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1637 - Gefangene der Zeit

Titel: 1637 - Gefangene der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für meine Reisen. Daß du hier nichts wahrnehmen kannst, ist logisch. Diese Parawelt hat nämlich ihre Zeit verloren."
    „Du redest von Dingen, die unmöglich sind."
    „Nichts ist unmöglich, was ein Gehirn erfinden kann, mein Freund. Natürlich existiert noch eine winzige Restzeit, aber sie ist für uns nicht messbar. Wir haben unsere eigene Zeit gemacht. Wenn wir hier länger verweilten, würden wir auch sie verlieren."
    „Dann laß uns lieber verschwinden."
    „Keine Eile." Embuscade lachte. „Ein paar Jahre würdest du es hier aushalten, ohne Schaden zu erleiden. Diese Parawelt ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für die Suche nach dem Fremdkörper, denn in seiner Zeitlosigkeit spiegeln sich alle Echos der Fremdkörper."
    „Du sprichst in Rätseln, Freund."
    „Danke."
    „Warum?"
    „Du hast mich Freund genannt. Das gefällt mir. Warte!"
    In der zeitlosen Schwärze öffnete sich ein Lichtspalt. Er klaffte nach oben auf und gab den Blick frei auf eine unbekannte Sternenkonstellation. Im schwachen Widerschein erkannte Ambush seinen Begleiter, der wenige Meter entfernt in der Schwerelosigkeit schwebte.
    Der Lichtspalt schloß sich wieder. An einer anderen Stelle entstand eine neue Öffnung von der Form eines Keiles. Sato blickte in einen Dschungel fremdartiger Pflanzen. Sie bildeten ein verfilztes Gewirr, in dem grünliches Dämmerlicht herrschte. Schleimige Gebilde hingen wie Lianen von den Ästen. In der Ferne schien ein Gewitter zu toben. Fahler Lichtschein flackerte durch die unglaublich dichte Vegetation.
    Donner rollte. „Embuscade!" rief der Pararealist aufgeregt. „Genau diese Szene habe ich schon einmal erlebt. Das war in dem Moment, als ich erkannte, daß mich das Ki im Stich läßt. Als ich den Weg zurück zur Wirklichkeit verlor."
    „Sehr gut", lobte Embuscade in lockerem Tonfall. „Dann sind wir auf der richtigen Spur."
    „Ich verstehe nicht..."
    „Warte, mein Freund."
    Es kam genau so, wie er es schon einmal erlebt hatte.
    Das Licht wurde immer schwächer. Finsternis senkte sich über den exotischen Dschungel. Nicht einmal das Flackern der Blitze vermochte die Schwärze noch zu durchdringen. „Das ist die Instabilität", berichtete Embuscade, „die du mit deinem pervertierten Ki erzeugt hast. Durch sie wurde der Rückweg versperrt. Und du wurdest von der TARFALA getrennt. Komm! Wir müssen ihr folgen."
    Embuscade nahm Ambushs Hand. Er beschleunigte mit seinem Raumanzug und raste direkt auf den kaum noch wahrnehmbaren Spalt in der Schwärze zu. „Schneller!" rief er. „Schalte deinen Antrieb ein! Wir müssen hindurch, bevor sich deine Öffnung schließt."
    Ambush gehorchte blind. Sein SERUN war zudem wesentlich schneller als die eher plumpe und etwas altmodische Raummontur. Nun riß er Embuscade mit. „Sehr gut", lobte der.
    Sie passierten den kaum noch erkennbaren Spalt. Aber dahinter tauchte nicht der Dschungel auf. Irgendwie mußte es Embuscade angestellt haben, daß sie wieder in eine andere Parawelt wechselten.
    Sterne leuchteten ringsum, nah und fern. „Erkennst du etwas?" fragte Embuscade '„Was sollte ich denn erkennen?"
    „Die Konstellation der Sterne vielleicht. Du siehst einen Abdruck, nichts Reales. Aber ich brauche das Bild als Orientierungshilfe."
    „Das ist meine Galaxis", staunte der Pararealist. „Ja, Freund, es ist die Milchstraße."
    „Das hatte ich gehofft. Wir befinden uns auf der richtigen Spur. Nun mußt du mir helfen. Wo in deiner Galaxis sind wir?"
    „Warte. Ich nehme meinen Pikosyn zu Hilfe."
    Er gab einen Orientierungsauftrag an die Syntronik, die in Sekunden die Lichtpunkte abtastete und mit den gespeicherten Daten verglich. Das Ergebnis lag schnell vor. „Der fiktive eigene Standort liegt ungefähr zwischen Punta-Pono/Paricza und Bolo/Last Hope."
    „Bitte führe eine weitere Orientierung durch!" verlangte Embuscade. „Wo verschwand die TARFALA in der Raumzeitfalte?"
    „Im Sektor Neu-Moragan-Pordh", antwortete Sato Ambush spontan. „Das wäre etwa 30.000 Lichtjahre von hier."
    „Zeig mir die Richtung!"
    Der Pararealist deutete in Richtung Galaktisch-Nordwest.
    Embuscade nahm wieder seine Hand. Die Umgebung verschwand. Die neuerliche Dunkelheit währte nur Sekunden.
    Sie tauchten in einem matt rötlich schimmernden Raum auf, der den Eindruck vermittelte, als sei er sehr klein und eng.
    Dennoch waren keine Grenzen zu sehen. Das leicht wabernde Rot füllte alles aus und ließ nur die Lichter einiger weniger Sterne passieren, die wohl sehr nahe

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