1640 - Ein teuflischer Nachbar
Menschen geworden, dessen Kopf sich in eine Teufelsfratze verwandelt hatte. Selbst auf diese Entfernung hin sah Robin das Funkeln der gelben Augen.
Wo steckten die Verfolger?
Auch darüber machte sich Dench Gedanken. Er befürchtete schon, dass sein teuflischer Nachbar sie überwältigt hatte. Für einen, der voll auf die Hölle setzte, war das wohl kein Problem.
Ich muss etwas tun! Ich…
Die Idee traf ihn schlagartig. Sein Handy steckte in der Brusttasche. Er holte es hervor und achtete darauf, dass es nicht aus seiner schweißnassen Hand glitt.
Er kannte die Nummern der Handys nicht, die Janes Freunde hatten.
Aber Jane hatte ihm ihre Nummer gegeben.
Einprogrammiert hatte er sie auch. Nur ein Kontakt reichte aus, dann stand die Verbindung, und Robin Dench konnte nur hoffen, dass seine Kollegin sich meldete…
***
Ja, wir standen vor der geschlossenen Wohnungstür in der ersten Etage und mussten erkennen, dass sie sehr stabil war und wir ohne Hilfsmittel nicht in die Wohnung gelangen konnten. Die Person, die uns hätte öffnen können, dachte nicht im Traum daran. So war es völlig natürlich, dass meine Wut auf die Vampirin wuchs.
Wir bekamen die Tür nicht auf. Da brachte uns auch Sukos Spezialwerkzeug nicht weiter. Entweder wurde sie von innen geöffnet, oder wir würden sie von Kollegen auframmen lassen müssen.
Ich beschäftigte mich noch mit einer dritten Möglichkeit. Justine Cavallo stand auf unserer Seite. Sie wollte so etwas wie eine Partnerin sein, und deshalb mussten wir versuchen, sie dazu zu bringen, dass sie uns die Tür öffnete.
Ich schlug es meinen Freunden vor und war damit noch nicht zu Ende, als Janes Handy anschlug. Sie hatte die Melodie sehr leise gestellt, dennoch hörten wir es.
Sofort war die Anspannung wieder da. Obwohl wir nicht wussten, wer anrief, gingen wir davon aus, dass dieses Telefonat etwas mit unserem Fall zu tun haben würde.
Jane meldete sich und hatte ihren Namen kaum ausgesprochen, da zuckte sie zusammen.
»Du, Robin? Was gibt es?«
Danach hörte sie nur zu, nickte und beendete das Gespräch, indem sie sagte: »Okay, ich informiere meine Freunde.«
Suko und ich schauten sie an. Jane zögerte keine Sekunde.
»Robin Dench hat mich angerufen. Er steht noch immer am Fenster und beobachtet das Haus gegenüber. Er hat in die Wohnung geschaut. Sie ist besetzt.«
»Block?«, fragte ich.
»Ja, wer sonst?«
Ich zischte einen Fluch. Er war uns immer einen Schritt voraus. »Und Justine hat er nicht gesehen?«
»Nein.«
Sollte es Block geschafft haben, sie zu überwältigen? Das konnte ich mir kaum vorstellen.
»Wir müssen in die Wohnung«, sagte Suko. »Und das so schnell wie möglich. Mit Gewalt oder…«
Es kam alles anders, denn plötzlich wurde die Tür von innen geöffnet.
Wir zogen uns zurück, wollten unsere Waffen ziehen und ließen sie stecken, denn keine andere als Justine Cavallo hatte die Tür aufgezogen und starrte uns an…
***
Natürlich hatten wir Fragen. Die schluckten wir aber hinunter, denn Justine hatte einen Finger auf ihre Lippen gelegt.
»Es ist da«, flüsterte sie. »Und er denkt, er hätte mich erschossen.« Sie wies auf eine Stelle dicht über dem Bauch, wo das Leder ein Loch zeigte.
»Gut«, sagte ich. »Und weiter?«
»Er ist noch in der Wohnung.«
»Das wissen wir inzwischen. Ich denke, dass jede Sekunde zählt.«
So dachte sie auch und zog die Tür ganz auf. Wir schlichen in die Wohnung. Justine übernahm die Führung, denn sie kannte sich hier besser aus.
Sie führte uns in einen langen Flur, der schon mit dem in einem Hotel verglichen werden konnte. Eine Tür stand weit offen. Wir schauten in ein großes Zimmer, das zur anderen Seite des Hauses lag und bisher von uns nicht hatte eingesehen werden können. Mir fiel eine nackte Frau auf, die auf einer wuchtigen Couch lag. Ich hatte keine Zeit, mich darum zu kümmern, aber Justine glitt ins Zimmer und deutete uns an, weiterzugehen.
Das Kreuz hing nicht mehr vor meiner Brust. Es steckte griffbereit in der Jackentasche. Der Flur führte noch tiefer ins Haus hinein. Wir wussten nicht genau, welche Tür wir öffnen mussten, um in Blocks Zimmer zu gelangen.
Jedenfalls lag es auf der rechten Seite. Es war Suko, der einen langen Schritt nach vorn ging, sodass er mich überholte. Vor einer dunklen Tür blieb er stehen und nickte.
Jetzt war klar, wo wir Adrian Block finden konnten. Suko hatte die besten Ohren von uns. Er musste etwas gehört haben und winkte uns heran, wobei er
Weitere Kostenlose Bücher