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1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

Titel: 1642 - Ein Rächer aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwunden.
    Skip setzte sich erneut auf sein Bett. Er stützte das Kinn in seine Hände und grübelte nach. Es musste eine Lösung geben, nur fand er sie nicht.
    Aber er sah sich als Mittelpunkt eines Vorgangs, für den es keine normale Erklärung gab.
    Wichtig war der Bus!
    Dieser Gedanke kam ihm urplötzlich. Er war auch nicht so weit hergeholt.
    Skip dachte daran, dass er am nächsten Tag mit dem Bus in die Stadt fahren sollte. Das war von seiner Schule aus geplant worden. Die Schüler sollten während der Fahrt Eindrücke gewinnen und sie so gut wie möglich in Zeichnungen wiedergeben. Jeder hatte sich einen Bus aussuchen können, und jetzt glaubte Skip daran, dass er den Bus, mit dem er morgen fahren würde, schon gezeichnet hatte.
    Und das mit einer Gestalt darauf, die auf den Namen Gothic hörte und die er erfunden hatte.
    Das war unmöglich, das war nicht zu fassen. Das war einfach nur der reine Wahnsinn. Er hörte sich selbst stöhnen und fragte sich, ob er überhaupt einsteigen sollte.
    Skip stand auf.
    Mit kleinen Zitterschritten ging er auf das Fenster zu, das mehr als größere Luke bezeichnet werden konnte. In dieser Wohnung war alles klein, auch die Fenster.
    Er zog es auf, weil ihm die Luft im Zimmer zu stickig vorkam.
    Der Hof war in die Dunkelheit der Nacht regelrecht eingetaucht worden.
    Unterschiede waren kaum auszumachen. Alles schwamm in diesem finsteren Schwarzgrau.
    Alles?
    Nein! Etwas war anders. Skip sah es und zuckte zusammen, denn im Bereich der Teppichstange war die Dunkelheit noch dichter geworden.
    Da konnte man von einer regelrechten Schwärze sprechen, in der allerdings ein leichtes Zittern zu sehen war.
    »Die - die - Wolke«, flüsterte Skip.
    Das musste die Wolke sein. Eine andere Lösung gab es nicht für ihn.
    Plötzlich gab es unsichtbare Hände, die seinen Magen und auch die Kehle ergriffen hatten. Einen derartigen Druck hatte er noch nie erlebt, und in seinen Ohren brauste es.
    Gothic war da.
    Er sah ihn nicht, er spürte ihn nur. Er lauerte im Hof. Wahrscheinlich wartete er darauf, sich richtig zu zeigen.
    Skip war jetzt sehr neugierig geworden.
    Die Wohnung lag unten, sodass er sich mit dem noch Unsichtbaren auf gleicher Höhe befand.
    Er wollte Klarheit haben und rief mit halblauter Stimme: »Bist du es wirklich?«
    Keine Antwort. Nur der kühler gewordene Wind wehte ihm ins Gesicht.
    »Bitte, zeig dich! Ich will mich noch mal bei dir bedanken. Ich habe dich doch erfunden. Du bist mein Held. Ich werde keine Angst mehr haben müssen.«
    »Nein, das musst du auch nicht!«
    Skip schrak zusammen und riss weit seinen Mund auf, als er die Stimme hörte.
    Sie war ihm fremd und trotzdem irgendwie vertraut. Nur hatte ihm nicht Gothic die Antwort gegeben, sondern eine Frauenstimme, die er ebenfalls kannte.
    Es war die Frau aus der U-Bahn, Loreen Sander!
    ***
    Der junge Künstler fühlte sich wie gegen eine Wand genagelt. Er konnte nicht reden, er konnte sich nicht bewegen, in ihm steckte etwas, für das er keine Antwort fand.
    Er starrte nur in die Dunkelheit hinein, ohne etwas erkennen zu können.
    Wenn die Frau tatsächlich dort war, musste sie sich in der Dunkelheit versteckt haben. Sie sah ihn, er aber sah sie nicht, wusste jedoch gleichzeitig, dass er sich die Stimme nicht eingebildet hatte.
    Unter der Teppichstange bewegte sich etwas. Noch erkannte Skip nicht, wer oder was es war. Er rechnete allerdings damit, dass die alte Frau erscheinen würde, um ihn zu besuchen, und er hatte sich nicht getäuscht.
    Sie löste sich aus der Dunkelheit und ging auf das Haus zu. Verändert sah sie nicht aus, sogar die beiden Brillengläser blitzten hin und wieder auf.
    Etwa zwei Meter vor dem Fenster blieb sie stehen.
    Skip tat noch immer nichts. Er sah nur, dass die Person von einer etwas helleren Aura umgeben war, sodass er sie besser sah.
    »Was willst du?«
    »Geht es dir gut?«
    »Ja, ich denke. Ich lebe noch. Man hat mich gerettet, als man mich töten wollte.«
    »Das weiß ich.«
    Skip war überrascht. »Du - du - weißt es?«
    »Warum sollte ich lügen?«
    »Bist du denn dabei gewesen?«
    »Ja, das bin ich.«
    Er musste schlucken. »Aber - aber - du bist doch eine Station vorher ausgestiegen.«
    Jetzt lächelte sie. »Das war wohl so, mein Junge. Aber dennoch war ich da.«
    Der Junge suchte nach Worten. Eigentlich war es ihm nicht um die ältere Frau gegangen, viel wichtiger war sein Held Gothic. Ihn sah er nicht.
    Loreen Sander schien seine Gedanken gelesen zu haben.
    »Du suchst

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