1644 - Sturm auf Wanderer
später schwebte die zweite Gruppe in den Weltraum hinaus.
Noch fünf Minuten.
Die Ziele waren längst festgelegt. Die gesamte Operation war sorgfältig vorbereitet worden, so daß jeder einzelne des Kommandos wußte, wohin er sich wenden mußte und welches der vielen Raumschiffe den Jägern der Unsterblichkeit zugeordnet werden mußte."
Auch von den anderen Raumschiffen der Wachflotte lösten sich Enterkommandos, die auf die Raumer der Jäger zurasten.
Ronald Tekener versuchte gar nicht erst, die Operation zu überblicken. Die meisten Raumschiffe waren viel zu weit von ihm entfernt. Er konnte sie nicht sehen, und die Raumgleiter waren, nachdem sie sich von den Schiffen der Wachflotte gelöst hatten, ohnehin nur mit Hilfe von Ortungsgeräten auszumachen. Daher konzentrierte er sich ganz auf sein Ziel, einen raketenförmigen Transporter von neunzig Metern Länge, den er und Michael in wenigen Sekunden erreichen konnten.
Mit Hilfe von syntronischen Steuerimpulsen öffneten sie noch während des Anflugs eine der Schleusen, so daß sie ohne Zeitverlust in die Schleusenkammer gleiten konnten.
Nacheinander meldeten sich einige der Kommandanten der anderen Einsatzkommandos. Ihre Stimmen hallten in den Lautsprechern der SERUNS auf. Sie teilten mit, daß es ihnen gelungen war, die als Zielobjekte bezeichneten Raumer zu entern.
Noch drei Minuten.
Michael Rhodan und der Galaktische Spieler ließen sich von ihren Syntrons leiten. Schon viele Stunden vorher hatten sie Wahrscheinlichkeitsrechnungen angestellt, um zu ermitteln, in welchen Bereichen der verschiedenen Raumschiffstypen sich die Transmitter befanden.
Die Syntrons der SERUNS führten die beiden Männer durch den Hangar und die sich anschließenden Gänge des Raumschiffs. Für diesen Typ war errechnet worden, das sich der Transmitter mittschiffs an der Peripherie oder in unmittelbarer Nachbarschaft der Hauptleitzentrale befand.
Tek blickte auf sein Chronometer.
Noch 1:45 Minuten. „Schneller!" Sie trennten sich. Er wandte sich zum Bug des Raumschiffs, während Michael die Peripherie des Transporters im mittleren Bereich absuchen wollte, wo sich die Lastenräume befanden.
Tek erreichte das Schott zur Hauptleitzentrale und öffnete es.
In der Zentrale hielt sich niemand auf. Auf dem Instrumentenpult lagen leere Biertüten.
Tekener hastete zu einem anderen Schott, das zu einem benachbarten Raum führte. Er öffnete es.
Noch 1:02 Minuten.
Der Raum enthielt kleine Container mit Nahrungsmitteln und Getränken, aber keinen Transmitter. Die Berechnung war falsch gewesen. „Fehlanzeige", teilte er über Funk mit. „Mist", antwortete Michael. „Bei mir auch. Wohin jetzt?"
„Zum Heck", antwortete die Syntronik ihrer SERUNS. „Mit einer Wahrscheinlichkeit von 38,6 Prozent befindet sich der Transmitter dort, nachdem wir ihn hier nicht vorgefunden haben."
„Ich bin begeistert", stöhnte Michael. „Eine solche Leistung hätte auch die alte Dampf-Elektronik gebracht."
Noch 50 Sekunden.
Ronald Tekener verließ die Zentrale und glitt in den ersten der großen Transporträume. Er ließ sich von seinem Gravo-Pak tragen, um möglichst schnell voranzukommen. Es kam auf jede Sekunde an. Wenn der Zufallsgenerator lief, konnte er die Jäger dieses Raumschiffs schon in der ersten Phase abrufen. Dann kam jede Hilfe zu spät.
Henna Zarphis fühle sich sicher. „Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn Alnora auf die Knie gefallen wäre und mich um Einsicht gebeten hätte", murmelte sie, als sie ihren Kabinentrakt erreicht hatte. „Ohne mich kann sie überhaupt nichts machen."
Achtlos ließ sie ihre Kleider auf den Boden fallen und ging in die Hygienekabine, um zu duschen. Sie genoß es, sich den warmen Wasserstrahlen auszusetzen.
Ich hätte schon viel früher erkennen müssen, daß Alnora mich unbedingt braucht, warf sie sich vor. Es war immer von Spiegelgeborenen die Rede - also kann man von mindestens zwei Personen ausgehen.
Sie lächelte.
Gendal Jumphar hatte keine Macht mehr über sie. Sollte er doch kommen und ihr die Folter androhen. Sie hatte den stärkeren Trumpf in der Hand - ihr eigenes Leben.
Ein Schatten tauchte vor ihr auf. Erschrocken fuhr Henna zurück. Die knochige Hand Gendal Jumphars legte sich auf die Syntronzelle und schaltete die Dusche aus. „Hallo", sagte er.
Sie wich bis an die Rückwand der Kabine zurück. „Wage nicht, mich anzurühren", fauchte sie ihn an. „Es wäre dein Tod!"
„Tatsächlich?"
„Es würde Alnora die
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