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1640 - Griff nach Arkon

Titel: 1640 - Griff nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Speicher dann plötzlich nicht mehr genug Energie her, stürzte das Schiff wie ein Stein zu Boden. Es hatte schon ein paar solcher Unglücksfälle gegeben. Offizielle Stellen sprach von bisher neunhundert Toten und ein paar tausend Verletzten.
    Dilja wandte sich der nächsten Landestütze zu. Es gab keine überflüssige Energie für die Projektion von Antigravfeldern mehr, die eigentlich nur dem Luxus dienten. Die Raumschiffe, deren Eigner nicht vorgesorgt hatten, lagen auf ihren Bäuchen; die anderen Schiffe standen wie in alten Zeiten auf mächtigen, hydropneumatisch gefederten Stahlsäulen.
    Es waren allesamt Provisorien - mit allen Mängeln, die Provisorien hatten. Darauf basierte Diljas Zuversicht, ins Walzenschiff zu kommen, ohne Alarm auszulösen.
    Alle anderen Zugänge waren nämlich an die Alarm- und Meldeanlage des Schiffes angeschlossen. Nur die engen Schotte zwischen dem Hohlraum der Landestützen und dem Schiffsrumpf nicht. Die Montage hatte unter starkem Zeitdruck stattgefunden, denn immer warteten schon die nächsten Schiffe vor der Werft.
    Die Hanse-Spezialistin setzte ihren Desintegrator an der Stelle ab, hinter der sich kein Funktionselement der Stütze verbarg.
    Danach ging alles schnell. Die provisorischen Stützen waren aus gewöhnlichen Panzerstahlröhren zusammengeschustert worden und nicht aus molekülverdichtetem Metallplastik wie in alten Zeiten.
    Dilja zwängte sich zur Mannschleuse. Die Schotte hatten Thermoschlösser und wurden durch einfaches Handauflegen geöffnet.
    Das Loch in der Landestütze blieb als einziges Anzeichen dafür zurück, daß sich jemand unerlaubt Eintritt verschafft hatte. Doch es erschien unwahrscheinlich, daß es vor der nächsten Inspektion entdeckt wurde. Hierher verirrte sich niemand - und von außerhalb der Fläche, auf der die CHALNEZRA stand, konnte es nicht gesehen werden.
    Als das Außenschott sich automatisch hinter Dilja geschlossen hatte, brüllten die Impulstriebwerke auf. Das Schiff erbebte, als wäre eine kleine Nuklearladung unter ihm gezündet worden.
    Das war die günstigste Zeit für Dilja, eine Operationsbasis aufzusuchen. Die Springer saßen alle angeschnallt in ihren Kontursitzen. Während der Startphase hätten sie sich trotz der Andruckabsorber nicht auf den Beinen halten können.
    Der Oxtornerin machten die Erschütterungen nichts aus. Sie schulterte ihren Desintegrator und ließ die Schleuse hinter sich.
    Als Hanse-Spezialistin kannte sie die Konstruktionspläne sämtlicher gängiger Schiffstypen der galaktischen Völker. Sie brauchte deshalb nicht nach einem Versteck zu suchen.
    Zielstrebig lief sie durch die Korridore, kletterte behende Nottreppen empor (denn die Antigravlifte waren während der Startphase wegen Energiemangels desaktiviert) und verschaffte sich mit einem positronischen Kodeimpulssucher und -geber Zugang zur Bio-Recycling-Station.
    Wie sie erwartet hatte, hielt sich in der langgestreckten Halle kein einziger Springer auf. Die starken Mehrbereichsstrahler überschütteten die großen Tanks, in denen auf wasserklaren Nährlösungen Obst und Gemüse wuchsen, mit Wärme und Helligkeit. Die Nährstoffe waren nicht synthetisch erzeugt, sondern das Produkt aus humifizierten Abfällen, die man mit Hilfe mehrerer chemischphysikalischer Methoden auf ihre chemischen Grundstoffe reduziert hatte.
    Dilja lächelte trotz des Ernstes der Lage. Springer züchteten ihre Lebensmittel nicht selbst. Sie begnügten sich notfalls eher mit Syntheseprodukten. Nur wenn sie enge geschäftliche Kontakte zu Blues unterhielten, machten sie sich die Mühe, Hydrokulturen zu unterhalten. Mit den Erzeugnissen bewirteten sie dann bluesche Händler. Zufriedene Geschäftspartner waren umgängliche und abschlußfreudige Geschäftspartner.
    Auch hier hatte die Hyperraum-Parese zur Improvisation gezwungen. Früher waren alle Schalt- und Kontrollvorgänge von einem Syntron vorgenommen worden. Jetzt diente eine alte, umprogrammierte Positronik als Ersatz, freilich nicht als vollwertiger. Seltsame, halb hominide und halb tierhafte Gestalten hingen in den Wandgurten, die ihnen während des Startes Schutz boten.
    Die Oxtornerin fragte sich vergeblich, ob es sich bei den Wesen um illegale Genzüchtungen oder um geraubte, primitive Eingeborene handelte, die man von ihrer Heimatwelt entführt und zu Sklavendiensten eingesetzt hatte. Auf jeden Fall verabscheute sie Poppan deswegen noch mehr.
    Sie nahm nicht an, daß die Sklaven mehr Notiz von ihr nehmen würden als von

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