1634 - Das Schwert der Akonen
wieder ein Glas Wasser, damit er sich die Lippen befeuchten konnte, unjd hörte ansonsten zu, ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen.
Schließlich hielt Frido Aslan erschöpft inne. Er ließ sich in einen Sessel sinken. Überzeugt davon, den Roboter auf seiner Seite zu haben, fragte er: „Was sagst du dazu?"
„Du mußt Armira Proket irgendeine sinnvolle Aufgabe zuweisen", ''erwiderte IXES. „Etwas anderes hast du mir nicht vorzuschlagen?" fuhr der Wissenschaftler ihn an. „Hast du mir denn nicht zugehört?"
„Wie du weißt, kenne ich keine Gefühle", erklärte der Roboter. „Jedes schöne Gefühl hat seine Tränen, aber ich habe keine Tränen."
„Das genügt", unterbrach Aslari. „Du brauchst dich nicht noch weiter zu äußern. Du willst also, daß ich die Spionin beschäftige und damit den Arkoniden alle unsere Geheimnisse verrate! Du willst, daß ich meine Auftraggeber, die Akonen, hintergehe."
„Unlogisch„, rief der Roboter. „Das sind alles nur Vermutungen, zu denen du greifst, um Armira Proket nicht beschäftigen zu müssen. Du kannst nicht beweisen, daß sie in den Diensten der Arkoniden oder irgendeiner anderen außenstehenden Macht steht."
„Du kannst aber auch nicht ausschließen, daß sie eine Spionin ist!" triumphierte der Sigänese. „Vielleicht sogar für die Akonen, für die ich arbeite, die ich jedoch keineswegs schätze, und denen ich keinerlei Vertrauen entgegenzubringen vermag."
„Das ist richtig."
„Bist du dir eigentlich der Gefahr bewußt, der ich mich aussetzen soll? Das Projekt der Akonen ist von höchster Bedeutung. Es ist wahrhaft kosmisch. Es wäre nur logisch, wenn alle möglichen Gegner der-Akonen versuchten, die Unterlagen für das Projekt zu bekommen."
„Auch das ist richtig."
„Na also! Wie kannst du dann verlangen, daß ich einen Risikofaktor bei mir einschleuse?"
„Sie ist von der Regierung akkreditiert! Glaubst du, daß die Regierung ^s bei uns spioniert? Sie erhält die nötigen Unterlagen ohnehin früher oder später."
Das war ein Argument, dem Frido Aslan sich nicht entziehen konnte. Es beseitigte sein Unbehagen nicht, schwächte seine Einwände jedoch erheblich ab. Auch ihm war klar, daß die Regierung es nicht nötig hatte, bei ihm zu spionieren, da er ihr sein gesamtes wissenschaftliches Werk mit einer gewissen Verzögerung ohnehin zugänglich machte und ihr die Rechte daran übertrug.
Dennoch wehrte er sich mit Händen und Füßen gegen den Gedanken, die junge Wissenschaftlerin mitarbeiten zu lassen.
Er hatte das Gefühl, sein intimstes Inneres vor ihr öffnen zu müssen, wenn er ihr uneingeschränkten Zutritt zu den Laboratorien und dem wissenschaftlichen Material gewährte, und während sie irgendwo in der Nähe wartete, handelte er mit dem Roboter einen Kompromiß aus - sprach dabei jedoch im Grunde genommen mit sich selbst, da IXES lediglich seine eigene, von Emotionen freie Gedankenwelt vertrat. „Also gut", stöhnte er schließlich„Sie bleibt hier und wird an dem Projekt beteiligt."
„Das solltest du ihr selbst sagen", schlug IXES vor.
Frido Aslan streckte abwehrend die Hände aus. „Heute nicht", rief er und sprang erschrocken auf. Der Gedanke, mit einem lebenden und fühlenden Menschen reden zu müssen, versetzte ihn nahezu in Panik. „Ich habe mein Essen vergessen. Jetzt ist alles verdorben. Und das habe ich diesem abscheulichen Weib zu verdanken!"
Er hastete ohne ein weiteres Wort davon. IXES kehrte zu der jungen Siganesin zurück, um ihr die Räume zuzuweisen, in denen sie wohnen konnte
3.
Alles in Frido Aslan sträubte sich gegen das Treffen mit der jungen Frau, doch nachdem er drei Tage lang gewartet hatte, wußte er, daß er ihr nicht länger aus dem Wege gehen konnte.
Früher oder später mußte er mit ihr reden. „Die Frau will Karriere machen", rief er IXES in einem letzten Aufbäumen zu. „Und ich soll dazu herhalten!"
„Ich habe einmal gelesen, daß man es auf zweierlei Weise zu etwas bringen kann", antwortete der Roboter. „Durch eigenes Können oder durch die Dummheit der anderen!"
„Das ist ein wahres Wort!" Aslan faltete die Hände vor seinem weit ausladenden Bauch. „Und ich werde nicht der Dumme sein, auf dessen Kosten sie sich profiliert."
IXES ging zur Tür und öffnete sie für ihn, doch noch ging der Siganese nicht hindurch. „Du hast mit ihr gesprochen?" bemerkte er lauernd und bemüht, noch ein paar Sekunden herauszuschlagen. „Was hat sie gesagt?"
„Sie hat versucht, dir zu
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