Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1652 - Das Eiszeit-Erbe

1652 - Das Eiszeit-Erbe

Titel: 1652 - Das Eiszeit-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geworden. Welch ein verfluchtes Leben steckte in diesem Zerrbild?
    Auf der anderen Seite der Kiste ließ Suko sich Zeit. Er suchte eine Stelle, wo er ansetzen konnte. Da im Moment nichts weiter geschah, ließ ich meine Blicke schweifen.
    Gary West und der Pilot hatten sich bis nahe an die offene Tür zurückgezogen. Es sah so aus, als wollten sie so schnell wie möglich fliehen, wenn etwas passierte. Terry stand schräg hinter mir. Sein Gesicht zeigte einen arroganten Ausdruck. Es machte auf mich den Eindruck, als hielte er uns für Spinner. Ich hatte auch keine Lust mehr, ihn zu warnen, und ließ Suko nicht aus den Augen.
    Es war nicht einfach, die Eisenbänder zu knacken. Suko musste mehrmals ansetzen, aber er gab nicht auf und fand schließlich eine Stelle, an der die Metallschere das Metallband packen konnte. Er drehte die Schere leicht und konnte das Metallband so eine Idee anheben, um zu schneiden.
    Die beiden Backen klemmten zusammen und öffneten sich wieder, als das Metallband zerschnitten war.
    »Gut, nicht?«, rief Suko mir zu.
    Ich nickte. Das musste als Antwort reichen. In meinem Innern hatte sich ein gewisser Druck ausgebreitet. Ich wollte nicht behaupten, dass er unerträglich wurde, aber er hatte sich schon verdichtet. Immer stärker hatte ich den Eindruck, dass ich vor einer entscheidenden Entdeckung stand, wenn die Truhe einmal offen war. Noch musste Suko auch die anderen Bänder durchtrennen. Zwei hatte er geschafft, jetzt machte er sich daran, die beiden letzten zu zerteilen. Gary West und Earl Klinger schauten gespannt zu, während sich dieser Terry gelangweilt gab. Man konnte Haltung und Blick auch als arrogant ansehen. Bestimmt ärgerte er sich darüber, dass wir hier die Initiative ergriffen hatten und er in die zweite Reihe gedrängt worden war.
    Suko schnitt weiter. Er hatte darin schon Routine, und als das letzte Band zersprang, atmete er auf. Er legte die Schere weg und wartete auf mich. Es war meine Aufgabe, die Kiste zu öffnen.
    Einen letzten Blick gönnte ich der Fratze, die sich nicht verändert hatte. Nach wie vor lag dieses faunische Lächeln auf dem Gesicht, und ich hätte am liebsten mitten in dieses scheußliche Antlitz hineingetreten. Aber ich riss mich zusammen und folgte Sukos Geste.
    »Wenn Sie Hilfe benötigen, sagen Sie Bescheid!« Gary West bot sich an. Sein Partner nickte dazu.
    »Ich werde daran denken, danke.«
    »Und was hoffen Sie jetzt zu finden?«, fragte Terry. »Gold? Silber? Oder Diamanten?«
    »Wir werden sehen«, sagte ich. »Aber sicherlich keine alten Zeitungen.«
    »Sehr Witzig.«
    Ich bin kein aggressiver Mensch, aber diesem Schnösel hätte ich am liebsten die Ohren bis über den Kopf gezogen und sie dort zusammengebunden. Suko war schon um die Kiste herumgegangen. Er hatte nach Schlössern gesucht, die aufgebrochen werden mussten, und tatsächlich gab es sie. Aber es waren keine Schlösser, sondern einfache Schnappriegel, die im Laufe der langen Zeit allerdings Rost angesetzt hatten und erst aufgeschlagen werden mussten. Unter dem hier lagernden Werkzeug befanden sich auch einige Hämmer. Diesmal half ich Suko bei der Arbeit. Die Verschlüsse mussten regelrecht zerschlagen werden, bevor wir den Deckel hochklappen konnten. Dabei ging auch etwas von dem alten Holz in Fetzen, was uns nicht weiter störte. Schließlich hatten wir die Kiste gut geöffnet. Davon gingen wir zumindest aus. Der spannende Moment stand dicht bevor. Die Hämmer hatten wir aus den Händen gelegt.
    Suko und ich schauten uns über die Kiste hinweg an, und mein Freund nickte.
    »Bereit, John?«
    »Ja.«
    »Wie fühlst du dich?«
    Er musste mir angesehen haben, dass mit mir nicht alles unbedingt in Ordnung war. Ich hob die Schultern und gab die Antwort mit leiser Stimme.
    »Ich bin mehr als gespannt und habe das Gefühl, vor einem entscheidenden Erlebnis zu stehen.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    Ich war ein Sinclair. Für mich war das nichts Besonderes, ich bildete mir nichts darauf ein, weil ich auch nicht umbedingt auf einen Stammbaum fixiert war. Aber ich musste doch feststellen, dass der Name Sinclair mich immer wieder einholte. Wir schauten uns den Deckel genauer an. Er lag wie festgeklebt auf dem Unterteil. Mit bloßen Händen würden wir ihn nicht in die Höhe bekommen. Dazu brauchten wir wieder ein Werkzeug.
    »Ich hole mal das Stemmeisen«, sagte Suko.
    Damit war es zu schaffen. Wir mussten ein wenig Luft zwischen Ober- und Unterteil bekommen. Wahrscheinlich würde auch das

Weitere Kostenlose Bücher