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165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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guten Grund für dein Eindringen", fauchte Hermano ihn an. „Sonst wirst du es nämlich büßen. Welche Neuigkeiten führen dich her?"
    Astaroth hatte eine Beule am Kinn. Das Silberkreuz hatte er entfernen können. Doch ein verbranntes Loch in seiner Haut kündete noch davon. Er berichtete, was in Rio vorgefallen war, und beklagte sich bitter über den Dämon vom Amazonas.
    „Dieser Dolfo Munante ist ein Tollpatsch", beschwerte er sich. „Wenn er meinen Anweisungen besser gefolgt wäre, würde Dorian Hunter jetzt schon tot sein, und wir hätten Coco Zamis in unserer Gewalt. Mit Olivaro würden wir dann auch leicht fertig werden."
    „Mit ,hätte' und ,würde' ist noch keiner ans Ziel gelangt", brummte Hermano. „Dolfo hat dem Dämonenkiller aber immerhin zugesetzt wie kaum einer vor ihm. Ich weiß, er ist ungeschlacht und kennt sich in der Stadt nicht aus. Was willst du von einem aus dem finsteren Amazonasurwald auch anderes erwarten? Aber nicht Dolfo, sondern du hast versagt, Astaroth. Du hättest Dolfo besser steuern und führen sollen. Aber dazu warst du zu schwach. Ich habe dich seit jeher für einen Stümper gehalten."
    Für Hermano waren allerdings alle anderen Stümper. Eine seiner stehenden Redewendungen lautete: „Ich bin von Idioten und magischen Stümpern umgeben."
    Hermano hielt sich für wesentlich klüger als Luguri und Zakum dazu.
    „Ich bin mit ihm nicht fertig geworden", gestand Astaroth. „Dolfo ist schwierig zu behandeln." „Dummes Zeug! Man muß ihm nur deutlich zeigen, wer der Herr und Meister ist, dann kuscht er!
    Ich
kann
das."
    „Daran zweifele ich nicht, Don Hermano. Wir müssen einen erneuten Versuch unternehmen. Mir schwebt auch schon etwas vor. Ich werde erreichen, daß sich die Zamis uns freiwillig ausliefert. Ich brauche dann nur deine Hilfe, um sie festzuhalten. Sie verfügt über besondere Fähigkeiten. Dolfo benötige ich noch einmal gegen Olivaro. Aber dazu muß ich ihn besser im Griff haben."
    „Wo ist Dolfo jetzt?"
    „Er tobt außerhalb von Rio in einem Wald herum und wirft Felsblöcke durch die Gegend, um sich abzureagieren. Er ist außer sich."
    „Das muß man verhindern. Ich kenne ihn. Wenn er sich ausgetobt hat und erschöpft ist, schläft er erst einmal ein halbes Jahr. Dann kann keiner ihn wecken. Wir brauchen ihn aber mit seiner ungestümen Kraft."
    Hermano vergaß seinen Imbiß und alles andere. Eilig bereitete er sich vor und versetzte sich mit Astaroth zu Dolfo. Sie schritten durch ein magisches Tor in der Dämonenfestung und fanden sich Augenblicke später im Dschungel wieder. Man hörte es krachen und prasseln. Ein Baumstamm flog durch die Gegend. Hermano und Astaroth eilten näher.
    Dolfo hatte gerade einen Urwaldriesen gepackt und riß ihn mitsamt allem Wurzelwerk aus der Erde. Seine Augen waren verletzt, wie man erkennen konnte. Dolfo hatte schlimme Schmerzen. Er brüllte wie eine ganze Stierherde.
    „Halt!" gebot Don Hermano. Dolfo blieb stehen, den Urwaldriesen hielt er hoch. „Laß den Baum fallen."
    Das Blattwerk rauschte, und der Baum stürzte genau auf Hermano und Astaroth zu. Während Astaroth flüchtete, blieb Hermano stehen. Er hob die Hand. Blitze zuckten hervor und Holzsplitter flogen. Es stank nach Rauch und Ozon. Nur Blätter und kleine Äste regneten auf Hermano nieder.
    Er schritt zu Dolfo und berührte ihn an der Schulter. Dolfo bebte. Er vergaß seine blinde Wut.
    „Don Hermano, Ihr gebietet?" fragte Dolfo und beugte sein Knie.
    Hermano fuhr ihm über die Augen und nahm ihm damit die ärgsten Schmerzen. Astaroth kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bei Hermano benahm sich Dolfo lammfromm.
    „Du kehrst nach Rio zurück und wirst Astaroth und Viviana weiter zur Verfügung stehen, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen", ordnete Hermano an.
    „Herr, verlangt das nicht von mir! Diese Stadt ist voller Hexer und unbegreiflichen Zaubers. Die Menschen fliegen dort in metallenen Flügelröhren durch die Luft. Sie fahren in Metallkutschen ohne Pferde, sehen sprechende Bilder und hören Stimmen aus Drähten und Handgriffen. Die ganze Stadt ist unheimlich. Es gibt Häuser, die mehrmals so hoch sind wie der höchste Baum im Urwald. Die dortigen Dämonen benehmen sich merkwürdig. Da war ein runder, der reglos dastand. Mittlerweile überlege ich mir, ob er vielleicht auch schlief, wie ich manchmal lange Zeit."
    Hermano wußte damit wenig anzufangen.
    „Keine Widerrede! Du gehst mit Astaroth, oder du wirst den Amazonas nie wiedersehen. Du bist

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