164 - Mr. Samba - Mr. Tod
von Mr. Samba zu befürchten hatte.
Bevor ich mich verabschiedete -worüber er sichtlich erleichtert war -, warnte ich ihn noch einmal vor dem Indio, was seiner Ansicht nach allerdings völlig überflüssig war.
Ich gab ihm meine Karte und empfahl ihm, mich anzurufen, falls ihm irgend etwas zu den Dingen, über die wir gesprochen hatten, einfallen sollte.
»Selbstverständlich«, sagte er, aber ich war sicher, daß er es bei mir nicht klingeln lassen würde.
Er konnte sich nicht helfen lassen, weil er befürchten mußte, daß seine Missetaten dann an die Öffentlichkeit gekommen wären. Ich empfahl ihm, mich auch anzurufen, wenn sich Parembao in seiner Nähe blicken lassen sollte.
Ganz bestimmt würde er das tun, versicherte er mir.
Ich verließ Dean Sullivan. Wenn er gescheit war, würde er nicht versuchen, mit seinem lebensgefährlichen Problem selbst fertig zu werden.
Ich begab mich zu meinem Rover, der auf dem großen Firmenparkplatz stand, und spürte irgend jemandes Blick im Nacken. Parembao? Ich blieb stehen und drehte mich abrupt um.
Der Parkplatz war menschenleer; die Julisonne ließ die Luft über den Autodächern zittern. Ich entdeckte Sullivan, er stand am Fenster seines Büros und winkte mir zu, als er sah, daß ich zu ihm hinaufschaute, aber ich glaubte nicht, daß es sein Blick gewesen war, der mich so unangenehm berührt hatte.
Ich stieg ein. Natürlich hatten die Medien über den Theaterbrand berichtet, aber niemand wagte die Wahrheit zu bringen, um nicht unglaubwürdig zu erscheinen.
So wurde nahezu einhellig behauptet, die Ursache des Brandes sei noch ungeklärt.
Aber man suchte Parembao. Zeitungen und Fernsehen brachten sein Bild, und jedermann wurde aufgefordert, sich unverzüglich an die nächste Polizeidienststelle zu wenden, sobald er Parembao irgendwo sah.
Nun würden die Telefone der Polizei wieder einmal heißlaufen. Eine Menge Arbeit wartete auf die Beamten, denn sie mußten jedem Hinweis nachgehen. Jeder konnte der richtige sein. Ich hatte Tucker Peckinpah gebeten, mich umgehend zu informieren, wenn Parembao gestellt war.
Man würde ihn nicht angreifen, sondern auf uns warten, weil sich Spezialisten um den Wabaro kümmern mußten. Es mag überheblich klingen, aber das waren Roxane und ich.
Keiner der Constables und Detectives hatte unsere Erfahrung im Kampf gegen Kerle wie diesen Medizinmann aus dem brasilianischen Urwald.
Peckinpah hatte einen heißen Draht nach oben, so daß die Zusammenarbeit mit den Behörden fast immer reibungslos verlief.
Jedesmal wenn mein Telefon anschlug, hoffte ich, endlich die ersehnte Meldung zu erhalten, doch bis jetzt wurde ich stets enttäuscht. Mr. Samba schien vom Erdboden verschluckt worden zu sein - und Jack Bixby ebenfalls.
***
Luana Corman brachte Barry Shaddock das Frühstück ans Bett. Sie hatte mit ihm geschlafen, und es hatte ihr unbeschreiblich gutgetan.
Barry paßte zu ihr, und wenn er sich ändern würde, wollte sie bei ihm bleiben. Sie frühstückten zusammen. Barry lag nackt in den aufgestellten Kissen, und ihr gefielen seine breiten Schultern und die ausgeprägten Muskeln.
Sie trug das Oberteil eines gestreiften Herrenpyjamas, wodurch ihre langen Beine noch länger wirkten.
Luana fütterte Shaddock mit einem Croissant, das sie immer wieder mit Erdbeermarmelade bestrich. Sie bereute nicht, ihn bei sich aufgenommen zu haben.
Zwar konnte sie sich immer noch nicht vorstellen, daß sie mit dem künftigen reichsten Mann der Welt die Nacht verbracht hatte, aber sie fing an, sich einzureden, daß es unter Umständen möglich sein könnte, einen kostbaren Schatz zu finden. Es gab Minensuchgeräte, die zuverlässig funktionierten. Warum also sollte es nicht auch ein »Schatzsuchgerät« geben?
Es war natürlich irre, an so etwas ernsthaft zu glauben, aber sind nicht alle Schauspieler ein bißchen verrückt? Es gab eine winzige Chance, und die wollte Luana wahrnehmen.
Nach dem Frühstück wurden sie durch Neil Masons Anruf gestört.
»Sag ihm, er soll zur Hölle gehen«, flüsterte Shaddock Luana ins Ohr.
Hasch hielt Luana die Sprechmuschel zu. »Ich möchte Neil nicht vergraulen.«
»Du brauchst ihn nicht mehr. Du hast jetzt mich.«
»Sag mal, ist da jemand bei dir?« fragte Neil Mason am anderen Ende der Leitung argwöhnisch.
Luana lachte gekünstelt. »Na-natürlich bin ich allein, Neil«, versicherte sie eilig.
»Klar ist sie allein«, plärrte Barry Shaddock, »und sie möchte von niemandem gestört werden.«
»Oh,
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