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1648 - Geister der Vergangenheit

1648 - Geister der Vergangenheit

Titel: 1648 - Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übernahm das Wort. »Es geht um Ihren Mann, nicht wahr?«
    Diese Frage hatte sie überrascht. Sie zuckte zusammen und machte plötzlich einen ängstlichen Eindruck. In ihrem Blick fing es an zu flackern, dabei saugte sie heftig die Luft ein.
    »Warum wollen Sie es uns nicht sagen?«, fragte der Kommissar mit ruhiger Stimme.
    Heftig bewegte sich ihr Kopf. »Nein, nein, das kann ich nicht. Das - das geht nicht.«
    Voltaire blieb hart. »Sie müssen uns die Wahrheit sagen. Ist Ihr Mann vielleicht der Grund für diesen geisterhaften Besuch?«
    Sie sagte nichts.
    »Bitte, Madame Duras. Sie müssen reden. Es ist wichtig. Wir haben es hier mit einem grauenvollen Phänomen zu tun. Das sind Wesen, die auf Menschen keine Rücksicht nehmen. Die morden eiskalt.«
    Martine Duras zog die Nase hoch. Sie kämpfte mit sich, und Voltaire flüsterte mir zu: »John, die weiß was. Die weiß mehr, als sie sagen will.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Ihr Mann ist der Killer!«, flüsterte Voltaire.
    Zwar hatte er leise gesprochen, aber nicht leise genug, denn Martine Duras hatte ihn gehört. Ihr Kopf, den sie noch immer gesenkt gehalten hatte, zuckte hoch.
    »Was haben Sie da gesagt?«
    »Das wissen Sie doch, Madame. Jetzt kommt es auf Sie an.«
    Martine Duras schnaufte. Dann sagte sie mit leiser, aber gut zu verstehender Stimme: »Mein Mann ist kein Killer. Er war früher bei der Legion. Da hat er töten müssen.«
    »Und jetzt nicht mehr?«
    Sie rang nach einer Antwort. Schließlich flüsterte sie: »Ja, heute auch. Aber das ist etwas anderes. Er hat es aus persönlichen Motiven getan.«
    Ich meldete mich. »Darf ich fragen, wie Sie das gemeint haben, Madame?«
    »Ja, das dürfen Sie. Und Sie erhalten von mir auch eine Antwort. Er hat Chiara gerächt. Er hat sich die Leute geholt, die sie so grausam umgebracht haben.« Ihre Stimme bekam mehr Volumen. »Und er hat es richtig gemacht, denn diese Schweine mussten sterben. Es gab keinen Grund mehr, dass sie noch lebten. Ich bin auch dafür gewesen. Ich weiß es jetzt. Er hat sich damit gequält und…«
    »Wo ist er jetzt?«, fragte Voltaire.
    Martine Duras schüttelte den Kopf.
    »Aber die Geister waren bei Ihnen, nicht wahr? Sie haben Sie töten wollen. Deshalb sind sie wohl gekommen.«
    Sie nickte.
    »Reden Sie doch!«, bat der Kommissar.
    »Danke«, flüsterte sie, ohne uns anzuschauen. »Sie haben mir das Leben gerettet. Sie sind im letzten Moment gekommen. Ich hätte es bestimmt nicht geschafft.«
    »Gut, Sie leben durch uns. Aber Sie wollen doch auch, dass Ihr Mann am Leben bleibt. Oder glauben Sie, dass die Geister ihn in Ruhe lassen werden?«
    »Nein.«
    »Dann sind wir schon einen Schritt weiter. Ihr Mann befindet sich nicht hier im Haus. Wo können wir ihn erreichen?«
    »Er wollte weg.«
    »Wohin?«
    »Zu seiner Arbeit. Wir sind Teilhaber an einer Security-Firma, und Marc nimmt seine Arbeit sehr ernst.«
    »Ist er in die Firma gefahren?«
    »Das wollte er.«
    Der Kommissar fragte weiter. »Aber Sie sind nicht sicher, ob er dort auch angekommen ist?«
    »Nein, angerufen hat er nicht. Ich gehe davon aus.«
    Voltaire holte sein Handy hervor. »Okay, dann tun Sie mir jetzt den Gefallen und rufen Sie in der Firma an.«
    »Und wie soll es weitergehen?«
    »Ich möchte dann mit ihm reden.«
    Für einen Moment blieb sie still, dann lachte sie gellend. »Nein, das werde ich nicht tun. Sie sehen in ihm einen mehrfachen Mörder. Das ist bei mir nicht der Fall. Für mich ist er kein Mörder. Er hat nur seine Pflicht getan.«
    Voltaire winkte ab. »Was immer Sie auch meinen, zunächst ist es wichtig, dass wir ihm das Leben retten.«
    »Um ihn dann einzusperren?«
    »Daran denke ich jetzt nicht. Oder wollen Sie noch ein Mitglied der Familie verlieren? Sie haben diese Geister erlebt. Es waren bestimmt nicht alle, die zu Ihnen kamen.«
    »Nur vier.«
    »Eben. Es gibt noch sechs andere. Und ich schätze, dass sie bereits auf dem Weg zu Ihrem Mann sind. Sie haben es in der Hand, ihn zu retten.«
    »Ja, um dann lebenslänglich eingesperrt zu werden.«
    »Das steht noch nicht fest«, sagte ich mit ruhiger Stimme. »Gehen Sie bitte davon aus, dass es hier kein normaler Fall ist. Es geht hier um übersinnliche Erscheinungen, die eine Rolle spielen. Das sollten Sie nicht vergessen.«
    »Ändert das was?«
    »Möglicherweise schon. Zumindest kann man diesen Fall nicht als einen normalen behandeln.«
    Mein Reden hatte sie nachdenklich werden lassen. Das Handy hielt sie noch immer fest. Die Stirn hatte

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