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1637 - Gefangene der Zeit

Titel: 1637 - Gefangene der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem sich das feststellen läßt."
    „Du deutest damit an, daß du dich in andere Parawelten begeben kannst."
    „Wenn diese stabil genug sind, ja."
    „Ich habe ein Problem."
    „Setz dich! Iß! Und dann erzähle!"
    Embuscade hatte eine ganz unkomplizierte, lockere Art zu sprechen. Selbst seine wissenschaftlichen Aussagen formulierte er im gleichen Tonfall, in dem er von der Kürbisfrucht sprach.
    Ambush irritierte das, aber er fand sich damit ab. Er aß und sagte dann: „Ich habe meine Realität mit der Kraft des Ki verlassen, um drei Freunden zu helfen, die mit einem Raumschiff durch die Raumzeitfalte geflogen waren. TARFALA heißt das Schiff. Es sollte ein Phänomen erkunden, das wir Hyperdim-Attraktor genannt haben und das vermutlich im Zusammenhang mit Raumgebieten steht, in denen eine hyperenergetische Parese auftrat. Verstehst du mich?"
    „Natürlich." Embuscade biß herzhaft in ein Stück der Frucht. „Ich habe mich früher auch einmal mit diesem Problem befaßt.
    Eine schwierige Geschichte, die viele Fragen aufwirft, die niemand beantworten kann. Ich glaube übrigens, daß ich das erwähnte Raumschiff vor ein paar Tagen gesehen habe.
    Warte!"
    Er zog ein kleines Messer heraus und schnitzte in Windeseile aus einem Stück der Frucht einen Dreizackkörper. „Sieht es etwa so aus?" Er hielt das Kunstwerk hoch. „Ja", antwortete Ambush. „So sieht die TARFALA aus. Sie kann nicht mehr in ihr eigenes Universum zurückkehren. Es traten Komplikationen auf, die weder die Insassen noch ich in den Griff bekamen. Eigentlich ist es wohl so, daß ich durch den Einsatz meines Ki die Sache noch verschlimmert habe. Weißt du, wo die TARFALA sich jetzt befindet?"
    „Wenn sie in eine hinreichend stabile Parawelt gerissen wurde", meinte Embuscade leichthin, „dann ist sie noch irgendwo. Wenn nicht..."
    Er beendete den Satz nicht und biß statt dessen in das zugeschnittene Stück Fruchtfleisch. „Ist es dir möglich", fragte der Pararealist vorsichtig, „die TARFALA aufzuspüren oder mich zu ihr zu bringen?"
    „Vielleicht. Es käme auf einen Versuch an."
    „Hast du den Namen Sinta schon einmal gehört?"
    „Sinta?" Embuscade überlegte und schüttelte dann energisch den Kopf. „Was soll das sein?"
    „Eine Macht, die irgendwo in den Existenzebenen lebt, die für mich Pararealitäten sind."
    „Es gibt viele Mächte. Unendlich viele. Mit jedem Pulsschlag des Universums kommen neue hinzu, und andere vergehen."
    „Das ist mir zu philosophisch."
    „Stimmt." Embuscade lachte, als hätte er einen Scherz gemacht.
    Sie aßen eine Weile schweigend. „Ich hole jetzt meinen Schutzanzug", sagte Embuscade dann. „Du wirst deinen SERUN sicher auch anziehen. Dann gehen wir auf die Suche nach deiner TARFALA. In Ordnung?"
    Er sagte das so, als wolle er zum Brunnen gehen und Wasser schöpfen. „In Ordnung."
    Embuscade stand auf. Er streckte einen Arm nach vorn, so daß die Handfläche senkrecht auf den Boden wies. Die Hand zuckte kurz nach unten.
    Und der Fremde war verschwunden.
    Sato Ambushs Gedanken überschlugen sich, während er den Kimono ablegte und den SERUN überstreifte. Embuscade war ein höchst seltsames Geschöpf, das eine Menge Rätsel aufgab.
    Aber er hatte sich auch als nützlicher Helfer entpuppt.
    Merkwürdig war, daß er nichts von Sinta wußte, wo er doch allem Anschein nach fast nach Belieben durch die Parawelten spazieren konnte. Er schien das Ki perfekt zu beherrschen.
    Eine Minute später war Embuscade wieder da. Er trug die schwere Raumkombination. Den Helm hatte er noch unter den Arm geklemmt. „Bist du bereit?" fragte er. „Ja, ich bin bereit."
    „Dann komm! Und schalte die Funksysteme ein! Wir könnten sonst Verständigungsprobleme bekommen."
    Sato Ambush aktivierte alle Systeme des SERUNS.
    Embuscade setzte den Helm auf und nahm seine Hand.
    Im gleichen Moment wurde es ringsum dunkel.
    Es blieb dunkel. Sato Ambush spürte nichts mehr. Auch nicht die Hand Embuscades. Vielleicht hatte er sie auch losgelassen. „Keine Meßwerte auf den Sensoren", meldete der Pikosyn. „Absolut nichts."
    Der Pararealist blieb gelassen. „He, Sato!" erklang Embuscades Stimme aus dem Normalfunkempfänger. „Hörst du mich?"
    „Laut und klar", antwortete Ambush. „Aber ich sehe und spüre nichts mehr. Die Sensoren meines SERUNS melden auch keine Aktivität."
    „Wir befinden uns in einer sehr stabilen Existenzebene.", antwortete der seltsame Bursche mit fröhlicher Stimme. „Ich benutze sie gern als Ausgangspunkt

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