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1645 - Blutsturm

1645 - Blutsturm

Titel: 1645 - Blutsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte Suko.
    »Aha. Deshalb das Boot.«
    »Genau.«
    »Ich habe Anweisung, eines bereitzustellen. Das habe ich auch getan. Es liegt im Hafen.«
    »Sehr gut, Mr. Wade.«
    Der Konstabler mit dem rotblonden Bart auf der Oberlippe zog uns etwas zur Seite und weg von den Neugierigen, damit sie nicht hörten, was wir sprachen.
    »Ich möchte auf Sie ja nicht als neugierig wirken, aber hängt der Grund Ihres Erscheinens etwa auch mit dem plötzlich Verschwinden eines Mannes hier aus dem Ort zusammen?«
    »Wie heißt er denn?«, fragte ich.
    »Basil Kilrain.«
    »Der Name sagt uns nichts.«
    »Das dachte ich mir. Nur ist er nicht mehr aufzufinden, und das gilt auch für sein Boot.«
    »Glauben Sie nicht, dass er hinausgefahren ist?«
    »Könnte man denken, Sir«, gab er zu, »aber er hatte einen Termin mit einem Käufer. Basil Kilrain verkauft nämlich sogenannte Antiquitäten. Da lässt er sich kein Geschäft entgehen.«
    Normalerweise hätten wir darüber nicht länger nachgedacht. Während der Heli am Himmel nur noch als Punkt zu sehen war, fragte Suko: »Ist denn hier noch etwas Ungewöhnliches vorgefallen?«
    »Ja, das muss man wohl so sagen. Da ist eine Fremde erschienen. Eine ungewöhnliche Frau mit hellblonden Haaren. An sie wollte sich Basil heranmachen, wie wir von einem Zeugen wissen.«
    »Und hat er das?«
    »Ich denke schon.«
    »Und wie ist es ausgegangen?«
    »Das ist mir nicht bekannt. Ich vermute nur, dass Basil mit der Frau auf seinem Boot weggefahren ist.«
    »Passt doch, John!«
    Suko hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Es passte in der Tat, denn die blonde Frau konnte keine andere als Justine Cavallo sein. Und irgendwie hatte sie ja zu der Insel kommen müssen.
    »Wir werden uns um den Fall kümmern.« Ich machte dem Kollegen Mut.
    »Zunächst müssen wir aber unserer eigentlichen Aufgabe nachkommen.«
    »Richtig, das Boot. Sie wollen damit raus.«
    »Zu der Insel.«
    Der Konstabler schaute Suko an. »Ich denke, Sie wollen mich fragen, was ich über sie weiß. Aber«, er strich über seinen Nasenrücken, »da kann ich Ihnen nicht viel sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Sie interessiert uns nicht. Auch für die Touristen, die im Sommer kommen, ist sie uninteressant. Vor Jahren war sie mal bewohnt.«
    »Vom wem?«
    »Angeblich von Biologen und Meteorologen, die dort Beobachtungen durchführen wollten.« Er senkte jetzt seine Stimme. »So richtig geglaubt hat das keiner hier.«
    »Und warum nicht?«
    »Das war noch zu einer Zeit, als die IRA aktiv war. Man konnte nichts beweisen, aber man ist davon ausgegangen, dass sich dort Terroristen versteckt gehalten haben. Das wurde nur unter der Hand getuschelt. Irgendwelchen Behörden hat man auch nichts gemeldet. Waliser sind eben ein Volk für sich.«
    »Aber jetzt sind sie weg«, stellte ich fest.
    »Ja, schon lange. Nur das Haus ist noch dort. Ich bin mal dort gewesen. Das war keine schlichte Hütte, sondern ein wetterfester Bau aus Stein.«
    »Der heute noch steht?«
    »Sicher.«
    Es war schon interessant, was wir erfahren hatten, und dann sprach der Kollege noch von einem fremden Wagen, mit dem die blonde Frau gekommen war.
    »Ist er noch hier?«
    »Ja, Mr. Sinclair. Er steht am Hafen. Es ist ein schwarzer Mercedes. Älteres Baujahr.«
    »Gut, dort müssen wir ja hin.«
    »Ich werde Sie führen.«
    Die meisten Bewohner hatten sich wieder in ihre Häuser zurückgezogen.
    So kam uns der Ort fast ausgestorben vor.
    Der Wind wehte ziemlich steif von Westen her. Er hatte den Himmel zum Teil klar gemacht, sodass viel Blau zwischen den Wolken zu sehen war.
    Die See war rau geworden. Wellen schlugen gegen die Kaimauer, und die dort vertäuten Boote führten einen unfreiwilligen Tanz auf. Fahnen und Wimpel knatterten im Wind.
    Unser Boot gehörte zu den kleineren Fahrzeugen. Es hatte keine Kabine, dafür eine Abdeckung, die uns vor den Unbilden des Wetters ein wenig schützte.
    »Es ist praktisch ein Dienstfahrzeug«, erklärte der Konstabler. »Nicht eben komfortabel, aber nützlich. Ich benutze es hin und wieder und biete mich auch jetzt an, Sie zu fahren.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Das ist zwar sehr nobel von Ihnen, aber wir kommen schon allein zurecht.«
    »Bitte, wie Sie wollen.« Die Stimme klang leicht pikiert. »Ich muss Sie allerdings vor den Unbilden nahe der Insel warnen, dort gibt es böse Strömungen, und Sie sollten auch auf die tückischen Felsen achten, die aus dem Wasser ragen.«
    Das registrierten wir, aber für uns war etwas anderes

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