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1635 - Schach der Blauen Schlange

Titel: 1635 - Schach der Blauen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontakt. Der Planet liegt nahe an den Schiffsrouten dieses Galaxiensektors, also blieb der eine oder andere Besuch nicht aus. Aber Monos hat die Leute in Ruhe gelassen, weil selbst er sich nicht um alles kümmern konnte.
    Um 1150 NGZ, vor etwas mehr als fünfzig Jahren also, haben die Akonen das System zu ihrem Protektorat erklärt."
    „Mit Zustimmung des Galaktikums?" fragte Corto Horrigan. „Ja. Es gab nur die üblichen Auflagen, von wegen keine Einmischung in die natürliche Entwicklung, und so weiter."
    „An die sich die Akonen nicht gehalten haben, vermute ich."
    „Erstaunlicherweise doch. Sie haben zehn größere Stützpunkte auf Szal-Mien gebaut, und dazu ein paar kleinere.
    Von dort aus werden hauptsächlich Bodenschätze gefördert.
    Außerdem treiben sie Handel mit den Eingeborenen. Im Sphinx-System sollen die sogenannten Tsuin-Wurzeln eine teure Delikatesse sein. Die Eingeborenen ernten das Zeug und tauschen es gegen einfache Güter ein. Medikamente, Messer, Hängematten, Dinge dieser Art. Nichts, was einen allzu großen Kulturschock hervorrufen würde." -„ „Die Akonen haben nicht versucht, sich als Götter aufzuspielen?" fragte der Gnom ungläubig. „Das machen sie sonst doch immer so gern ..."
    Yart Fulgen lächelte hintergründig. „Du findest das verdächtig, Corto?"
    „Sicher. Das sieht so aus, als wollten die Akonen mit aller Gewalt harmlos scheinen."
    „Ich sehe das genauso. Kompliment für die Schlußfolgerung.
    Aber soweit wir wissen, verhalten sie sich absolut mustergültig."
    „Man müßte sich mal unter den Szal-Mienern umhören.
    Wenn da unten irgend etwas faul ist, wissen sie es am ehesten."
    „Das ist die einzige Chance. Ich nehme zwar nicht an, daß die Eingeborenen sehr viel mit den Akonen zu tun haben. Auf der anderen Seite kommen die Szal-Miener viel näher an die Akonen heran, als wir hier oben."
    „Hast du mich deshalb wecken lassen?"
    „Genau das, Corto. Ich brauche jemanden, der sich in der Maske eines Eingeborenen bei den Stützpunkten umsieht. Und dieser Jemand bist du."
    „Das klingt nicht gerade gefährlich."
    „Laß dich überraschen. Wir verpacken dich als Kleinstasteroiden, der scheinbar aus dem interstellaren Leerraum kommt. Daß dieser Asteroid beim Eindringen in die Atmosphäre nicht verglüht, wird niemand merken. Die Akonen haben mit der DAORMEYN genug zu tun. Gleichzeitig bitten wir nämlich um Landeerlaubnis. Daß wir hier sind, wissen sie lange, also warten sie nur auf den nächsten Schritt. Die Landung wird sie aufscheuchen, dann sind alle Orter auf dieses Schiff gerichtet."
    „Hmm. Und wann geht es los?"
    „Heute noch."
    „Halt! Etwas hast du mir verschwiegen, Yart... Du weißt ja selbst, daß ich nicht gerade groß geraten bin. Wie sehen die Szal-Miener überhaupt aus?"
    Fulgen lächelte sarkastisch. „Genau deine Größe, Corto! Stell dir eine Art Zwotter vor. Etwa einsdreißig im Durchschnitt, also genau wie du, große Wasserköpfe, braune Borkenhaut.
    Die meisten haben sechs Augen, manche auch nur fünf."
    „Und das Geschlecht?"
    „Keine Angst... Im Gegensatz zu den Zwittern bleibt ein Mann bei den Szal-Mienern grundsätzlich männlich. Und vor etwaigem Geschlechtsverkehr mit einer Szal-Miener-Dame brauchst du sowieso keine Angst zu haben. Wir statten dich als wandernden Zauberer aus. Die genießen soviel Respekt, daß niemand mit dir anbandeln wird."
    „Schade. Das ATK nimmt einem jedes Vergnügen."
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah es aus, als schaue Yart Fulgen regelrecht entsetzt - aber der Kommandant war viel zu klug, um den trockenen Scherz nicht als solchen zu begreifen.
    Corto Horrigan lachte, bis der böse Blick Fulgens ihn zum Schweigen brachte. Diesen Blick, so dachte Corto anerkennend, beherrschte keiner so wie er. „Ich möchte doch sehr hoffen", mischte sich da eine dünne, empörte Stimme ein, „daß dieses schlüpfrige Gespräch in Gegenwart einer Dame nun ein Ende hat, meine Herren!"
    An die Siganesen hatte Corto schon lange nicht mehr gedacht; nun fiel sein Blick auf die zusammengekauerte, vor Scham ergrünte Syla Poupin und den daneben aufgesprungenen Athleten Moran Rautar, der mit seiner ganzen Größe von gut elf Zentimetern kerzengerade auf dem Polster stand. „Ich bitte um Entschuldigung, Syla. Es war unverzeihlich."
    Yart Fulgen stand auf und verneigte sich in Richtung auf die winzige Frau, dann wandte er sich wieder dem Gnomen zu: „Das hätte ich fast vergessen, Corto... Unsere beiden Freunde haben sich

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