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1635 - Schach der Blauen Schlange

Titel: 1635 - Schach der Blauen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ruhe vom Badeautomaten reinigen. Einigermaßen frisch und aufnahmefähig, gekleidet in die normale Borduniform, trat er hinaus.
    Vor der Tür wartete die Kommandantin der DAORMEYN.
    Alsiramon war zwei Meter groß und spindeldürr. Damit überragte sie ihn um siebzig Zentimeter, und er mußte den Kopf in den Nacken legen, um ihr in die Augen zu sehen. Die Augen waren vielleicht das Interessanteste an ihr: albinorot und brennend wie glühende Kohlen, umrahmt von einem knochigen Gesicht mit gehetzten Zügen. „Nanu? Die Kommandantin persönlich! Hätte ich das geahnt..."
    „Du hast es sehr genau gewußt, Corto! Und beizeiten wirst du dir wünschen, du hättest deine Kommandantin nicht warten lassen. Aber nun komm. Es gibt wichtigere Dinge."
    Mit raumgreifenden Schritten, denen er kaum zu folgen vermochte, führte sie ihn quer durch das Schiff. Die DAORMEYN war ein Diskus von 140 Metern Länge, 110 Metern Breite und 45 Metern Höhe. Vor einem Konferenzzimmer in der Bugsektion stoppten sie. Wortlos wies sie ihm die Tür - und verschwand, ohne den Gnom eines letzten Blickes zu würdigen. Er hatte einen Höllenspaß daran, sie ab und zu bis zur Weißglut zu treiben; obwohl er wußte, daß sich das außer ihm niemand an Bord erlauben konnte.
    Gerade die Tatsache, daß jedermann an Bord sie als absolute Respektsperson sah, reizte ihn. „Willst du nicht hereinkommen?"
    Verblüfft starrte er auf den Türlautsprecher. Er hatte kein Wort gesagt, sich auf keine Weise bemerkbar gemacht. Der Gnom legte seine Hand auf den Öffnungskontakt und trat durch die Schwelle in einen behaglich ausgestatteten Raum.
    Um den Tisch gruppierten sich ein Dutzend Sessel, besetzt war nur einer davon. Auf dem Bildschirm erkannte er die schematische Darstellung eines Sonnensystems, das er nie vorher gesehen hatte; offenbar war die DAORMEYN gerade an seinem Rand herausgekommen. Der Kurs führte mitten hindurch, auf einen der Planeten zu. „Endlich, Corto Horrigan. Das hat eine Weile gedauert."
    „Ich stehe zur Verfügung."
    Er beobachtete argwöhnisch den Kommandanten des Antiterrorkommandos. Yart Fulgen war schlank und etwas über einsachtzig groß. Damit überragte er den Gnomen von Culmen III um einen halben Meter. Seine Statur wirkte schmächtig, und das Gesicht war schmal. Der fast schüchterne Eindruck, den er manchmal erweckte, diente nur als Tarnung.
    Fulgen hatte seine Kindheit auf einer Ghettowelt der Cantaro verbracht. Nur die besten überlebten so etwas, ohne sich geistig anzupassen. In Wahrheit konnte Corto das Temperament sehen, das hinter der Fassade lauerte, und er sah auch die Überlegenheit des Mannes, seine Souveränität im Umgang mit der Besatzung. Fulgen war ein exzellenter Beobachter. In solchen Momenten drang sein Blick bis in die Seele eines Wesens vor, so erzählte man sich an Bord der DAORMEYN.
    Aber das waren Märchen. Corto Horrigan wußte es, selbst wenn er sich eines Schauers nicht erwehren konnte.
    Und dann kam auch schon die Frage, wie aus einer Pistole abgefeuert. „Hast du gut geschlafen, Corto? Wann bist du eigentlich das letzte Mal richtig wach gewesen?"
    „Über Siga. Nachdem die MAGENTA gerade verschwunden war."
    „Gut. Dann fasse ich zusammen, was passiert ist. Seitdem hat sich nämlich einiges ereignet..."
    „Extra-Service für unsere Bordschlafmütze!" piepste eine dünne Stimme.
    Sein Kopf ruckte herum, und endlich blieb der Blick an zwei kleinen, grünhäutigen Gestalten hängen. Das waren Syla Poupin und Moran Rautar, die beiden Hytrap-Spezialisten des Schiffes. Beide waren um die elf bis zwölf Zentimeter groß, also typische Siganesen, und betrachteten die Szene von der Kopfstütze eines Sessels aus. Die vorlaute Stimme hatte ganz klar Moran Rautar gehört. Der „Athlet" legte sich gern mit Leuten an, die ihn übersahen - so wie Corto eben. „Ich grüße euch beide", sagte Corto Horrigan höflich. „Und ich bitte um Verständnis, daß mein Schlafbedürfnis das eure übersteigt. Nicht jeder Körper kann so perfekt funktionieren wie der siganesische."
    „Du bist sehr freundlich", erklang da die Stimme von Morans Kollegin, der für siganesische Verhältnisse blutjungen Syla Poupin. „Dir sei verziehen, daß du unsere Anwesenheit übersehen hast."
    „Genug geredet!"
    Yart Fulgen hatte sich kurz von seinem Sessel erhoben und schaute ausgesprochen ungehalten drein. „Wenn die Herrschaften fertig sind, möchte ich beginnen. - Nun gut. Du weißt, Corto, weshalb Syla und Moran an Bord sind. Sie sind

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