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165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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knallte wie ein Pistolenschuß. Der Dämon röhrte. Ich stach ihn mit dem spitzen Ende des Stabes in den Arm, der mich festhielt, und er ließ mich los. Doch gleichzeitig schlug er im Reflex mit der anderen Faust zu.
    Der Hieb verfehlte mich knapp, und die Faust durchschlug die Wand.
    „Töte ihn, Dolfo!" kreischte Astaroth und hüpfte vor Aufregung von einem Bein auf das andere. „Luguri wird es dir danken."
    „Wieso?" fragte Dolfo. „Ist denn nicht mehr Asmodi der Fürst der Finsternis?"
    Ich rollte mich von den Säulenbeinen des Dämons weg. Dolfo mochte ein Kloben und ungebildet sein bis dorthinaus, das tat seiner Kraft und Gefährlichkeit keinen Abbruch. Er schlug wieder mit seinem Prügel zu und hieb ein Loch in den Boden. Ich richtete mich an der Wand auf. Coco blinzelte und bewegte sich. Astaroth eilte zu ihr, um sie gefangenzunehmen und mit ihr zu entfliehen. „Achtung, Coco!" schrie ich. „Gefahr!"
    Coco schüttelte die Benommenheit ab, sah den Schweineschädel über sich und schlug mit Krallenfingern nach seinen Augen. Ihr Blick brannte sich Astaroth, der sein Gesicht unverhüllt zeigte, ins Gehirn. Cocos Beschwörung ließ ihn aufkreischen. Doch auch Astaroth war kein Schwächling.
    Er hielt Coco fest. Er hatte, von wem auch immer, einen Trick gelernt, der sie daran hinderte, sich in den schnelleren Zeitablauf zu versetzen.
    Nach dem Motto „Selbst ist der Mann" sprang ich Dolfo entgegen, mit den Füßen voran. Ich prallte mit den Fersen gegen die breite Brust des Dämons, und es war, als ob meine Fußknochen zerschlagen würden. Der Kerl hatte Knochen, an denen man Eisenstäbe und Zweihandschwerter zerbrechen konnte, geschweige denn menschliche Glieder. Sie waren härter als Stein.
    Ich krachte auf den Boden. Dolfo lachte nur.
    „Du willst der Dämonenkiller sein? Kille mich doch, du Fliege! Ich zermalme dich!"
    Er schlug wieder zu. Wäre er schneller gewesen, hätte das mein Ende bedeutet. Meine einzige Chance war, daß Dolfo sich plump bewegte.
    Ich rollte zur Seite, und prompt war wieder ein Loch im Boden. Mit Donnergetöse ging der Kampf weiter. Dolfo war, vielleicht gerade wegen seiner Primitivität, brandgefährlich.
    Er hatte die Gefährlichkeit meines Kommandostabs erkannt und paßte auf, daß ich ihn damit nicht durchbohren konnte. Ich umkreiste ihn. Er knurrte und grollte wie rollender Donner.
    „Warte, Bürschchen!"
    Keiner griff ein, wie immer in solchen Fällen. Es war auch besser, daß sich das Hotelpersonal heraushielt, obwohl es Dolfo kurzfristig hätte ablenken können. Doch mit Menschenleben war das zu teuer bezahlt. Bisher hatte Dolfo seine dreckverkrusteten Augen, über die ihm Haarbüschel hingen, geschlossen gehalten.
    Der Teufel mochte wissen, wie er sich orientierte. Er konnte es jedenfalls. Ich mußte aufpassen, daß er mich nicht packen konnte oder mit Keule oder Faust traf. Coco rang erbittert mit Astaroth. Ihre Magie war im Moment gleichstark, und sie mußten körperliche Gewalt aufbieten.
    Beide schrien Beschwörungsformeln. Ich konnte nicht auf sie achten.
    „Ergib dich, Abtrünnige Zamis!" brüllte Astaroth mit lodernden Augen.
    „Eher sterbe ich, Schweinekopf! Da hast du!"
    Ein Schmerzensschrei verriet, daß Coco Astaroth etwas verpaßt hatte. Aber auch sie stöhnte auf. Astaroth triumphierte.
    „Ich… kriege dich, Luder! Dafür wirst du büßen!"
    „Rian! Rian!"
    Ich konnte Coco nicht helfen. Denn Dolfo öffnete jetzt seine Augen. Lodernde Glut sprang mich an. Ich taumelte, Dolfos Blick war wie Feuer.
    Für einen Moment geblendet, war ich nicht schnell genug. Der Faustschlag des Dämons fegte mich durch die splitternde Scheibe der Glastür und übers Balkongeländer.
    Wir waren im 23. Stock. Ich krallte mich am Balkongeländer fest. Dabei verlor ich den Kommandostab. Er fiel in die Tiefe. Dolfo näherte sich. Seine Keule donnerte nieder. Ich wechselte den Griff und hagelte mich am Balkon nach rechts, als er ausholte.
    Dolfo zerschlug die Balkonbrüstung und holte abermals aus. Diesmal konnte ich ihm nicht mehr ausweichen. Tief unter mir lagen Rasen und Blumenbeete, und die Sonne stieg im Hintergrund aus dem Atlantik und sendete Lichtspeere. Eine romantische Kulisse, um sich den Hals zu brechen oder von einem Dämon erschlagen zu werden.
    Mir gefiel sie nicht gut genug, um zu sterben. Ich schwang die Beine vor und landete auf dem Balkon unter unserem, als Dolfo wieder zuschlug. Diesmal brach ein Stück vom Balkon ab. Ich stieß einen gellenden Schrei aus, in

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