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1635 - Schach der Blauen Schlange

Titel: 1635 - Schach der Blauen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbedingt. Wir haben per Funk gesprochen. Der Blauen Legion muß man zutrauen, daß sie unsere Codes geknackt hat. Irgendwo hier sitzt ein Wespennest."
    Die 500-Meter-Kugel ging in unmittelbarer Nähe des wesentlich kleineren Arkonidenschiffes nieder. Durch die umbrafarbenen Wolkenberge schimmerte riesengroß der rote Mond Aszal, die Wälder des Planeten breiteten sich rings um diesen Ort ohne sichtbares Ende aus. Rhodan legte einen Kampfanzug an. Es handelte sich um einen speziellen SERUN, dem man seine Bestimmung auf den ersten Blick nicht ansah; schließlich hatte er nicht die Absicht, seine akonischen „Gastgeber" durch Mißtrauen zu verprellen. „Nimmst du Begleitung mit, Perry?"
    „Sicher, Norman, auf jeden Fall! Schließlich ist das eine Inspektion, nicht wahr? Ich denke, daß hundert Leute ausreichen dürften."
    „Hundert?" staunte der Erste Pilot der ODIN. „Das ist eine Menge ..."
    „Weil ich möchte, daß in dieser Station jede einzelne Schraube umgedreht wird. Da sind hundert Leute eigentlich viel zu wenig."
    „Ich bezweifle, daß die Akonen das mit sich machen lassen.
    Sie sollen inspiziert werden, nicht durchsucht."
    „Ich zweifle auch. Aber wir versuchen es."
    Einer der besten Spezialisten für solche Fälle war Herve Harcangelic, der Chef der Landekommandos an Bord der ODIN. Gemeinsam mit Mertus Wenig, dem Chefwissenschaftler, leitete er die Erkundungstrupps. Mit zehn Antigravplattformen schifften sie sich aus und landeten rund um das Gebäude, das von den Akonen selbst „Fremdenhaus" genannt wurde. Die Grundfläche durchmaß 150 Meter, die Höhe ebenfalls, und als Kuppe eines Berges bildete es die höchste Erhebung im ganzen Umkreis. Zu klein, dachte Rhodan. Sie mußten sich auf die Suche nach gewaltigen Transmitteranlagen machen; von einem Kaliber, das imstande war, extrem große Sendungen wie die MAGENTA zu empfangen.
    Der Kommandant der Akonen empfing sie mit einem herablassenden, arroganten Lächeln. „Mein Name ist Ivomed Forbos. Ich bitte euch darum, die Intimsphäre meiner Besatzung zu respektieren. Ansonsten dürft ihr euch wie zu Hause fühlen."
    „Dafür garantiere ich, Ivomed."
    Rhodan winkte Harcangelic, dem Chef der Landetruppen, und sah zu, wie sich die Leute durch die Eingänge des Gebäudes verteilten.
    Es stellte sich heraus, daß der Chef des ATK seinen ersten Landeplatz völlig willkürlich gewählt hatte. Immerhin vereinbarten sie Arbeitsteilung; für jede der Gruppen fünf größere und ein paar kleinere Stationen. Überall stießen sie auf dieselbe Gleichgültigkeit. Man empfing sie nicht mit offenen Armen, leistete aber kaum passiven Widerstand und behinderte ihre Arbeit nur insofern, als es der Stolz der Akonen unbedingt erforderte.
    Am dritten Tag hatten die Inspektionskommandos noch immer kein Ergebnis. Gegen Abend jedoch nahm Fulgen mit Rhodan Kontakt auf. In seiner Stimme schwang Unsicherheit mit - um irgend etwas sorgte sich Fulgen so sehr, daß er auf die Hilfe der Terraner setzte. Rhodan ließ das Gebäude räumen, das sie gerade erfolglos durchsucht hatten, und bestieg mit seiner Suchmannschaft die Plattformen. In rasendem Flug ging es westwärts. Das Ziel bildete eine akonische Station auf dem Hauptkontinent, die zu Fulgens Gebiet gehörte. Daß der andere ihn jetzt plötzlich zu Hilfe rief, war verdächtig. Rhodan spürte förmlich, daß etwas in der Luft lag.
    Auf einer felsigen Landzunge erhob sich das Fremdenhaus.
    Es sah aus wie alle anderen, und doch war etwas Besonderes daran. Aber was?"
    „Landet da hinten, ein bißchen abseits."
    Rhodan deutete auf einen mannsgroßen, umgestürzten Felsbrocken, auf dem eine schlanke Gestalt Platz genommen hatte. Es war Fulgen, der gebürtige Plophoser. Die Plattformen senkten sich auf den steinigen Untergrund, und Rhodan näherte sich mit argwöhnischer Miene dem Kommandanten des ATK. „Du hast einen Grund, mich hierherzurufen. Rechne nicht auf Hilfe, solange du mir den Grund nicht nennst."
    „In Ordnung, Perry ... Durch gewisse Umstände ist diese Station hier nämlich etwas Besonderes für mich! Ganz in der Nähe habe ich vor drei Tagen einen Agenten und zwei Helfer ausgesetzt. Sie hatten Auftrag, sich in der Maske von Szal-Mienern umzusehen. Nur umzusehen, nicht sich einzuschleusen. Aber jetzt fehlt jede Spur.
    Seit gestern abend höre ich kein Wort mehr, und unsere Suche bleibt erfolglos. Vielleicht sind deine Spezialisten besser. Ich geb's ja zu, ich bin aufgeschmissen."
    „Funkanrufe?"
    „Keine Antwort.

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