164 - Mr. Samba - Mr. Tod
Mist, jetzt hat er aufgelegt!« rief Luana empört. »Wie konntest du… Er ist so ein wichtiger Mann.«
»Ich bin wichtiger, Ich bin der Allerwichtigste, merk dir das«, behauptete Shaddock und zog sie an sich. »Du brauchst niemanden mehr, der dir hilft. Ich werde dir alle Schätze dieser Welt zu Füßen legen und dich zum gefeierten Star machen. Den mickrigen Neil Mason kannst du vergessen.«
Er fing an, sie zu streicheln, und sie begann zu schmelzen.
Eine Stunde später verließ sie die Wohnung, um Besorgungen zu machen, und Barry Shaddock kümmerte sich wieder um sein Geschäft. Er besaß seinen Trumpf nicht mehr, war aber trotzdem sicher, sich den Zauberhelm beschaffen zu können.
Sollte sich Wendell Caulfield sträuben, dann würde er ihm eiskalt mit Mord drohen, und er würde keinen Zweifel offenlassen, daß es sich um keine leere Drohung handelte, sondern verdammt ernst genommen werden mußte.
Er würde Caulfield so einschüchtern, daß er ihm den Goldhelm auch ohne Gegenleistung überließ.
Wenn er Glück hatte, wußte Wendell Caulfield noch gar nicht, daß sein Sohn frei war. Shaddock wollte das Gespräch deshalb sehr vorsichtig beginnen.
Er rief den Museumsdirektor an und nannte seinen Namen.
»Wieso haben Sie so lange nichts von sich hören lassen?« fragte Wendell Caulfield vorwurfsvoll.
Er scheint nicht zu wissen, was geschehen ist, dachte Shaddock erleichtert. Sein Sohn streunt irgendwo durch die Stadt oder ist in einem Versteck untergetaucht.
»Die ganze Nacht habe ich auf Ihren Anruf gewartet«, sagte der Museumsdirektor.
»Ich konnte Sie nicht früher anrufen«, antwortete Shaddock. »Mir kam eine wichtige Transaktion dazwischen.«
»Wie geht es meinem Sohn?«
Jetzt fiel Shaddock ein Stein vom Herzen. Fenmore Caulfield war nicht nach Hause gegangen. Das bedeutete, daß Shaddock seinen Trumpf noch scheinbar in der Hand hatte.
»Gut«, antwortete er. »Sehr gut. Er fühlt sich wohl bei uns.«
»Lassen Sie mich mit ihm reden.«
»Dazu haben Sie reichlich Gelegenheit, wenn er heimkommt. Wir machen hier keine Familiensendung oder so etwas in der Art«, erwiderte Shaddock schroff. »Steht der Koffer mit dem Helm bereit?«
»Schon die ganze Nacht.«
»Und ist es der echte Helm?« vergewisserte sich Shaddock.
»Ja doch«, antwortete Wendell Caulfield unwillig.
»Wunderbar«, bemerkte Shaddock zufrieden. Nun war es wichtig, daß sich Caulfield vom Zauberhelm trennte, bevor sein Sohn nach Hause kam.
»Wohin soll ich den Helm bringen?« wollte der Museumsdirektor wissen. »Wo treffen wir uns? Bekomme ich im Gegenzug meinen Jungen wieder.«
»Nicht sofort«, erwiderte Shaddock vorsichtig. »Zuerst muß ich mich vergewissern, daß Sie mir wirklich den richtigen Helm überlassen haben. Sobald das geklärt ist, darf Fenmore gehen.«
»Ich möchte ihn gleich mitnehmen!«
»Ich stelle die Bedingungen, Caulfield!« entgegnete Shaddock hart. Er nannte einen neuen Busbahnhof in Southwark. Dorthin sollte Caulfield den Koffer bringen und in ein Schließfach stellen. Den Schlüssel sollte der Museumsdirektor nach Bloomsburry bringen.
Shaddock sagte dem Mann genau, wo er den Schließfachschlüssel deponieren müsse. Es war nicht weit von Luanas Apartment entfernt.
»Haben Sie alles behalten?« fragte er abschließend.
»Ich bin schließlich nicht schwachsinnig.«
»Na schön«, sagte Shaddock, »und weil Sie das nicht sind, bin ich sicher, daß Sie keine Tricks versuchen werden. Das würde Ihrem Sohn nämlich verdammt schlecht bekommen, und Ihnen auch.«
»Sie brauchen mir nicht zu drohen. Ich bin froh, wenn ich das alles endlich hinter mir habe.«
Shaddock lachte. »Ich auch. Ich werde ein Auge auf Sie haben, Caulfield. Von dem Moment an, wo Sie das Haus verlassen, werden meine Leute Sie beobachten. Nur damit Sie Bescheid wissen, und nun machen Sie sich auf den Weg.« Er legte grinsend auf und rieb sich die Hände.
Es lief nun doch noch alles ungefähr so, wie er sich das vorgestellt hatte.
Er dachte an Jerry Dreyfuss, Bob Kendall und Blake Eckman. Irgendwann würde man sie finden und vermutlich falsche Schlüsse ziehen.
Shaddock traute es den Bullen zu, daß sie ihm den Mord an seinen Männern anhängen würden, aber das kratzte ihn nicht. Sie würden keinen Barry Shaddock finden.
Er war bereits in der Versenkung verschwunden. Nun würde er sich den Helm holen, seinen ersten Schatz finden, und wenn er wieder auftauchte, würde er anders aussehen und anders heißen.
Luana würde sich an
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