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1640 - Griff nach Arkon

Titel: 1640 - Griff nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwar in Längsrichtung. Wenn es ihr gelang, irgendwo in eine Hauptleitung einzudringen, konnte sie über mehrere Abzweigungen in die untere Leitung gelangen. Unmittelbar unter ihr befanden sich in der mittleren Bugsektion die Kleinen Beibootshangars.
    Dilja Mowak zog sich leise zurück. Danach eilte sie zumnächsten Antigravlift. Er war in Betrieb, denn das Schiff war längst aus der Startphase heraus. Zur Zeit bewegte es sich mit Hilfe der Impulstriebwerke mit einem Viertel der Lichtgeschwindigkeit auf Arkon Izu.
    Sie schwebte fünf Decks höher. Dort fand sie eine Reihe von Abstellräumen. In einem, der so aussah, als sei er monatelang nicht benutzt worden, riß sie das Lüftungsgitter heraus. Sie zwängte sich in den dahinterliegenden engen Schacht. Das Gitter lehnte sie von innen wieder vor die Öffnung.
    Nach einer gemischten Kletter- und Rutschpartie von über einer Stunde Dauer und meist in völliger Dunkelheit befand sie sich in der unteren Hauptleitung, einer zwei Meter durchmessenden Röhre mit zahlreichen Abzweigungen.
    Darunter mußte sich die Kleine Beibootssektion befinden!
    Dilja kroch langsam in Richtung Bug. Schon nach knapp zehn Metern sah sie weiter vor sich matte Helligkeit durch eine Öffnung im Boden schimmern. Das mußte einer der Anschlüsse für die Beibootshangars sein.
    Die Oxtornerin kam bis auf zwei Meter an ihn heran, dann merkte sie, daß etwas nicht so war, wie es sein sollte.
    Das überraschte sie nicht sonderlich. Poppan war eben mit allen Wassern gewaschen.
    Noch vorsichtiger schob sie sich näher. Aus dreißig Zentimeter Entfernung sah sie es: Ein durch MV-Stahlplastikstäbe verstärktes Lüftungsgitter, zusätzlich gesichert mit einer Arzachena-Alarmanlage.
    Die Körperkraft einer Oxtornerin würde vielleicht genügen, um das verstärkte Gitter aufzubiegen; gegen eine Arzachena-Alarmanlage war sie nutzlos.
    Da sie nicht so schnell aufgeben wollte, versuchte sie es noch bei vier anderen Lüftungsgittern - mit dem gleichen Ergebnis.
    Dilja Mowak zog sich ein Stück weit zurück, zapfte aus einer Versorgungsleitung etwas Wasser ab und trank es, während sie sich ihr weiteres Vorgehen zurechtlegte.
    Sie begrub die Hoffnung, doch noch an das Arsenal heranzukommen, als unrealistisch. Ans Aufgeben dachte sie jedoch nicht. Es gab andere Möglichkeiten, Beweise für die Verschwörung der Schiffsführung gegen Arkon zu sammeln. „Das Medoteam auf Arkon II hat den Erreger der Seuche identifiziert", berichtete Hontvar von Theint.
    Er stand Atlan in der GAFIF-Zentrale innerhalb des Kristallpalasts gegenüber, wo der Unsterbliche die letzten acht Stunden damit verbracht hatte, Meldungen entgegenzunehmen, die Lage zusammen mit dem Einsatzstab der GAFIF und der Unterstützung durch eine Positronik immer neu zu bewerten und die notwendigen Anordnungen zu treffen. „Es handelt sich um ein sehr kleines Virus, das sich nur mit unserem stärksten Elektronenmikroskop nachweisen ließ", fuhr Hontvar fort. „Es bewirkt eine lytische Infektion mit Ausschaltung der Regulationsmechanismen der Wirtszelle und Umstellung des gesamten Stoffwechsels in den Dienst der Virusvermehrung. Das ist die Ursache für den galoppierenden Verlauf der Krankheit, die hochgradig infektiös ist."
    Atlan nickte mit blassem Gesicht. Niemand brauchte ihm zu erklären, was geschah, wenn diese Viren eine planetumspannende Epidemie verursachten. „Wie lange wird es dauern, einen Impfstoff dagegen zu entwickeln, Hontvar?" fragte er. „Das kann Tage dauern", antwortete der GAFIF-Spezialist. „Ohne unser syntrongesteuertes Hi-Tech-Instrumentarium brauchen wir viel Zeit für die Durchführung von Versuchsreihen und deren Auswertung. Außerdem ist das Virus sehr widerstandsfähig. Die Mediziner haben bisher weder mit Ultraschall, ionisierenden Strahlen, feuchter Hitze, Austrocknung oder chemischen Methoden eine Hemmung der biologischen Aktivität erreicht.
    Der Ära Kai Haczaer, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Attenuierung, ist dabei, durch Herauszüchten ausgewählter Stämme des Mordvirus mit abgeschwächter Virulenz die Voraussetzung zur Herstellung von Lebendimpfstoff zu schaffen. Auch das dauert aber ohne ausgefeilte 5-D-Technik sehr viel länger als früher. Einer der Mediziner meinte dazu, sie müßten quasi wie die Medizinmänner der terranischen Steinzeit alles von Hand machen."
    Um Atlans Lippen huschte die Andeutung eines Lächelns. „Die waren eigentlich sehr tüchtig, wenn man bedenkt, was ihnen alles an Hilfsmitteln

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