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1645 - Blutsturm

1645 - Blutsturm

Titel: 1645 - Blutsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannst das Messer nehmen und es in meine Brust stoßen. Du wirst erleben, dass ich nicht zu Boden falle. Das weißt du alles selbst, und darüber kannst du nachdenken, während ich überlege, welche Vernichtungsart ich mir für dich ausdenke…«
    ***
    Die Fahrt über das Wasser wurde für uns zu keinem Vergnügen. Das lag weniger an dem Boot, sondern mehr am Seegang. Der steife Westwind drückte uns die Wellen entgegen, sodass die Gischt einen kaum abreißenden Teppich bildete, der über das Boot hinwegfegte und uns durchnässte.
    Suko und ich waren froh, dass die Insel nicht noch weiter entfernt lag, denn dann hätte ich Probleme bekommen. Ich fühlte mich zwar nicht seekrank, aber im Magen breitete sich schon ein ungewöhnliches Gefühl aus.
    Das Eiland war jetzt besser zu sehen. Die Wellen schlugen gegen das Ufer und hinterließen an den Felsen hohe Streifen aus Gischt.
    Das war aber nicht überall so, es gab auch Stellen, wo die Wellen flacher ausliefen. Die konnte man mit ein wenig Fantasie als Strände ansehen.
    Suko deutete nach vorn.
    »Wir müssen sehen, dass wir um die Felsen herumkommen, dann geht es besser.«
    »Das ist dein Problem.«
    Er lachte nur. Danach konzentrierte er sich wieder.
    Ich hatte mit dem Lenken des Boots nichts zu tun, deshalb versuchte ich, die Umgebung im Auge zu behalten, und da gab es ein Problem, das mich nicht losließ.
    Es hieß Will Mallmann. Einen Beweis besaß ich nicht, aber ich ging einfach davon aus, dass er ebenfalls die Insel als Ziel ansah. Hier konnte er sich verstecken und ungestört seine Zukunft planen, die es für ihn nicht mehr geben sollte, wenn es nach mir ging.
    Durch die hohen Gischtwolken war mir des Öfteren ein Blick auf den Himmel genommen. Ich wartete auf eine Wellenpause, um hoch zu schauen. Wenn Mallmann tatsächlich erschien, dann würde er in seiner Fledermausgestalt auf die Insel zufliegen und sich erst dort verwandeln.
    Ich rechnete zudem damit, auf Justine Cavallo zu treffen. Auch sie hasste Mallmann bis aufs Blut, auch wenn sich beide die Hände reichen konnten, was den Durst nach Blut betraf.
    Aus der Nähe wirkten die Felsen wesentlich höher. Es war wegen des starken Wellengangs nicht einfach, sie zu umkurven, und Suko musste sich ziemlich anstrengen, um es zu schaffen.
    Der Meeresgott Neptun stand auf unserer Seite und dirigierte uns um die Felsen herum, sodass wir jetzt direkt auf das Ziel schauten und auf ein Ufer, das zum Greifen nahe lag und auch eine kleine Bucht aufwies, in der es heller schimmerte, weil es in ihr einen schmalen Strandstreifen gab.
    Suko konzentrierte sich auf diese Bucht. Er steuerte sie direkt an, wobei wir beide große Augen bekamen, als wir ein Boot sahen. Es lag halb auf dem Sand und konnte von den Wellen nicht weggeholt werden.
    »Sie ist schon da, John. Wir sind nicht die Einzigen.«
    Ich wusste sehr gut, wen Suko meinte. Es konnte nur Justine Cavallo sein.
    Der Rest glich einem Kinderspiel. Die Wellen störten uns nicht mehr.
    Suko gelang es, das Boot ebenfalls auf den nassen Sand zu bringen, sodass wir beide wieder festen Boden unter den Füßen bekamen.
    Ich wollte nicht behaupten, dass meine Knie zitterten, aber etwas war schon zurückgeblieben. Aber mein Magen würde sich schnell wieder erholen.
    Suko grinste mich an.
    »Was ist?«, fragte ich.
    Er grinste weiter. »Du hast schon mal besser ausgesehen.«
    »Danke, du auch.«
    Danach schwiegen wir und schauten uns erst mal um, wo wir gelandet waren.
    Wir sahen kaum kahle Flächen. Wo wir auch hinschauten, ragten Bäume hoch, die noch nicht ihre Blätter verloren hatten. Es gab also genügend Plätze, um sich zu verstecken. Also ein guter Ort für die Halbvampire.
    Hier konnte sich eine halbe Armee verbergen.
    So romantisch das Rauschen der Wellen auch sein konnte, mich störte in diesem Fall das Geräusch, weil es alle anderen überdeckte. Wenn sich Personen auf diesem Eiland aufhielten und miteinander sprachen, drang das kaum an unsere Ohren.
    »Und? Was sagst du, John?«
    »Wir müssen die Insel durchsuchen. Ich bin nur froh, dass sie nicht in einer tropischen Umgebung liegt, dann hätten wir uns durch den Dschungel schlagen müssen.«
    »Trennen wir uns?«
    Ich überlegte nicht lange und schüttelte den Kopf. »Nein. Wir bleiben zunächst zusammen. Danach sehen wir weiter. Ist das okay für dich?«
    Er nickte. »Immer doch.«
    Wir schauten uns an. Jeder von uns wusste, welch eine schwierige Aufgabe vor uns lag. Beide schlossen wir nicht aus, dass es zum

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