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1641 - Die Blutmaske

1641 - Die Blutmaske

Titel: 1641 - Die Blutmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hexenkräfte. Ich hasse es, wenn man mich belügt.«
    »Ich lüge nicht!«
    Die sicher klingende Antwort hatte die Vampirin unsicher werden lassen.
    Deshalb sagte sie zunächst nichts.
    »Dann werde ich sie wieder abnehmen!«, sagte Jane.
    »Nein!«, keifte die Blutsaugerin. »Das auf keinen Fall. Du wirst sie auf deinem Gesicht sitzen lassen. Ich will es so!«
    Jane dachte nicht daran, ihr zu gehorchen. Sie wollte zu einer scharfen Gegenantwort ansetzen, als plötzlich die fremde Stimme da war, die sie außen und innen umgab.
    »Willkommen, Schwester!«
    ***
    Es war für Jane Collins unmöglich, normal sitzen zu bleiben. Der Gruß hatte sie dermaßen überrascht, dass sie zusammenzuckte, was der Cavallo natürlich nicht verborgen blieb, denn sie stieß ein scharfes und hartes Lachen aus.
    Jane sagte nichts. Plötzlich war ihre Kehle trocken, und sie verkrampfte ihre Hände noch härter um die beiden Lehnen. Sie wollte nicht noch mehr von sich preisgeben, aber Justine hatte es längst gemerkt.
    »Hat sie dich angesprochen?«
    Jane schwieg.
    Die Vampirin knurrte. Dann schrie sie Jane an. »Verflucht noch mal, ich will eine Antwort haben! Hast du Kontakt oder hast du keinen?«
    »Ich habe ihn!«, flüsterte Jane.
    »Gut, sehr gut. Alles perfekt.« Die Cavallo rieb ihre Hände. »So habe ich es mir vorgestellt. So muss es sein.« Sie lachte erneut. »Jetzt warten wir ab.«
    »Worauf?«
    »Es wird nicht bei der Begrüßung bleiben, Jane, das kann ich dir versprechen. Der Geist der Gabriela Scotti wird mit dir einen starken Kontakt aufbauen. Ich bin fest davon überzeugt, dass du bald die Scotti als Verbündete anerkennen wirst. Die Maske macht dich stark. In ihr steckt Gabrielas Geist. Du wirst so handeln wie sie. Dir ist ein blutiger Weg vorgezeichnet, aber du wirst in der Lage sein, die richtigen Abzweigungen zu nehmen. Verlass dich auf die Kraft der alten Hexe…«
    Jane hatte jedes Wort gehört. Und je länger die Cavallo gesprochen hatte, umso stärker war in Jane der Widerstand hochgestiegen. Sie wollte sich den finsteren Mächten nicht beugen. Nein, sie nicht. Sie hatte immer dagegen gekämpft, und das sollte auch so bleiben.
    Den Befehl ihres Gehirns führte sie sofort aus, indem sie beide Arme anhob. Dagegen hatte die Blutsaugerin nichts. Sie bewegte sich nicht von der Stelle und schaute nur zu. Den Mund hatte sie dabei zu einem wissenden Grinsen verzogen.
    Jane fasste die Maske an beiden Seiten an. Ein kleiner Ruck würde reichen, dann war sie wieder frei.
    Sie irrte sich. Ein Ruck reichte nicht.
    Es reichte überhaupt nichts, und so sehr sie sich auch anstrengte, sie musste einsehen, dass sie die Maske nicht mehr von ihrem Gesicht lösen konnte.
    ***
    Jane ließ beide Arme sinken. Sie hätte heulen oder schreien können, doch sie tat keines von beiden. Sie blieb still, riss sich zusammen, und ihr war klar geworden, dass sie in einer Falle saß. Die Maske wurde von einer anderen Macht beherrscht, der sie nichts entgegenzusetzen hatte, was natürlich der Cavallo nicht verborgen geblieben war, die sich diebisch freute.
    Sie rieb ihre Hände gegeneinander und schien tanzen zu wollen. Dann fing sie an zu sprechen.
    »Keine Sorge, meine Liebe. Die Maske wirst du nicht abbekommen. Ich glaube fest daran, dass sie nur dich gesucht hat. Lange genug hat es gedauert, bis sie den Weg von Venedig nach London fand. Und genau hier ist sie fündig geworden. Gabrielas Geist hat gemerkt, dass es eine Person gibt, die mit ihr seelenverwandt ist. Perfekter kann es nicht laufen. Ich freue mich, den richtigen Riecher gehabt zu haben.«
    Jane musste zugeben, dass alles, was die Vampirin ihr gesagt hatte, stimmte. Sie saß auf diesem Platz und war die Verliererin. Die Maske hatte ihre Bestimmung gefunden. Es hätte auch eine andere Hexe sein können, wobei sich Jane Collins nicht als solche ansah, aber in ihr steckten tatsächlich noch latente Kräfte, die eine Hexe ausmachten.
    Dagegen gab es kein Mittel. Zumindest kannte Jane keines.
    »Na? Hast du dich jetzt mit deiner neuen Rolle abgefunden?«, höhnte Justine.
    Ihr keine Antwort zu geben war sinnlos, und so stimmte Jane Collins zu.
    »So hat es auch sein sollen.«
    »Und wie geht es weiter?«
    Justine breitete ihre Arme aus. »Ich bin jetzt außen vor«, erklärte sie.
    »Was ich tun musste, das habe ich getan.« Sie beugte sich vor. »Alles, was jetzt passiert, liegt nicht mehr in meiner Gewalt. Das ist einzig und allein die Sache von Gabriela Scotti oder deren Geist. Ich kann

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