1636 - Satans eigene Rockband
zusammenschlug.
Suko traf den Körper einer der vier Gestalten. Er hoffte, dass das geweihte Silber etwas erreichte, aber die Kugel ging hindurch. Vielleicht hinterließ sie auch ein Loch, er wusste es nicht genau, aber Suko erlebte die Enttäuschung, noch bevor er einen zweiten Schuss abfeuern konnte.
Die vier verbrannten Gestalten reagierten augenblicklich. Plötzlich waren sie von einer schwarzen Schutzwolke umgeben, in der Flammen loderten.
Alle vier brannten plötzlich und waren im nächsten Moment verschwunden, als hätte der Teufel sie persönlich zurück in die Hölle geholt.
Suko glaubte sogar, noch ein Lachen zu hören, aber das hätte auch Einbildung sein können.
Jedenfalls waren die vier Gestalten nicht mehr zu sehen, und als Suko sich umdrehte, schaute er auf Bill Conolly und Frank Butler, wobei der Agent aussah, als hätte ihn das Entsetzen zu einer Salzsäule erstarren lassen…
***
Ich wusste nicht, ob ich es schaffen konnte, die Frau zu retten. Ich hatte einfach aus einem Reflex heraus gehandelt und war in den Pool gehechtet. Über mir war das angenehm temperierte Wasser zusammengeschlagen. Ich tauchte unter, glitt wie ein Fisch weiter und hatte zu viel Schwung, sodass ich fast an der Frau vorbeiglitt.
Erst mit dem ausgestreckten Arm bekam ich sie zu fassen und griff auch hinein in die Flammen, die selbst unter Wasser weiter brannten, was mir natürlich bewies, das sie nicht normal waren, sondern durch eine andere Kraft geleitet wurden.
Durch meinen Griff geriet die Frau ins Schwanken. Sie kippte dabei in meine Richtung, was perfekt war. So konnte ich sie umarmen und dachte nicht daran, dass dieses verdammte Feuer auch auf mich übergehen könnte.
Es gab einen Schutz, und dieser Schutz ging auch auf die Frau über. Wir standen so dicht beisammen wie ein Liebespaar, sodass mein Kreuz sie berühren musste.
Wie lange wir in dieser Haltung verharrten, wusste ich nicht, aber ich hatte genau das Richtige getan, denn durch den Kontakt mit dem Kreuz wurde das Feuer gelöscht.
Schwer lag die Frau in meinen Armen. Ihr Kopf war nach hinten gekippt, der Mund stand offen. Luftblasen stiegen aus ihm der Oberfläche entgegen. Es wurde Zeit, dass wir aus dem Wasser kamen, denn ich wollte nicht, dass die Person ertrank.
Stehen konnte ich hier gerade noch. Jetzt wuchtete ich ihren Körper in die Höhe. Unsere Köpfe durchstießen die Wasserfläche, und ich musste mir kurz danach das Wasser aus den Haaren und dem Gesicht schleudern, um etwas sehen zu können.
Wir befanden uns nicht zu weit vom Rand weg. Dort warteten bereits die Hände der Helfer. Suko und Bill streckten uns ihre Arme entgegen, und ich schob die nackte Frau förmlich durch das Wasser auf den Rand zu, wo sie von kräftigen Männerfäusten in Empfang genommen und aus dem Pool gezogen wurde.
Ich kletterte hinterher, war natürlich nass wie eine ertränkte Ratte, aber ich hatte auch die Hoffnung, etwas erreicht zu haben. Zu lange war ich nicht unter Wasser gewesen. Ich hatte die Luft gut anhalten können, kam jetzt auf die Füße, strich meine Haare zurück und danach das Wasser aus dem Gesicht.
Dabei hörte ich einen Schrei. Frank Butler hatte ihn ausgestoßen. Er wollte unbedingt zu der dunkelhäutigen Frau. Dagegen hatte Bill etwas.
Er zerrte ihn zurück.
»Bitte, lassen Sie das. Alles, was wir tun können, ist bereits getan worden.«
Damit war Suko gemeint, der sich um die Frau kümmerte, deren Körper nicht mehr brannte und auch keine Brandflecken oder irgendwelche Wunden aufwies. Was Suko tat, war normal. Er pumpte ihren Brustkorb, und tatsächlich spie die Frau Wasser aus und fing kurz danach sogar an zu husten.
»Senta lebt«, flüsterte Frank Butler. »Mein Gott.« Er wischte Tränen aus seinen Augen.
Wir ließen Suko in Ruhe. Ich trat bis an die Wand und wrang dort meine Kleidung aus. Die Jacke zog ich aus, später auch das Hemd und die Hose, denn in der Nähe lagen flauschige Badetücher. In eines davon wickelte ich mich ein. Es war zwar kein Vergnügen, die feuchte Kleidung wieder überzustreifen, aber eine andere hatte ich nicht. Zudem war es draußen sehr warm. Da würden die Klamotten schon schnell trocknen.
Ich blieb neben einer Liege stehen, auf der Senta lag, eingewickelt in einen Bademantel. Der obere Teil des Körpers lag leicht erhöht. Sie zitterte, hatte die Augen geöffnet, und jeder von uns sah ihren ängstlichen Blick. Aber ihr Mund zuckte auch und lächelte, als sie erkannte, dass sich Frank Butler bei uns
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