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1635 - Schach der Blauen Schlange

Titel: 1635 - Schach der Blauen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Programmkontrolle. All diese Begriffe ergaben kein Bild für ihn. Er wollte zurück zu seinen Schüsseln aus Stein und in sein Baumdorf - und zu Fhem.
    Ruckartig kam er hoch. Er sprang auf die Beine - und tatsächlich, vorn im Halbdunkel entdeckte er einen in sich zusammengekrümmten, lebendigen Körper. Da hinten waren noch zwei, etwas weiter den Korridor entlang, doch er hatte nur noch Augen für die Frau. Mit wackeligen Schritten näherte sich Ronac, er kniete nieder und berührte sacht ihre borkigen Arme.
    Sie kam gerade zu Bewußtsein, als er sich über ihr Gesicht beugen wollte. Die fünf Augen klappten nacheinander auf. „Fhem", murmelte er. „Ich bin es..."
    Und bevor er noch reagieren konnte, hatte sie bereits die Beine angezogen und ihn zurückgestoßen. Ronac stürzte gegen die Wand aus Kunststoff, stieß sich schmerzhaft den Kopf und brach zusammen.
    Ein Reflex, dachte er, sie konnte das nicht ernst gemeint haben. „Ronac? Bist du das?" Ächzend rappelte er sich auf und sagte: „Natürlich. Wer sonst?"
    „Dann habe ich dich gestern doch erkannt. Merkwürdig, nicht wahr? Was machst du hier? Was hast du mit mir getan?"
    Augenblicklich erfasste er das Mißverständnis. „Ich? Dir getan? Gar nichts! Mir ist doch genau dasselbe passiert! Meine Beine wurden schwer, und irgend jemand hat mir die Beine weggezogen... Und jetzt schwirrt mein Kopf."
    Fhem starrte verwirrt zu Boden. „So ist es auch bei mir.
    Ronac! Wir müssen hier verschwinden!"
    „Das denke ich auch."
    Es war der Instinkt der Waldbewohner, der sie aus dieser fremdartigen Umgebung hinaus ins Freie trieb. Dort konnten sie nachdenken und versuchen, der Verwirrung Herr zu werden. Draußen konnte sich niemand Verwirrung leisten - jedenfalls niemand, der am Leben bleiben wollte. Die Nacht stand bevor. Arm in Arm, mit unsicheren Schritten, wankten sie auf die Öffnung zu. Sie hörten, wie hinter ihnen im Korridor noch andere Gestalten. munter wurden, doch die Geräusche trieben sie nur zu immer größerer Eile an.
    Das offene Schott ließ sie passieren. Kein Schutzfeld, keine Überwachungsautomatik. Was für Worte. Erst auf dem steinigen Feld fanden sie ihre Sicherheit wieder. Die Kräfte kehrten in ihre Glieder zurück, und sowohl Ronac als auch Fhem strebten im Nieselregen des frühen Abends dem Waldrand zu. „Wir schaffen es nicht in die Dörfer", erklärte er.
    Und sie antwortete: „So wie vor zwei Tagen."
    „Du hast in einem Baum geschlafen?"
    „So wie du, nehme ich an."
    „Das ist wahr. Wir können nicht weit voneinander entfernt gewesen sein. Ich wünschte, wir würden uns für heute nacht gemeinsam einen Baum suchen."
    „Das sollten wir sogar. Es wäre sicherer zu zweit."
    Im Dämmerlicht entschieden sie sich für einen alten Riesen, dessen Blätter feucht und schwer fast bis auf die Erde herabhingen. Das Blattwerk bildete für alle Räuber der Nacht ein natürliches Hindernis. Im Unterholz raschelte es - doch es waren nur kleine Tiere, die keine Gefahr bedeuteten.
    Gemeinsam warteten sie in einer Astgabel die Nacht ab.
    Dunkelheit umfing sie, und solange die Geräusche der Umgebung nicht plötzlich verstummten, waren sie unter ihrem triefenden Umhang sicher. In dieser Nacht paarten sie sich mehr als ein dutzend Mal. Es war vielleicht die einzige Chance, die sie jemals hatten. Nach einiger Zeit vergaßen Ronac und Fhem ihre Stämme, die Fremden aus dem Haus N'Akona und sogar die Schwärme von Brutinsektos, die im Schutz der Finsternis nach Beute suchten. Erst als der Regen für eine Stunde nachließ, als das Sternenlicht durch die Wolken brach und einen milchigen Schimmer über die Bäume legte, hielten sie inne. Bald war die Zeit gekommen, da über dem Horizont der Mond Aszal aufging. Dann würde über jeden Gegenstand ein blutroter Schleier fallen, und die dunklen Raubtiere der Nacht wären vom Unterholz nicht mehr zu unterscheiden.
    Ronac sank ermattet auf das nasse Holz zurück. Neben sich spürte er den erhitzten Körper. Und mit dem Gedanken an eine Bestie, die rot und bedrohlich aus einem goldenen See auf sie beide herabstarrte, schlief er endlich ein
     
    4.
     
    RHODAN Perry Rhodan wußte nicht einmal, wie lange er sich schon auf der Jagd nach der MAGENTA befand. Und es war auch nicht die Blaue Schlange Henna Zarphis, die ihn dazu trieb, sondern die Gefährdung, die das Schiff der Akonen für die Ordnung der Milchstraße darstellte. Sicher, eine offizielle Position bekleidete er nicht mehr. Aber wäre es nur das gewesen,

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