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1645 - Blutsturm

1645 - Blutsturm

Titel: 1645 - Blutsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wehrlosen Opfer gemacht worden.
    Ganz ruhig hing das Netz nicht. Es war schon ein leichtes Schwingen zu spüren, und das verstärkte sich nach einem kleinen Ruck. Und bei diesem Ruck blieb es nicht, denn von einer anderen Seite her wurde das Netz nach unten gelassen.
    Es war keine Überraschung für sie. Damit hatte sie schon längst gerechnet. Während sie weiter nach unten glitt, konzentrierte sie sich auf das Haus.
    Dort tat sich nichts. Der Mechanismus musste von einer anderen Stelle ausgeübt werden.
    Zweimal ruckte es noch.
    Dann war es vorbei, und erneut schwang das Netz aus, ohne Bodenberührung zu haben. Aber es schwebte so hoch darüber hinweg, dass sich die Gefangene in Augenhöhe eines Menschen befand, wenn dieser neben dem Netz stand.
    In der Nähe hörte sie ein Rascheln. Um mehr zu sehen, drehte sie den Kopf und sah tatsächlich eine geduckte Gestalt auf die Hütte zulaufen.
    Es war ein Mann, auf dessen Kopf keine Haare wuchsen und der mit einem alten Ledermantel bekleidet war.
    Für das Netz und dessen Gefangene hatte er keinen Blick. Er lief zielstrebig auf die schmale Seite des Hauses zu und öffnete dort eine Tür, trat jedoch nicht ein.
    Justine war gespannt. Eine Weile geschah nichts, möglicherweise kam ihr die Zeit auch länger vor, doch sie musste nicht mehr lange warten, denn jetzt verließen die Halb vampire das Haus durch den offenen Eingang. Sie zeigten keine Furcht, sondern traten völlig normal ins Freie, als hätten sie einen längeren Schlaf hinter sich.
    Es waren nicht nur Männer. Auch Frauen zählten zu dieser Gruppe, und die Person im weißen Kleid war nicht zu übersehen. Sämtliche Gestalten waren normal gekleidet. Sie fielen wirklich nicht auf oder stachen von den Menschen ab. Es war nur ungewöhnlich, dass kein Wort über die Lippen der Gestalten drang.
    Justine hatte sie nicht genau gezählt. Es waren mehr als sechs, die jetzt zusammenstanden, miteinander flüsterten und auch gestikulierten, sich ansonsten aber nicht um die im Netz liegende Justine Cavallo kümmerten.
    Schließlich trat die Frau im weißen Kleid aus der Gruppe weg. Sie drehte sich mit einer schnellen Bewegung zum Netz hin und suchte sich dieses als Ziel aus.
    Justine tat nichts. Aber sie hatte ihre Waffe umklammert und sie an die rechte Seite ihres Körpers gedrückt. So konnte sie von der Halbvampirin nicht gesehen werden.
    Jetzt folgten auch die anderen der Frau im hellen Kleid. Aber sie blieben hinter ihr und das änderte sich auch nicht, als die Frau dicht vor dem Netz anhielt.
    Sie starrte Justine an.
    Die Cavallo blickte zurück und fragte mit zischelnder Stimme: »Was wollt ihr von mir?«
    »Wir werden dich vernichten. Einfach vom Erdboden vertilgen…«
    ***
    Der Hubschrauber hatte uns wirklich in kurzer Zeit an die Westküste gebracht.
    Es war eine Maschine, die eine hohe Geschwindigkeit aufnehmen konnte.
    Zwischendurch hatte es geregnet, doch nahe der Küste war der Himmel aufgeklart und nur der Wind störte ein wenig.
    Wir landeten in einer Gegend, in der ich nicht tot überm Zaun hängen wollte. Hier gab es wirklich nichts, was einen Menschen froh machen konnte. Das graue Wasser, die ebenfalls graue Erde, die nur hin und wieder von einem grünen Flecken unterbrochen wurde, aber selbst der wirkte auf mich grau.
    Jedenfalls landeten wir sicher auf dem Marktplatz des kleinen Ortes Häven. Das war natürlich eine nicht geringe Sensation. Schon als wir uns noch in der Luft befanden, waren einige Bewohner aus ihren Häusern gerannt, um dem Ereignis zuzuschauen. So ganz weg von der Welt waren sie nicht, denn man hatte dem einzigen Polizisten Bescheid gegeben, dass Besuch kommen würde.
    Und so wurden wir von einem Uniformierten erwartet, der so stramm stand, als wäre er für die Wache am Buckingham Palace eingeteilt worden.
    Unser Pilot hatte den Auftrag, nicht auf uns zu warten. Er würde zu einem nahen Militärgelände fliegen und sich dort erst mal einnisten.
    Wir bedankten uns bei dem Mann für den guten Flug. Der Dank freute ihn sichtlich.
    Dann startete er, verfolgt von den zahlreichen Blicken der Erwachsenen und Kinder.
    Jetzt war es an der Zeit für den Kollegen, uns zu begrüßen. Er nahm seine Mütze nicht ab, legte die Hand an den Schirm und stellte sich als Konstabler McWade vor.
    Auch wir sagten unsere Namen, was er mit einem Lächeln quittierte, uns danach sofort erklärte, dass er nicht wusste, welcher Auftrag uns hierher geführt hatte.
    »Wir müssen zu dieser Insel vor der Küste«,

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