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165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Angriff. Coco stand mit dem Kommandostab bereit. Doch Gereon beherrschte sich.
    „Freunde Olivaros sind meine Feinde!" grollte er. „Ich habe am Toten Meer tierisch gehungert, auch das war Olivaros Schuld. Ich habe mich von Skorpionen und Schlangen ernähren müssen. Nicht einmal Fische gibt es im Toten Meer. Nur Steine sind da, wo ich war, Steine und noch einmal Steine. Abscheulich."
    „Das mit den Feinden können Sie sehen, wie Sie wollen", erwiderte ich. „Es bleibt bei dem, was ich sagte. Wenn sonst nichts mehr anliegt, gehen Sie besser."
    Nach wenigen Sekunden des Überlegens verbeugte sich Gereon knapp und ging durch die Wand. Aber nicht so wie der grobschlächtige Dolfo. Bei Gereon blieb die Wand unversehrt, er glitt wie ein Schatten hindurch und war verschwunden.
    Meine Hand zitterte, als ich mir endlich den Bourbon einschenkte. Er rann mir feurig und warm in den Magen.
    Coco tätschelte meine Schulter.
    „Dorian, aus dir wird nie ein Diplomat. Man hätte Gereon weiter aushorchen und vielleicht selbst in eine Falle locken können."
    „Ich mag lieber klare Fronten. Die gegenseitige Fallenstellerei ist mir zuwider. Ich muß dabei immer an die Grube denken, die einer für andere gräbt und in die er dann selber hineinfällt."
    „Jetzt ist es ohnehin nicht mehr zu ändern. Gereon ist weg. Vielleicht ist es ganz gut so."
    „Kennst du ihn von der Schwarzen Familie her? Dem Namen nach, meine ich."
    „Für wie alt hältst du mich eigentlich? Er hat vor zweihundert Jahren mit Olivaro gekämpft, unter Asmodis Herrschaft. Ich erinnere mich dunkel, einmal etwas von einem dämonischen Eremiten gehört zu haben, der am Toten Meer sein Dasein fristet. Aber seinen Namen habe ich mir wahrhaftig nicht gemerkt, wenn er überhaupt genannt wurde. Es interessierte mich auch herzlich wenig, was es mit diesem Eremiten auf sich hatte. Ich kann Gereons Angaben aber nachprüfen."
    Coco unterhielt noch immer Kontakte zur Schwarzen Familie. Mit der Vampirin Rebecca zum Beispiel, die ich genauso wenig oder noch weniger ausstehen konnte wie Coco Olivaro.
    „Als ich das von dem Eremiten hörte, erlebte ich gerade meine erste Liebe. Rupert hieß er. Ich war höllentief jauchzend."
    „Laß diesen Dämonenjargon. Der gute Rupert ist als degenerierter Wächter des Zamis-Hauses geendet. Hast du noch mehr Männer auf diese Art verschlissen, Coco?"
    „Das, Rian, werde ich dir nicht verraten. Du bist jedenfalls meine ganz große Liebe. Das andere waren Jugendschwärmereien. Unschuldige Mädchenträume."
    „Mädchenträume schon, aber das andere… sprechen wir nicht darüber." Ich war, als ich Coco kennenlernte, immerhin verheiratet, mit der unglücklichen Lillian, die mir keine Frau sein konnte, weil sie den Verstand verloren hatte. Sie hatte Jahre im Irrenhaus verbracht und war dann gestorben. Auch daran trug die Schwarze Familie die Schuld. „Wir müssen in die andere Suite umziehen. Ich muß mich niederlegen, ich bin fertig."
    „Ich bin auch erledigt. Warum meldet dein Olivaro sich nicht?"
    „Er ist nicht mein Olivaro, und ich weiß es nicht. Er wird schon wieder in Erscheinung treten." „Daran", sagte Coco, „zweifle ich nicht. Leider."
    Sie war schließlich eine Frau und mußte das letzte Wort behalten. Wir zogen um, vielmehr ich schleppte mich in die andere Suite. Das Gepäck trug uns das Hotelpersonal nach.
    Coco bereitete, trotz ihrer Erschöpfung, die Heilsalbe. Ich konnte mich nicht mehr rühren. Die Stellen, wo mich Dolfos Fäuste getroffen hatten. schmerzten, als ob mich ein Pferd getreten hätte. Mein einziger Trost war, daß auch Dolfo und Astaroth nicht unversehrt geblieben waren.

    Nach dem Fehlschlag im Copacabana Palace sah Astaroth keine andere Möglichkeit, als Don Hermano Munante aufzusuchen. Das Oberhaupt der brasilianischen Munante-Sippe und der bedeutendste Dämon Südamerikas hielt sich derzeit in seinem Stützpunkt in den Bergen von Sao Paulo auf, ein ganzes Stück von Rio entfernt. Doch für einen Dämon stellte die Entfernung kein sonderliches Problem dar.
    Astaroth führte die notwendige Beschwörung aus und zischte durch die Lüfte, dem Mato Grosso entgegen. Doch schon vor seinem Ziel fühlte er sich unsanft heruntergerissen und landete an einem steinigen Berghang. Auf der Bergspitze stand schwarz und düster die Feste des Dämons. Eine magische Sphäre schirmte sie gegen Beobachtung von außen ab.
    Astaroth rappelte sich auf. Eine lange, dürre Gestalt mit einem Totenkopfhelm, einen magischen Stab

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