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1641 - Symbiose

Titel: 1641 - Symbiose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ennox gemacht hatten. Im groben deckte sich das mit dem, was Philip verkündet hatte. Doch wie immer war es eine Frage des Standpunkts. Während Philip von Monstern gesprochen hatte, die seine Artgenossen langsam verzehrten, stellte es sich aus der Sicht der Falahs so dar, daß sie die Zweibeiner vor dem sicheren Tod gerettet hatten und davon überzeugt waren, ihnen das beste zu geben, was ihnen widerfahren konnte: Erlösung von allen Leiden und ewiges Leben in der Symbiosegemeinschaft. „Der Bursche wartet auf deine Antwort, Perry", meldete sich Mertus Wenig über Helmfunk. „Ganz ehrlich, in deiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken."
    „Das wird eine harte Nuß", sagte auch Kunar Seljuk. „Er glaubt an das, was er sagt. Und er wird die 250 Ennox nicht freiwillig herausrücken. Sieh mal nach links."
    Am Rand der Lichtung hatten sich allerlei Kleintiere durch das Dickicht geschoben und eine Art Lauerstellung eingenommen. Dazwischen waren auch Pflanzen, die sich auf Laufwurzeln und Tentakeln bewegten. Überall sirrten Insekten durch die Luft, die regelrecht stillstand. „Nicht verrückt machen lassen", sagte Rhodan. „Dieser Noruu scheint nicht so stur zu sein, daß man nicht mit ihm sprechen könnte. Vor allem will ich wissen, was Philip ihm für einen Unsinn über uns erzählt hat."
    „Frage ihn, ob ich einen der Ennox untersuchen darf", kam es von Abraham Linken.
    Perry Rhodan wandte sich wieder an Noruu, der sich nicht anmerken ließ, ob er und seine Artgenossen etwas mit dem Aufmarsch der Natur zu tun hatten. Doch als Rhodan sich und seine Begleiter vorgestellt und ihn nach Philips, also Moloags „Drohungen" gefragt und entsprechende Antwort erhalten hatte, konnte er sich seinen Reim machen. „Wir sind nicht gekommen, um irgend jemand zu bestrafen", erklärte der Terraner laut und deutlich. Alle Falahs in der Nähe konnten ihn verstehen. „Wir sind hier, um zu helfen. Wir möchten die kranken Run in ihre Heimat zurückbringen, Heger. Nur dort kann ihnen wirklich geholfen werden. Ich danke euch sehr für alles, was ihr für sie getan habt. Doch du mußt einsehen, daß die Run sich niemals in eure Lebensgemeinschaft einfügen lassen werden. Sie sind anders als ihr, und sie brauchen andere Hilfe, als ihr sie zu geben vermögt."
    „Anders", antwortete Noruu. Er machte eine Pause. Rhodan hatte den Eindruck, daß der Schlangenähnliche nachdachte. „Ja, sie sind sehr anders, Terraner. Sie sind etwas, das wir noch nicht begriffen haben. Sie sind nicht wirklich das, was sie scheinen ...'"
    „Kannst du deutlicher werden?"
    Auf einmal war die bedrohliche und bedrückende Atmosphäre ringsum fast vergessen. Perry Rhodan ahnte, daß der Falah ihm etwas sehr Wichtiges sagen konnte. Die ungleichen Wesen unterhielten sich in diesen Minuten ohne Argwohn und Mißtrauen. Die Falahs mochten spüren, daß die Terraner nicht hier waren, um Rache zu nehmen, wie Philip es ihnen angekündigt hatte. Und Rhodan hütete sich, ihnen zu drohen. Denn ohne die 250 Ennox würde er diesen Planeten auf keinen Fall verlassen. „Ihr würdet es nicht verstehen", sagte Noruu. „Aber eines Tages werden wir es können. Die Run sind bereits wie ein Teil von uns. Die unsichtbaren Mauern werden fallen. Bitte verlaßt uns, es sei denn ..."
    „Was?" fragte Rhodan schnell. „Nichts", sagte der Heger nur.
    Rhodan dachte nicht an Rückzug. Er redete auf den Falah ein, bis er die Erlaubnis erhielt, daß die Terraner die wie mumifiziert daliegenden Ennox wenigstens oberflächlich untersuchen durften.
    Als er sich zu Abraham Linken umdrehte, sah er, daß der Wissenschaftler schon vor dem Kopf eines unter der lebendigen Decke liegenden Ennox kniete. Linken hatte den Helm seines SERUNS geöffnet und zurückgeklappt.
    Linken bemerkte den verweisenden Blick und zuckte mit den Achseln. Er löste auch die Handschuhe der Montur. „Ich kann damit nicht arbeiten", sagte er. „Ich muß fühlen, was ich zu untersuchen habe."
    „Da hat er vollkommen recht", stimmte Kunar Seljuk zu und öffnete ebenfalls den SERUN. „Ihr werdet uns schon beschützen, falls es Schwierigkeiten gibt. Aber mit einem Helm und den Handschuhen kann ich auch nicht arbeiten."
    Rhodan wollte sie ermahnen, die Anzüge wieder zu schließen, sah jedoch ein, daß es sinnlos war. Hier gab es bestimmt niemanden, der plötzlich mit Strahlwaffen oder ähnlichem angreifen konnte. Und wenn die Pflanzen und Tiere plötzlich vorrücken sollten, konnten sie mit gefächerten Paralysestrahlen

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