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1641 - Symbiose

Titel: 1641 - Symbiose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkennen, ob sie über irgendeine Form von Bewaffnung verfügten. Mitten in der sich drohend heranschiebenden Natur wirkten sie im Gegenteil und trotz ihrer Größe ausgesprochen harmlos.
    Philip war bei dem Manöver nicht dabei. Er materialisierte auch nicht auf der Lichtung.
    Vielleicht war es gerade seine Abwesenheit, die Perry Rhodan plötzlich ein Gefühl der Unsicherheit gab. Was, wenn er sich nur instinktiv dagegen gesträubt hatte, dem Ennox zu glauben - eine Art trotzige Opposition? Wenn diese schlangenähnlichen Geschöpfe dort unten wirklich Ungeheuer waren?
    Rhodan landete als erster. Er hatte darauf verzichtet, einen Schutzschirm des SERUNS zu aktivieren. Die Montur würde schnell genug reagieren, falls doch ein unvorhergesehener Angriff erfolgte.
    Er wartete, bis die anderen nacheinander aufsetzten. Dann wandte er sich einfach dorthin, wo die meisten Falahs standen. Sie hatten sich um einen Artgenossen geschart, der offenbar eine besondere Rolle spielte, ihr Anführer vielleicht. Seine halbkugelförmigen, geschlitzten Augen starrten den Terraner an, bis Rhodan drei Schritte vor ihm stehenblieb.
    Der Ring der fast unter dem grünen, braunen, gelben, roten Gewirr von Pflanzenteilen, winzigen Tieren und unidentifizierbarem sonstigen Belag begrabenen Ennox war hier nicht weiter als zehn Meter von ihm entfernt. Rhodan bemühte sich, nicht hinzusehen. Nur die Köpfe ragten zum Teil noch aus der organischen Decke.
    Die Augen waren geschlossen und eingefallen, wie das ganze erkennbare Gesicht. Sie sahen aus wie Mumien.
    Rhodan hörte, wie hinter ihm seine Begleiter vereinzelt fluchten. Sicher mußten einige die Entsetzensschreie unterdrücken. Die Atmosphäre hier unten auf der Lichtung war bedrückend, ganz anders als vorhin aus der Luft empfunden. Es war, als hätten die Menschen mit dem Aufsetzen das Tor zu einer anderen Welt aufgestoßen.
    Perry Rhodan sah sich unwillkürlich nach den anderen um und überzeugte sich davon, daß die beiden Boote noch über ihnen waren. Es war eine unsinnige, überflüssige Reaktion, und er ärgerte sich darüber. „Ruhig bleiben", sagte er leise ins Helmmikro. „Wir sind sicher."
    Dann erst wandte er sich per Außenlautsprecher des SERUNS an die Falahs. Er sprach und unterstrich die Bedeutung seiner Worte durch Gesten. Er hielt es für das beste, gleich mit der Wahrheit herauszurücken und den Falahs zu erklären, daß er gekommen war, um die 250 Ennox abzuholen. Natürlich konnten sie ihn nicht verstehen. Erst mußten sie selbst reden, bis die Translatoren der SERUNS mit genügend Elementen ihrer Sprache gefüttert waren und die Kommunikation herstellen konnten. Noch gefielen sich die Falahs in Schweigen. Rhodan mußte sie aus der Reserve locken, und da war der direkte Weg der beste. Aus seinen Gesten ersahen sie, daß es ihm um die gefangenen Ennox ging. Wenn sie bereit waren, sie gehen zu lassen, um so besser: Sie würden antworten. Und wenn sie die Ennox für sich behalten wollten, dann mußten sie erst recht aus ihrer Reserve kommen.
    Und seine Rechnung ging auf.
    Während er von der Korvette über Helmfunk die Meldung erhielt, daß der Aufmarsch von Tieren und Pflanzen hinter der Lichtung weiter zunahm, begann der Falah, den er für den Anführer hielt, zu sprechen. Rhodan hörte die Zisch-, Kehl- und Knacklaute, und wartete darauf, daß der Translator damit begann, die fremdartigen Töne in ein System zu bringen und zu übersetzen. Zum Glück sprach das Schlangenwesen (Rhodan wußte natürlich auch, daß es in der Anatomie wohl eher mit einer terranischen Echse zu vergleichen wäre, doch das Schlangenhafte war der dominierende Eindruck) lange genug. Es schien einen halben Vortrag halten zu wollen. Als es dann schwieg, erhielt der Terraner die Übersetzung seiner Worte: „Fremde", hörten er und seine Begleiter aus den Helmlautsprechern der SERUNS. „Ich bin Noruu, der Heger dieses Symbiosebezirks. Ich gehöre zum Volk der Falahs, wie dir bekannt sein dürfte, wenn du gekommen bist, um die Drohungen des Run Moloag wahrzumachen. Wir glaubten ihm nicht, doch nun seid ihr da. Aus deinen Gesten, Fremder, sehe ich, daß du die todkranken
     
    *
     
    Riin in euer Schiff mitnehmen willst. Wir können euch das nicht gestatten. Ihr würdet sie umbringen. Bei uns aber werden sie ewig leben."
    In der Folge erhielt Perry Rhodan eine Vorstellung davon, wie sich die Falahs als Heger und Lenker ihres Planeten sahen, und er erfuhr, was die Schlangenähnlichen mit den 250 kranken

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