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165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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metallenen Zigarettenetui oder an einer kugelsicheren Weste zerbrochen.
    Er schlug und trat zu. Er brach sich die Hand und verletzte sich am Fuß, derart hart waren Dolfos Knochen. Jammernd brach er zusammen. Astaroth betäubte ihn, indem er ihn kurz mit der Hand berührte. Die beiden Dämonen ließen den Bewußtlosen einfach liegen und schritten weiter. Es gab einen Aufenthalt, weil eine Mülltonne gar zu verlockend für Dolfo duftete. Verwesende Knochen und vergammelnde Reste lagen darin. Dolfo fraß und schmatzte. Er verzehrte auch gleich noch eine tote Katze, die in der Ecke lag.
    Astaroth stand ein Stück abseits, wandte Dolfo ostentativ den Rücken zu und schämte sich. Hoffentlich sieht mich jetzt keiner von der Schwarzen Familie mit ihm zusammen, dachte er. Es ist ein Skandal! Mit Dolfo kann man sich nirgends zeigen, er blamiert einen bis auf die Knochen. Sobald er seine Aufgabe erfüllt hat, soll er bloß in seinen Urwald zurückkehren. Ich werde drei magische Kreise schlagen, daß er nur nicht wiederkehrt!
    Er trieb Dolfo zur Eile. Sie erreichten eine Hauptstraße und waren dann fast an der Copacabana. Die Schaufenster und ihr Inhalt entzückten Dolfo. Er wollte sich eine Schaufensterpuppe holen, um sie näher zu untersuchen.
    Astaroth mußte sämtliche Überredungskünste aufbieten, um ihn daran zu hindern.
    „Die Schaufenster sind mit Alarmanlagen gesichert. Die Polizei kommt, wenn du einbrichst. Sie werden uns festnehmen wollen. Sie schießen auf uns."
    „Na und? Was juckt mich das? Laß sie doch schießen. Wenn sie allzu aufdringlich werden, erschlage ich ein paar Dutzend, dann ist Ruhe."
    „Das kannst du hier nicht machen, Dolfo. Das gibt einen Aufruhr. Dann… dann… jedenfalls können wir dann unseren Plan nicht ausführen. Du bist hier nicht im Urwald, wo du nach Belieben Bäume entwurzeln und Indiodörfer zerstören kannst, ohne daß sich jemand groß darum schert."
    „Zimperlich sind diese Stadtmenschen. Ha, was ist das? Ein Artgenosse."
    „Wo?“
    Astaroth konnte nichts bemerken. Dolfo hatte zwar die Augen geschlossen, wie üblich, doch sein Extrasinn verriet ihm alles. Er steuerte zielgerecht auf eine Litfaßsäule zu. Sie zeigte die Ankündigung eines Horrorfilms. Übergroß war eine Monsterfratze zu sehen. Darunter stand „Der Dämon von Copacabana".
    Dolfo sah nur die Fratze. Er blieb vor der Litfaßsäule stehen.
    „Finstere Nächte und Blut, Vetter. Ich bin Dolfo vom Amazonas. Mit wem habe ich die Ehre?"
    Das Plakat konnte natürlich nicht antworten. Dolfo erregte sich.
    „Du eingebildeter Stadtfrack, willst du mir vielleicht eine Antwort geben? Oder du sollst etwas erleben." Er wandte sich an Astaroth. „Der meint wohl, er sei etwas Besseres. Das will ich ihm austreiben. Am Amazonas wird nicht lange gefackelt."
    „Dolfo, das ist doch nur ein Plakat! Eine Werbung für den Film, der in dem Kino dort drüben läuft." Astaroth deutete hinüber. „Da, in dem Haus."
    „Du meinst, da sind noch mehr von der überheblichen Sippschaft, die einem einfachen Dschungeldämon den nötigen Respekt verweigern? Ich bin ein Munante, und das lasse ich mir von den Stadtfratzen nicht gefallen."
    Astaroth konnte Dolfo nicht hindern. Der Dschungeldämon drosch die Litfaßsäule zusammen, daß die Fetzen flogen, und trampelte röhrend darauf herum. Autos hielten an und fuhren dann rasch weiter. Denn Dolfo nahm seine eigentliche Gestalt an. Astaroth rang die Hände.
    „O Fürsten der Finsternis, beim Schwarzen Blut, das muß mir passieren! Womit habe ich das bloß verdient? Sternsakrament."
    Späte Passanten flüchteten. Dolfo stampfte über die Straße und hinterließ, weil er sein volles Gewicht hatte, tiefe Eindrücke im Asphalt. Er warf zwei parkende Autos mühelos zur Seite und spazierte glatt durch das Scherengitter vorm Eingang des längst geschlossenen Lichtspielhauses. Dolfo zerschlug einen Schaukasten, zertrümmerte die Kassenloge und stampfte ins dunkle Kino. Astaroth folgte ihm händeringend. Man hörte Polizeisirenen sich nähern.
    „Wo ist die eingebildete rundschädelige Sippschaft?" fragte Dolfo. „Astaroth, du hast mich belogen. Der Bau ist leer."
    „Hier werden Filme vorgeführt, Filme! Bewegte, bunte Bilder, die man auf eine Leinwand projiziert. Mit einem Apparat. Das dient der Unterhaltung der Menschen. Sie drehen auch Filme über Geister und Dämonen, so wie sie sie sich halt vorstellen. Diese Filme sind recht beliebt. Aber es handelt sich nur um Bilder, um Phantasie."
    „Es

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