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1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

1642 - Ein Rächer aus dem Nichts

Titel: 1642 - Ein Rächer aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sahen ihn noch und schauten dabei auf seinen Rücken. Mit zielstrebigen Schritten näherte er sich dem Ende des Gangs. Genau dort befand sich der Beweis, dass er uns in seiner Box kein Theater vorgespielt hatte.
    Da war die schwarze Wand.
    Sein Zeichen!
    »Verdammt!«, schrie ich und rannte los.
    Suko schrie hinter mir her. Ich hörte auch Johnnys Stimme, doch ich ließ mich nicht anhalten. Nicht nur die Wand war wichtig, ich wollte wissen, wer sich darin befand, und endlich diesem Rächer Gothic gegenüber stehen.
    Der Flur war wirklich nicht lang. Ich lief mit Riesenschritten und hoffte darauf, zusammen mit Skip Tandy die schwarze Wand zu erreichen. Ich sah auch, dass sich der Umriss des Rächers dort abzeichnete, ich sah sein Schwert funkeln und bekam zudem mit, wie Skip Tandy seine Arme in die Höhe riss.
    Er machte sich bereit für den Sprung, stieß sich ab - und verschwand in der Schwärze.
    Ich hatte es nicht geschafft, spürte aber das Brennen auf meiner Brust und wusste, dass mein Kreuz reagiert hatte.
    Einen Moment später war ich vor der Wand.
    Von Skip Tandy und auch von Gothic war nichts mehr zu sehen.
    Die andere Welt hatte sie verschluckt, und wir hatten wieder einmal das Nachsehen…
    ***
    Ich stand auf der Stelle und hatte das Gefühl, als ob irgendwelche elektrischen Ströme durch meinen Körper bis in meinen Kopf hinein rasten, die mich am klaren Denken hinderten. Es war schlimm. Ich musste mir eine Niederlage eingestehen, und genau das wollte ich nicht.
    Ich hasste es, der anderen Seite einen Vorteil zu lassen, und fühlte mich an der Nase herumgeführt.
    Suko sprach mich an. Er sagte Worte, die ich nicht so leicht nachvollziehen konnte.
    »Manchmal ist es besser, wenn man zurücksteckt.«
    »Aber das will ich nicht.«
    »Wer weiß, wo du gelandet wärst.«
    »Zumindest in Gothics Nähe.«
    »Und wo ist das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht bei den Toten«, sagte Johnny. »In einer anderen Dimension.«
    »Ja, in der ich ihn hätte vernichten können.« Ich trat wütend mit dem Fuß auf. »Jetzt ist er verschwunden und Skip Tandy gleich mit ihm.« Ich schüttelte den Kopf. »Gern gebe ich es nicht zu, aber hier weiß ich nicht weiter.«
    Ich sah meine beiden Freunde fragend an, und auch sie konnten nur die Schultern anheben und mir nicht weiterhelfen.
    Wir kamen uns verloren vor. Unsere Blicke durchsuchten den großen Raum vor der Tür. Da war niemand mehr zu sehen. Nur die Kugel mit den ausgestreckten Händen stand dort noch.
    Konnte uns jemand weiterhelfen? Ich glaubte nicht daran. Wir mussten es einfach darauf ankommen lassen, dass sich Gothic wieder meldete oder zeigte. Und dann mussten wir so rasch wie möglich in der Nähe sein.
    Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand. »Dieser Fall schafft mich.«
    Johnny gefiel meine Reaktion nicht. »Kann ich vielleicht helfen, John?«
    »Ich denke nicht. Hier läuft etwas ab, das uns entglitten ist. Das wir auch nie unter Kontrolle hatten. Skip Tandy ist zu einem Spielball geworden. Dieser Gothic, wer immer er auch sein mag, muss sich ihn ausgesucht haben. Ohne Hilfe wird er wohl nie aus dieser Falle herauskommen. So sehe ich das.«
    Johnny rückte mit einem Vorschlag heraus. »Vielleicht meldet er sich ja bei mir. Wir haben uns gut verstanden. Dieser Killer überfordert ihn doch. Er muss mal zur Vernunft kommen.«
    Das konnte sein, musste aber nicht so zutreffen. Bisher hatte Gothic nur den Zeichner beschützt und ihn aus gefährlichen Lagen herausgeholt.
    Jetzt war Skip in Sicherheit gebracht worden, und es stellte sich die Frage, ob Gothic seine Aktivitäten jetzt einstellte.
    Mein Gefühl sprach dagegen. Er fühlte sich als Rächer. Er war der Böse, der trotzdem letztendlich für das Gute kämpfte. Er war zu einem lebendigen Comic-Helden geworden. Von der Zeichnung hinein in die Realität. Das war ein Irrsinn, und ich fragte mich immer wieder, welche Kraft dahintersteckte.
    Natürlich dachte ich auch darüber nach, ob es sinnvoll war, noch länger hier in der Akademie zu bleiben. Bestimmt nicht. Wer hier studierte, wusste nichts von dem, was in Skip Tandy vorging.
    »Ich glaube, wir sollten verschwinden«, schlug auch Suko vor, der den gleichen Gedanken hatte wie ich. »Wir müssen eben warten, bis sich Skip meldet.«
    »Rechnest du damit?«
    »Alles ist möglich.«
    »Vielleicht nimmt er wirklich mit mir Kontakt auf«, meinte Johnny.
    »Warten wir es ab.«
    Mit nicht eben guter Stimmung verließen wir die Akademie.
    Draußen hatte sich

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