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1648 - Geister der Vergangenheit

1648 - Geister der Vergangenheit

Titel: 1648 - Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei nach links gegen die Wand.
    Dort stieß sie sich die Schläfe, und für einen Moment zuckten Schmerzen durch ihren Kopf. Die Umgebung sah sie nur verschwommen. Halb blind taumelte sie weiter, den Weg zur Tür kannte sie, aber etwas stimmte dabei nicht.
    Vor ihr tauchte etwas auf, das sich bewegte. Im ersten Moment wusste sie nicht, was es war, dann weiteten sich ihre Augen, denn zwei weitere Gestalten hielten vor der Tür Wache.
    Martine Duras stoppte mitten in der Fluchtbewegung. In ihrem Kopf herrschte auch weiterhin ein großes Durcheinander, und erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, dass sie in der Falle saß.
    Sie taumelte in Richtung Küchentür, verschwand aber nicht in dem Raum, sondern blieb daneben stehen.
    Der Blick nach links.
    Da hatten die Geister die Treppe bereits hinter sich gelassen. Sie waren auf dem Weg zu ihr, um sich mit ihren beiden anderen Artgenossen zu vereinigen.
    Die Falle war dicht. Der Weg zur Tür war versperrt. Mehr Chancen gab es nicht mehr.
    Und die Geister kamen näher. Sie wollten den Kreis schließen.
    Genau in diesem Moment klingelte es an der Tür…
    ***
    Wir hatten eine Fahrt durch Paris hinter uns, die nicht ohne war. Da wollte ich mich über den Londoner Verkehr nicht beschweren. Der hier war genauso schlimm.
    Später lief es besser, als wir die reinen Wohnviertel durchquerten.
    Der gute Voltaire konnte es noch immer nicht begreifen, dass wir es nicht mit Menschen oder Dämonen als Gegner zu tun hatte, sondern mit feinstofflichen Gestalten, auf die der Begriff Geister passte.
    Er schüttelte immer wieder den Kopf und meinte, dass er noch viel lernen müsste.
    Ich sah das nicht so. »Nein, nein, das ist nicht nötig. Bleib du bei deinen normalen Fällen. Das andere überlass uns.«
    »Und wenn ich wieder mal in so etwas hineingerate, dann…«
    »Kannst du uns anrufen.«
    »Wie tröstlich.«
    »So sind wir eben«, meinte Suko trocken, der es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht hatte.
    Bisher waren wir gut vorangekommen. Jetzt konnten wir froh sein, ein Navi im Wagen zu haben, denn auch unser Freund kannte nicht alle Winkel und Ecken in der Riesenstadt.
    Marc Duras lebte in einer Gegend, in der man es schon aushalten konnte. Eine Siedlung, in der kleine Reihenhäuser standen.
    Wir sahen nur wenige Menschen. Die meisten hielten sich in ihren Häusern auf. Ein paar ältere Männer arbeiteten in den Gärten und sammelten das Laub auf.
    Mir gefiel, dass die Häuser einen hellen Anstrich hatten. Einige waren mit Holz als Wärmedämmung verkleidet worden, und aus manchen Kaminöffnungen drangen hellgraue Rauchwolken.
    Eine Idylle, konnte man meinen. Sie war auch Suko und mir nicht fremd, aber wir hatten auch erlebt, dass diese äußere Idylle plötzlich brutal zerschlagen wurde, wenn andere Mächte eingriffen und alles zerstörten.
    Rechnen musste man mit allem, und so war ich nicht eben entspannt.
    »Wir sind gleich da. Jetzt erinnere ich mich wieder«, sprach Voltaire mehr zu sich.
    »Das dritte Haus auf der linken Seite.«
    Ich nickte nur.
    Es war kein Problem, einen Parkplatz zu finden, was man in Paris eigentlich nicht erwartete. Wir konnten sogar vor dem Haus anhalten, und jeder von uns war gespannt darauf, wie Marc Duras auf unseren Besuch reagieren würde, falls er zu Hause war.
    Angerufen hatten wir nicht. Der Besuch sollte eine Überraschung werden. Bei einem Anruf hätte er sich bestimmte Dinge denken und sich entsprechend vorbereiten können. Wir gingen allerdings davon aus, dass wir zumindest seine Frau antrafen.
    Gemeinsam stiegen wir aus.
    Hintereinander durchschritten wir den Vorgarten. Unter unseren Füßen knisterte trockenes Laub.
    Suko und ich erreichten als Erste die Haustür. Schon auf dem Weg hatte ich den dunklen Klingelknopf gesehen, der an der hellen Hauswand aussah wie eine dunkle Perle. Ich schellte.
    Es vergingen kaum drei Sekunden, da wurde die Tür heftig aufgerissen. Wir hörten den Schrei einer Frau, sahen ein entsetztes Gesicht, und einen Moment später fiel mir die Frau in die Arme…
    Mit einem derartigen Empfang hatte ich nicht gerechnet. Ich musste schnell zugreifen und mich fest gegen den Boden stemmen, sonst wäre ich umgestoßen worden.
    Ich hielt das zitternde Bündel Mensch fest, hörte den Kommissar etwas fragen und hatte ansonsten die Übersicht verloren. Schwere Atemstöße strichen über mein Gesicht hinweg. Ich hörte ein Gestammel, verstand kein Wort, sah aber, dass Suko und auch Voltaire das Haus betraten und im Bereich des

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