1644 - Angriff der Halbvampire
backte kleinere Brötchen und wollte von Suko wissen, ob er eine Erklärung für diese Taten hatte.
»Im Prinzip schon.«
»Aha. Und welche?«
»Sie wird Ihnen nicht gefallen, Mr. Logan. Die Person, die Mr. Conolly in einer Notwehrsituation umgebracht hat, hätte einer normalen Bleikugel sicherlich widerstanden.«
Logan trat einen Schritt zurück. »Bitte, was soll das denn heißen?«
»Sie wurde von einer geweihten Silberkugel getötet.«
»Das hört sich komisch an«, murmelte Logan. »Aber ich habe ja von Ihnen gehört, mit welchen Fällen Sie sich beschäftigen. Ich bin auch nicht von gestern. Wenn ich geweihte Silberkugeln höre, dann bewegt sich etwas in meinem Kopf und mir kommt ein bestimmter Begriff in den Sinn.«
»Und welcher?«
Der Inspektor zögerte mit der Antwort. Etwas mühsam brachte er ein Wort hervor.
»Vampire.«
»Sehr gut, Kollege.«
»Wieso? Was? Stimmt das denn auch?«
»Sagen wir so, Sie sind auf dem richtigen Weg. Aber Sie brauchen sich weiterhin keine Sorgen zu machen. Diesen Fall übernimmt Scotland Yard. Das geht schon in Ordnung.«
»Nicht schlecht. Ich habe auch so genug am Hals.« Logan musste plötzlich lachen. Dann sagte er: »Etwas stört mich doch. Wenn diese Erschossene etwas mit einem Vampir zu tun gehabt hat, wo sind dann die beiden Zähne? Das ist doch ihr Merkmal. Daran kann man sie erkennen.«
»In der Regel schon. Aber es gibt auch Ausnahmen.«
»Das verstehe ich nicht.«
Suko klopfte Logan auf die Schulter. »Es ist auch nicht wichtig für Sie. Das geht nur uns etwas an. Im Moment interessiert mich die Tote aus anderen Gründen. Ich würde gern mehr über sie erfahren. Haben Sie nachgeschaut, ob sie etwas bei sich hat, das für eine Identifizierung ausreicht?«
»Da haben wir Pech.«
»Warum? Hatte sie nichts bei sich?«
»So ist es. Nichts, was auf ihren Namen hingewiesen hätte. Auch die Kleidung stammt nicht aus einem Designerladen, sondern ist ganz normal, und so sehe ich keine Chancen, wenn ich ehrlich sein soll.«
»Gut, dann müssen wir es anders versuchen.«
»Fahndung?«
»Ja. Wir geben ihr Bild an die Presse. Ich möchte auch, dass TV-Sender ihr Bild zeigen. Es ist mir sehr wichtig.«
Logan runzelte die Stirn. »Wenn ich Sie so höre, muss ich davon ausgehen, dass Sie mehr hinter diesem Mord vermuten. Oder liege ich da falsch?«
»Nein, Sie liegen damit genau richtig. Leider kann ich Ihnen nicht mehr sagen, aber wünschen Sie sich nicht, dass noch mehr Gestalten von dieser Sorte herumlaufen.«
»Hört sich nicht gut an.«
»Das ist auch nicht gut«, sagte Suko.
Er ließ den Kollegen stehen und wandte sich Rita Wells und seinem Freund Bill zu, der ihn sofort ansprach.
»Alle Klarheiten beseitigt?«
»Nur die kleinen. Die großen fangen erst an.«
»Okay. Ich bin dabei.«
»Langsam, Bill. Wir wissen noch nicht, wo wir ansetzen müssen. Wichtig ist, dass wir die Identität der Toten klären.«
»Aber ich weiß, wo wir ansetzen können«, sagte Rita Wells. »Die Insel. Da hat alles begonnen. Ich kann mir vorstellen, dass sie ein gutes Versteck ist.«
»Die werden wir auch nicht außen vor lassen. Wo liegt sie?«
»Vor der Westküste. Südlich der St. Bride’s Bay.«
Damit konnte Suko nicht viel anfangen. Er gab zu, dass es ihn noch nie in die Gegend getrieben hatte. Selbst Bill musste nach längerem Nachdenken passen, sprach aber von einer recht einsamen Gegend, was Rita nur bestätigen konnte.
»Gut«, sagte Suko, »darum kümmern wir uns später. Jetzt will ich erst mal herausfinden, wie diese Tote heißt. Vielleicht ergibt das eine neue Spur.«
»Und was ist mit mir?«, fragte Rita. »Ich will ja kein Übel herbeireden. Aber Barry wurde umgebracht. Er war mit mir zusammen auf der Insel. Er hat das gesehen, was auch ich gesehen habe. Jetzt frage ich mich, ob ich nicht als Nächste auf der Liste stehe.«
»Nicht unberechtigt«, sagte Bill.
Das sah auch Suko so und versprach, dass er sich um Ritas Sicherheit kümmern würde.
Sie war erleichtert, wollte aber wissen, ob sie zurück in ihre Wohnung gehen konnte.
»Nein, das denke ich nicht. Später, wenn alles vorbei ist, schon.«
Rita Wells nickte nur.
***
Halbvampire!
Dieser Begriff wollte mir nicht aus dem Kopf. Den gesamten Flug über hatte ich mich damit beschäftigt und mich gefragt, welche Schweinerei sich Mallmann jetzt wieder ausgedacht hatte. Für mich gab es keinen Zweifel, dass er dahintersteckte.
Ich konnte es kaum erwarten, in London zu landen, und als der
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