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1641 - Die Blutmaske

1641 - Die Blutmaske

Titel: 1641 - Die Blutmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesem Fall ging es um alte Schriften, Kleidung und Masken.
    Letztere bildeten die Hauptattraktion der Ausstellung. Masken aus den verschiedenen Jahrhunderten, die in elektronisch gesicherten Vitrinen lagen. Echte Kunstgegenstände, wunderbar handgearbeitet.
    Erinnerungsstücke an die alten Zeiten, als die Stadt von ihren Dogen beherrscht wurde und in voller Blüte stand. Da hatten die Menschen die Reichtümer ansammeln können und ihren wunderbaren Karneval gefeiert. Den stillen, den geheimnisvollen Karneval, der sich bis in die Gegenwart gehalten hatte.
    Man konnte bei diesen Masken nicht von monströsen Abbildungen sprechen. Sie hatten ihren besonderen Charme und fielen vor allen Dingen durch ihre überlangen Nasen auf und durch Farben, die oft fantastische Mischungen zeigten.
    Wer diese Masken trug, der wurde zu einem anderen Menschen-Frei waren nur die Augenlöcher, ansonsten sah der Betrachter nichts von den Gesichtern, die hinter den Kunstwerken verborgen lagen.
    Alle ausgestellten Einzelstücke hatten ihren Wert, und sie waren es auch wert, bewacht zu werden.
    Diese Aufgabe hatte Arnie Cooper übernommen. Ein Mann, der seit mehr als zehn Jahren für eine Security-Firma arbeitete und seine schon grau gewordenen Haare hellblond gefärbt hatte.
    Cooper war froh über diesen Job, auch wenn ihn seine jüngeren Kollegen als langweilig betrachteten, aber hinter der Eingangstür zu sitzen, wo sonst die Kassiererin ihren Platz innehatte, das gefiel ihm.
    Wenn er vom langen Sitzen etwas steif geworden war, ließ er die drei Monitore allein und begann mit seinem Rundgang, der ihn nur durch den unteren Bereich des Hauses führte. In der oberen Etage standen die Räume leer, denn die unteren reichten völlig aus.
    Arnie Cooper hatte am Abend seinen Dienst angetreten und den Kurator der Ausstellung verabschiedet, der es sich nicht nehmen lassen wollte, am Tag vorbeizuschauen. Zudem veranstaltete er selbst Führungen. Er war ein Spezialist, was die venezianische Kunst anging. Er erklärte den Besuchern gern die Einzelheiten und freute sich über deren Interesse.
    Jetzt war Cooper allein.
    Und das würde er auch für den Rest der Nacht bleiben. Hin und wieder erhielt er einen Anruf von seiner Lebensgefährtin auf dem privaten Handy, ansonsten hatte er seine Ruhe.
    Darauf kam es ihm auch an. Noch knapp fünf Wochen sollte die Ausstellung bleiben. Welchen Job er danach bekam, wusste Cooper nicht. Er hoffte allerdings auf einen ruhigen.
    Die Villa war von einer Grünfläche umgeben. Dort hatte man den alten Baumbestand belassen, und jetzt zeigte das Dach aus Blättern ein dunkles Grün.
    Wenn er nach draußen schauen wollte, musste er zu den Fenstern gehen, die sich vor ihm befanden und die schwere Eingangstür einrahmten. Sie sah nicht nur schwer aus, das war sie auch, aber dank moderner Technik ließ sie sich leicht öffnen.
    Innen war eine elektronische Tafel angebracht worden. Es musste ein Zahlencode eingegeben werden, um den Zugang zu öffnen.
    Es gab Abende, da hatte Arnie Cooper Musik gehört. In dieser Nacht ließ er die Stöpsel aus seinen Ohren. Er hatte keine Lust und wollte einfach nur die Stille genießen. Die Beine hochlegen, die drei Monitore im Blick behalten, auf denen die Bilder auf den Ausstellungsräumen zu sehen waren. In ihrer Langeweile konnten sie nicht überboten werden.
    Wichtig für Arnie Cooper war auch der Kaffee. Eine Isolierkanne hielt das Getränk warm. Sechs Tassen Inhalt fasste die Kanne, und Arnie verteilte sie auf die Stunden der Nacht.
    Die Dämmerung war längst verschwunden. Die Schatten der Nacht hatten sich über der Stadt ausgebreitet, und allmählich waren auch die letzten Außengeräusche versiegt.
    Arnie Cooper gönnte sich die zweite Tasse Kaffee und trat anschließend seinen Rundgang an, den er machen musste.
    Eine Zeitschaltuhr kontrollierte das, und während er ging, pfiff er eine leise Melodie vor sich hin.
    Ihn interessierte die Ausstellung nicht. Für Masken und alte Gewänder hatte er keinen Blick.
    Es war nicht völlig dunkel. In den Nachtstunden gab die Notbeleuchtung ein wenig Licht, das ihm allerdings völlig ausreichte.
    Masken, Gewänder und auch Waffen. In der Regel waren es wertvolle Degen.
    Manche Griffe waren sogar vergoldet, und jede Waffe hatte ihre Geschichte, die auf einer in der Nähe liegenden kleinen Tafel vermerkt worden war.
    Cooper schlenderte weiter. Hin und wieder gähnte er. Manchmal blieb er auch vor einem der Fenster stehen und warf einen Blick in

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