1637 - Gefangene der Zeit
nahmen mehrere Geräte auf und eilten aus der Zentrale. „Sucht euch einen Platz!" forderte Tarc Bottam die beiden .Terraner auf. „Und dann erzählt mir, was es Neues gibt!"
Sie setzten sich. Myles Kantor öffnete den Behälter, der an seinem Gürtel hing, und holte etwas hervor, „Du hast von diesem seltsamen Objekt gehört?" fragte er den Haluter und reichte ihm das Pyramidenprisma. „Ja. Das Ding mit der negativen Strangeness." Er wog es prüfend in einer Hand und gab es dann zurück. „Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb ihr es mitgebracht habt?"
„Möglich", antwortete Boris Siankow. „Ich habe da so eine verrückte Idee. Aus unserem Universum kann es ja nicht stammen. Vielleicht aber aus einer Existenzebene, die man durch die Raumzeitfalte erreichen kann. Myles geht ja auch davon aus, daß alle Dinge, die sich derzeit ereignen, irgendwie in einem Zusammenhang stehen."
Tarc Bottam sagte nichts dazu. „Ihr habt ganz richtig erkannt, daß uns die Zeit drängt", sagte Tarc Bottam. „Der Zusammenbruch der Raumzeitfalte könnte für die Verschollenen sehr schlimme Folgen haben. Aber da ist noch ein anderer Punkt, der uns große Sorgen bereitet."
„Sinta", sagte Boris Siankow. „Richtig.", bestätigte der Haluter. „Wir besitzen inzwischen mehrere Hinweise auf eine Macht dieses Namens, die in den Existenzebenen jenseits der Raumzeitfalte zu suchen ist.
Anzeichen für Sinta hat Sato Ambush ja auch schon früher gefunden. Und Siankowos hat da ja seine eigenen Erfahrungen mit dem Howalgoniumkristall auf Zhruut gesammelt."
„Wir wissen nicht, wie real diese Figur ist.", wiegelte der Nexialist ab. „Aber wenn sie real sein sollte, dann ist sie drauf und dran, mächtige Heere zu rekrutieren. Ich erinnere an die Berichte von Ronald Tekener und Michael Rhodan."
„Für die, die jenseits der Raumzeitfalte sind", meinte Tarc Bottam nachdenklich und voller Sorge, „ist diese Macht auf jeden Fall real. Also befinden sich die Verschollenen in doppelter Gefahr. Sie finden nicht zurück. Und sie könnten Opfer der Sinta werden."
„Wenn die Macht Sinta real ist oder real wird", erklärte Myles Kantor, „dann stellt sie eine Bedrohung für unser ganzes Universum dar. Ich gebe zu, daß ich sie bei der Beurteilung der Gesamtlage kaum berücksichtigt habe. Auch ohne unser Eingreifen ist es Sinta bisher in keinem einzigen Fall gelungen, etwas in unser Universum zu befördern."
„Wirklich?" fragte der Nexialist spöttisch und deutete auf das Pyramidenprisma. „Vielleicht kommt das Ding von ihr.
Vielleicht handelt es sich um eine Kundschaftersonde. Oder um eine Bombe."
„Spekulationen, die uns nicht weiterhelfen", meinte Myles Kantor. „Ich kann an dem Pyramidenprisma jedenfalls nichts Gefährliches erkennen. Aber auch keine Funktion. Damit will ich nicht ausschließen, daß es in dem Bereich, dem es entstammt, sehr wohl eine sinnvolle Funktion besitzen kann."
„Ihr könnt es betrachten, wie ihr wollt", sagte Tarc Bottam. „Die Gefahr besteht für die Verschollenen. Und die Zeit drängt, denn wir wissen nicht, wie sich die Raumzeitfalte aus sich selbst heraus oder durch Fremdeingriffe, die wir nicht beeinflussen können, entwickelt."
In diesem Punkt konnten ihm die beiden Terraner nicht widersprechen.
Kurz darauf kehrten Muron Preyl und Koul Laffal zurück. Sie hatten die neue Sonde so programmiert, daß sie im Innenraum der Raumzeitfalte eine Stelle mit großer Helligkeit ansteuern mußte. Die Daten wurden gespeichert, und der gleiche Ort sollte beim Verlassen wieder benutzt werden.
Damit waren alle Vorbereitungen abgeschlossen. Die Unwägbarkeiten blieben jedoch. Und das war allen bewußt. „Eins ist mir nicht ganz klar", sagte Boris Siankow. „Wenn der Versuch erfolgreich verläuft, wenn also die Sonde unversehrt oder Relativ unversehrt zurückkehrt, dann haben wir die Daten, die unsere Theorien über die Veränderungen bestätigen. Aber was haben wir dann? Damit allein können wir den Verschollenen doch nicht helfen."
„Du hast recht!" Tarc Bottam lachte grollend, aber freundlich. „Du mußt aber immer einen Schritt weiter denken.
Wenn wir wissen, daß, die Robotsonde die Raumzeitfalte relativ sicher passieren kann, dann können wir einen dritten Versuch starten."
„Einen dritten Versuch?" staunte Nexialist. „Wozu?"
Der Haluter klopfte sich auf die Brust. „Beim dritten Versuch werde ich selbst in der Kugel aus Formenergie sitzen. Und ich selbst werde nachsehen, wie es auf der
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