1637 - Gefangene der Zeit
Raumzeitfalte in einer Entfernung von sieben Lichtmonaten ausgemacht. Optisch war das Gebilde im vierdimensionalen Raum-Zeit-Gefüge nicht festzustellen. Und für eine 4-D-Ortung war es zu weit entfernt. Aber selbst bei größerer Annäherung hätten die Systeme nichts gezeigt, denn das Tor in den Bereich der Pararealitäten besaß ausschließlich den Charakter einer fünfdimensionalen Energiestruktur.
Unmittelbar darauf wurden auch die drei Raumschiffe des Haluter-Teams entdeckt und auf gesonderten Bildschirmen dargestellt. Da sie zudem Identifikationssignale sendeten - die Haluter hatten mit dem Eintreffen der FORNAX gerechnet -, war der Überblick schnell vorhanden.
Tarc Bottams CLERM, Muron Preyls TRAYM und Koul Laffals FORM standen in einer exakten Linie. Die Mittelsenkrechte auf diese Linie wies auf die Raumzeitfalte.
Schon bei den Versuchen, die das andere Haluter-Team mit den Hyperdim-Resonatoren durchgeführt hatte, hatte sich dank der Hinweise des Nexialisten diese Konfiguration als die günstigste erwiesen, um 5-D-Energien auf die Raumzeitfalte zu konzentrieren.
Die Raumschiffe der Haluter waren äußerlich völlig gleich, schwarze, abgeplattete Kugelraumer von 100 Metern Durchmesser. Obwohl die drei Forscher untereinander völlig gleichberechtigt waren, hatte es sich ergeben, daß Tarc Bottam so etwas wie den Kopf des Teams aus drei Individualisten bildete. Das drückte sich auch darin aus, daß seine CLERM in der Mitte zwischen den beiden anderen Raumschiffen stand.
Bei den bisherigen Kontakten hatte Myles Kantor festgestellt, daß die drei Kolosse ausgezeichnet miteinander harmonierten.
Ihre Planhirne fanden fast immer übereinstimmende Lösungen und Antworten. Auch in Kleinigkeiten herrschte bei ihnen Übereinstimmung. Viele Worte brauchten sie nie zu wechseln.
Ihre Gedankengänge schienen oft exakt parallel zueinander zu verlaufen.
Angetrieben wurden die Haluter durch die Tatsache, daß die beiden vielleicht prominentesten Vertreter ihres Volkes durch die Raumzeitfalte in ein Ungewisses Schicksal verschwunden waren.
Icho Tolot galt seit langen Jahren als der kontaktfreudigste Haluter in bezug auf die Völker der Milchstraße. Und Lingam Tennar war nicht nur der Galaktische Rat seines Volkes. Er hatte auch den Hyperdim-Resonator entwickelt, von dem es heute zahlreiche Exemplare in unterschiedlicher Form und variierender Wirkungsweise gab.
Boris Siankow übernahm es, Funkkontakt zu den halutischen Wissenschaftlern herzustellen. Die Hyperkom-Verbindung kam sofort zustande.
Für ein paar Sekunden waren alle drei Kolosse zu sehen. Und alle trugen grellrote Kampfanzüge. Ein Unterscheiden war damit problematisch. Das Ersatzteam hatte sich Wochen zuvor eine Lösung einfallen lassen und Kombinationen verschiedener Farbe getragen.
Dann zeigte das Bild nur den Schädel und den Oberkörper eines Haluters. „Ich bin Koul Laffal. Ihr könnt uns an den Anhängern unterscheiden, die wir am Hals tragen."
Er deutete auf ein kunstvolles „L", das an einer dünnen Metallkette auf seiner„mächtigen Brust hing. Der Buchstabe wurde von einem glänzenden Ring eingerahmt.
Kurz wurden die Oberkörper der beiden anderen Haluter gezeigt. Sie trugen ein „B" beziehungsweise ein „P" in dem glänzenden Ring. „Sie haben sich auf uns eingestellt", freute sich Boris Siankow. „Sie sind wirklich nette Burschen."
„Wir steuern alle Aktionen von hier aus", fuhr Koul Laffal fort. „Ihr habt sicher bemerkt, daß wir uns auf der CLERM befinden. Unser Vorschlag ist, daß ihr beide zu uns kommt.
Wir haben einen ersten erfolgreichen Versuch durchgeführt, in die Raumzeitfalte einzudringen. Wir werden euch darüber berichten. Ein zweiter Versuch steht unmittelbar bevor. An ihm könnt ihr teilhaben, wenn ihr wollt."
Die beiden Terraner erklärten spontan ihr Einverständnis und bedankten sich für das Entgegenkommen.
Koul Laffal schaltete den Transmitter der CLERM auf Empfang und überspielte die Daten an die FORNAX. Myles Kantor ordnete an, daß sein Raumschiff in sicherer Entfernung von der Raumzeitfalte blieb, bis er und Boris zurückgekehrt waren. Dann ließen sich die beiden Wissenschaftler abstrahlen.
In der Zentrale der CLERM standen sie nun den drei Halutern gegenüber. Hier sah es aus wie in einem komplizierten und wenig aufgeräumten Speziallabor. Mehrere Geräte standen scheinbar wahllos herum. Einige waren in Betrieb, andere nicht. Myles Kantor entdeckte allein vier Hyperdim-Resonatoren, die sich sehr
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