnny in das Gesicht seines Freundes. Es hatte sich verändert, denn in den Zügen spiegelte sich Angst.
    »Tu es nicht, Tommy!«
    »Das muss ich aber!«
    Johnny ging einen Schritt näher und verkürzte somit die Distanz zu seinem Freund. Noch hatte er Tommy nicht aufgegeben. Er wollte ihn auch ablenken und fragte: »Was sagt dir diese Stimme? Was erzählt sie dir? Was sollst du tun? Sie redet doch mit dir - oder?«
    Tommy atmete schwer. Er schluchzte dabei. Seine Pupillen waren verdreht. Er litt unter einem ungeheuer starken Druck, und den musste eine andere Seite in ihm ausgelöst haben.
    »Warte noch, Tommy.« Johnny lächelte. »Wir können reden. Wir müssen es sogar tun und…«
    »Hör auf! Ich werde schießen!«
    »Warum?«
    »Ich muss töten. Aber nicht mich.« Er lachte kratzig. »Sondern dich. Ja, dich werde ich killen…«
    Er zog die Pistolenmündung von seinem Kinn weg, drehte die Waffe und zielte damit auf den vor ihm stehenden Johnny Conolly…
    ***
    Nein, das war kein Witz. Das war auch keine Einbildung. Johnny sah die Waffe tatsächlich auf sich gerichtet und hatte im ersten Moment das Gefühl, in ein tiefes Loch zu fallen.
    Die fremde Stimme hatte Tommy den Befehl gegeben, einen anderen Menschen zu töten, und das schien er gern zu tun.
    Die Waffe war schwer. Tommy hatte Mühe, sie mit einer Hand still zu halten. Aber er wollte sicher sein, zu treffen. Deshalb nahm er seine zweite Hand zu Hilfe.
    Das nahm zwar nicht viel Zeit in Anspruch, aber es lenkte ihn doch etwas ab.
    Das war Johnnys

Weitere Kostenlose Bücher