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164 - Mr. Samba - Mr. Tod

164 - Mr. Samba - Mr. Tod

Titel: 164 - Mr. Samba - Mr. Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Verschlüsse hochschnappen, und dann klappte er den Deckel auf. Gier, Glück, unbeschreibliche Freude glänzten in seinen Augen.
    Die widersprüchlichsten Gefühle durchtobten ihn, als er den großen Goldhelm erblickte.
    »Er muß ja schon allein ein Vermögen wert sein, wenn er aus massivem Gold besteht«, bemerkte Luana fasziniert.
    Shaddock griff mit beiden Händen in den Koffer, hob den schweren Flügelhelm heraus und stellte ihn zunächst vor sich auf den Tisch. Sein begeisterter Blick tastete den Helm genußvoll ab.
    Er zeigte auf das Smaragdauge. »Siehst du, und damit findet man jeden Schatz«, erklärte er.
    Luana leckte sich nervös die Lippen. »Vielleicht solltest du mit dem Aufsetzen noch etwas warten, Barry.«
    »Wozu? Auf was denn warten?«
    »Denk an Fenmore Caulfield. Du hast gesagt, daß der Helm ihn zum Ungeheuer machte.«
    »Caulfield war ein dummer, unerfahrener Junge ohne besondere Willenskraft. Ich hingegen bin ein Mann, der verdammt genau weiß, was er will - und ich bin davon überzeugt, daß ich es schaffe, dem Helm meinen Willen aufzuzwingen. Er muß mir gehorchen. Wenn ich ihm befehle, mich zu einem Schatz zu führen, muß er es tun.«
    Shaddock schloß den Koffer und stellte ihn weg.
    »Außerdem…« sagte er mit gefurchter Stirn, »muß ich mich davon überzeugen, daß mir Wendell Caulfield nicht das Duplikat überlassen hat. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß er so viel Mumm besitzt, aber ich muß auf Nummer Sicher gehen, um nötigenfalls sofort etwas gegen den Museumsdirektor unternehmen zu können.«
    Die Öffnung für das Gesicht war dem Gangsterboß zugewandt. Nun griff er mit beiden Händen nach dem Helm und drehte ihn um.
    »Sieh ihn dir an«, verlangte Shaddock von seiner Freundin. »Er ist auch ein Meisterwerk brasilianischer Schmiedekunst. Wenn man bedenkt, mit welch primitivem Werkzeug man ihn gefertigt hat, muß einen das schon mächtig beeindrucken.«
    »Wie kam der Zauber da hinein?« fragte Luana. »Ein schöner goldener Helm - okay. Aber ein Zauberhelm .«
    »Manche Menschen wissen sich schwarzmagischer Kräfte zu bedienen. Sie können sich die Hölle nutzbar machen - zumeist nicht ohne Gegenleistung. Eigentlich verlangt die Hölle immer etwas, wenn sie hilft. Sie machte aus Parembao einen Teufel in Menschengestalt, und er muß tun, was sie ihm befiehlt. Das ist der Preis, den er für diesen Helm bezahlen mußte.«
    »Und welchen Preis mußt du bezahlen?« fragte Luana heiser.
    Barry Shaddock lachte. »Hey, hast du schon mal gehört, daß eine Ware zweimal bezahlt werden muß?«
    Als er nach dem Helm griff und ihn langsam, fast feierlich, hochhob, biß sich Luana auf die Lippe. Sie hatte Angst vor dem, was möglicherweise passieren würde.
    Gab es keine andere Möglichkeit zu testen, ob der Helm echt war? Mußte ihn Barry unbedingt aufsetzen? Bis vor kurzem hatte sie an Zauberei nicht geglaubt, doch nun vermeinte sie, die gefährliche Kraft zu spüren, die sich in diesem Flügelhelm befand.
    Oder bildete sie es sich nur ein?
    Shaddock hob den schweren Helm über seinen Kopf. Es sah aus, als wollte er sich selbst krönen. Das freudige Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden, und in seinen Augen befand sich kein unbekümmerter Ausdruck mehr.
    Er konzentrierte sich auf den Widerstand, den er der Zauberkraft entgegensetzen mußte, um nicht zu werden, was Fenmore Caulfield geworden war.
    Grimmige Entschlossenheit prägte seine Züge jetzt. Er wollte der Kraft des Helms trotzen und sie in seine Dienste stellen. Es ist alles nur eine Willenssache, sagte er sich. Mit einem eisernen Willen kann man so gut wie alles.
    Immer tiefer sank der Helm. Shaddocks Gesicht schien von einer goldenen Klammer gehalten zu werden. Luana beobachtete das Geschehen mit großen, furchtsamen Augen.
    Was wird geschehen? Diese bange Frage stellte sie sich immer wieder.
    Wird er stark genug sein, der Kraft des Helms Widerstand zu leisten?
    Shaddock schloß die Augen. Nichts schien zu passieren, jedenfalls konnte Luana an ihm keine Veränderung feststellen. Sie dachte schon, daß er es geschafft hatte, aber dann schlug die höllische Zauberkraft plötzlich grausam zu.
    ***
    Fenmore Caulfield hatte alle Anstrengungen unternommen, um Shaddocks Spur zu finden - vergeblich. Nur das Autowrack des Gangsterbosses hatte er entdeckt.
    Stundenlang hatte er in der Nähe des Fahrzeugs gewartet, hoffend, daß Shaddock zurückkam, doch der Mann hatte sich nicht mehr blicken lassen.
    Danach war Caulfield

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