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1645 - Blutsturm

1645 - Blutsturm

Titel: 1645 - Blutsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieses Wesen. Es lag am Boden und blutete allmählich aus.
    Oder?
    Plötzlich schrak Justine zusammen. Jetzt musste sie ebenfalls Lehrgeld bezahlen, denn sie hatte sich geirrt. Es fing mit dem Zucken der Füße an, dann rollte Ada ihren Körper herum, und aus ihrem offenen Mund wehte ein schrecklicher Laut.
    »Scheiße!«, flüsterte die Cavallo und gab innerlich zu, dass sie die Halbvampirin unterschätzt hatte. Auch bei ihnen musste das Herz getroffen werden, und das wollte sie nachholen. Noch war Ada zu stark abgelenkt, und so nutzte die Blutsaugerin die Gunst des Augenblicks.
    Sie pendelte stärker und schwang einige Male vor und zurück.
    Ada erhob sich. Sie fasste sich an die Kehle und stand in einem schrägen Winkel zu der Cavallo.
    Zum zweiten Mal rammte sie das Messer durch die Lücke im Netz - und erwischte Adas linke Brustseite. Tief drang die Klinge ein. Und sie glitt beim Zurückpendeln auch nicht sofort wieder heraus. Die Frau im weißen Kleid wurde noch ein Stück mitgezogen, dann erst war die Klinge wieder frei.
    Justine lachte abermals schallend auf. Die Gegenbewegung erfolgte, und sie rammte mit ihrem Körper gegen Ada, die noch stand. Der Aufprall warf sie um. Diesmal würde sie sich nicht mehr erheben.
    Regungslos blieb sie liegen.
    Justine hatte ihren Spaß. Und sie hatte sich durch ihre Tat innerlich aufgebaut. Die andere Seite wusste jetzt, wen sie vor sich hatte und dass sie es nicht so leicht mit dieser blonden Blutsaugerin haben würde.
    Es war zwar nicht ihr Spiel, aber das würde es noch werden, davon ging sie aus.
    Das Netz pendelte langsamer und kam dann beinahe völlig zur Ruhe, weil Justine sich nicht bewegte. Sie wusste sehr gut, dass sie bisher nur einen Teilsieg errungen hatte. Aber die Aktion hatte ihr Kraft gegeben und der kleinen Horde dort bewiesen, dass mit ihr nicht zu spaßen war.
    Allerdings würde sich von den Halbvampiren keiner mehr trauen, nahe an sie heranzukommen. Sie würden nur beobachten und darauf warten, dass sich endlich ihr großer Herr und Meister Dracula II zeigte.
    Auf ihn wartete die Cavallo auch.
    Sie war gespannt, was sich Mallmann ausgedacht hatte, um sie aus der Welt zu schaffen. Leicht würde sie es ihm nicht machen. Sie würde ihn angreifen, sobald er nahe genug an sie herangekommen war. Er würde den Kampf suchen und sie nicht aus der Distanz erledigen wollen. Das hoffte sie zumindest. Wenn nicht, hatte sie Pech gehabt.
    Auf keinen Fall wollte sie sich wieder auf die Seite des Supervampirs schlagen, auch wenn er ihr den Vorschlag machte und alles Mögliche versprach. Sie passten einfach nicht zusammen. Sie waren beide Alphatiere. Da wollte jeder herrschen und keiner dem anderen den nötigen Platz einräumen.
    Es würde auch nicht mehr lange hell bleiben. Die Dämmerung kam schnell im Oktober, und das war dann die Zeit der Blutsauger. Sie konnte sich vorstellen, dass Mallmann diese graue Zeit ausnutzte und hier auf der Insel landete. Für ihn war es kein Problem, in seiner anderen Gestalt große Distanzen zurückzulegen.
    Etwas tat sich schon jetzt.
    Zwar war Mallmann nicht zu sehen, aber Justine fielen die Bewegungen der Halbvampire auf.
    Bisher hatten sie sich ruhig verhalten, das war nicht mehr so, denn sie waren von einer gewissen Unruhe erfasst worden, die sich darin zeigte, dass sie öfter zum Himmel schauten, als gäbe es dort etwas Besonderes zu entdecken.
    Auch die Vampirin war neugierig geworden. Sie veränderte ihre Sitzhaltung, sodass sie schräg zwischen den Kronen der Bäume hindurch zum Himmel schauen konnte.
    Es war der richtige Zeitpunkt gewesen. Jetzt sah sie die Bewegung dort.
    Das heftige Flattern eines dunklen Körpers, der noch in der Höhe blieb, als wollte er den Boden unter sich absuchen, dann mit einer zackigen Bewegung herabsank und auf dem Dach der Steinhütte landete, wo er sich innerhalb von Sekunden verwandelte.
    Eine menschliche Gestalt entstand und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf.
    Es war Dracula II!
    ***
    Er blieb zunächst auf dem Dach stehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Licht war nicht nötig, er konnte auch so alles erkennen und sah natürlich sofort, in welcher Lage sich die blonde Vampirin befand.
    Einen Kommentar gab er nicht ab. Justine konnte sich schon vorstellen, dass ihn wahre Triumphgefühle erfüllten, die er ihr noch nicht zeigen wollte.
    Seine neuen Helfer waren begeistert, dass er endlich bei ihnen war. Sie streckten ihm die Hände entgegen, sie jubelten ihm mit ihren heiseren

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