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1654 - Komm in meine Totenwelt

1654 - Komm in meine Totenwelt

Titel: 1654 - Komm in meine Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich auf den Weg gemacht zu haben, auch wenn sie das kurze Stück mit zittrigen Knien ging.
    Sie stellte sich zudem vor, dass jeden Augenblick jemand in der Türöffnung erscheinen konnte.
    Doch Suzie schaute normal in den Flur hinein, direkt auf das Aquarell mit den kleinen grünen Igeln, die einen Kreis geschlossen hatten.
    Sie wischte über ihre Augen und wollte, dass das Flimmern inmitten der Türöffnung verschwand. Das passierte leider nicht. Stattdessen schob sich etwas heran. Für Suzie sah es aus, als hätte sich ein Schemen aus der Wand gelöst.
    Und wieder zirkulierte die Luft. Sie schien sich aufgeladen zu haben, nein, sie war aufgeladen von etwas Fremdem, das es geschafft hatte, von dem Haus Besitz zu ergreifen.
    Das Fremde war ihr bekannt - leider!
    Es erschien in der offenen Tür. Es war eine weibliche Gestalt.
    Die Frau mit dem Stundenglas, und ihre Stimme tönte Suzie jetzt lauter entgegen.
    »Komm in meine Totenwelt…«
    ***
    Kinder freuten sich über den Schnee, wir aber hassten ihn. Es war furchtbar, denn was da vom Himmel lautlos auf die Städte niedersank, das war kaum zu durchfahren.
    Suko knirschte mit den Zähnen, ich stieß leise Verwünschungen aus, und Al Carpenter konnte seinen Frust nicht mehr für sich behalten. »Wie sollen wir da durchkommen? Kann mir das mal einer sagen?«
    Der Mann hatte sich entschlossen, mit uns zu fahren, was in seinem Zustand auch besser war. Zudem gehörte Suko zu den besten Autofahrern, die ich kannte, denn ich wusste, dass er auch bei diesem Wetter seine Ruhe nicht verlieren würde.
    Es ging einfach nicht anders. Wir mussten durch, und damit hatte es sich.
    Aber das wollten auch andere, und so kam es schon nach kurzer Zeit zu den ersten Staus.
    Al Carpenter saß im Fond. Er konnte einfach nicht ruhig sein, was verständlich war.
    Er bewegte sich hin und her, dabei sprach er permanent von seiner Frau. Hin und wieder hörten wir ihn stöhnen.
    Suko blieb die Ruhe selbst. Er manövrierte den Rover auf dem glatten Boden sicher.
    Als ich einen Blick zurück über die Schulter warf, da las ich die Anspannung in Als Gesicht und stellte zudem fest, dass seine Augen leicht gerötet waren.
    Ich wollte ihn beruhigen und sagte: »Keine Sorge, Ihre Frau ist in Sicherheit. Sie befindet sich im Haus und…«
    Er winkte ab. »Was heiß Sicherheit? Die ist verdammt trügerisch, wenn diese Gestalten plötzlich bei ihr erscheinen…«
    »Das passierte bisher doch nur im Traum«, wandte ich ein.
    »Das schon.«
    »Schläft sie auch am Tag?«
    Al schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste. Ich glaube, sie hätte zu viel Angst und…« Er schwieg und wischte mit einem Taschentuch über die Stirn. »Jedenfalls werde ich es noch mal mit einem Anruf versuchen.«
    Er hob das neben ihm liegende Handy auf, das eingeschaltet war, und startete einen neuen Versuch.
    Ich schaute durch die Scheibe. Eine tanzende weiße Geisterschar aus Flocken tupfte immer wieder dagegen. Es hörte nicht auf, und der vor uns fahrende Wagen verschwamm immer wieder mal. Einen derartigen Wintereinbruch hatte die Stadt schon seit Jahren nicht mehr erlebt. Da waren auch die Räumdienste überfordert.
    Mich wunderte es sowieso, dass wir noch vorankamen.
    Auf dem Rücksitz fluchte Al Carpenter leise vor sich hin. Es war nicht zu hören, worüber er sich beschwerte, und so drehte ich mich wieder um.
    »Was haben Sie für Probleme?«
    Er hielt sein Handy hoch. »Ich bekomme einfach keine Verbindung, und das verstehe ich nicht.«
    »Und weiter?«
    Schon böse starrte er mich an. »Dabei ist Suzies Handy nicht mal ausgeschaltet.«
    »Ach…«
    Er nickte. »Ja, es ist an. Nur will die Verbindung nicht klappen. Genau das ist einfach verrückt. Ich stehe vor einem Rätsel. Etwas stört den Funkbereich.«
    »Der Schnee?«
    Carpenter schluckte, dann nickte er und sah dabei sehr verbissen aus. »Das hätte ich normalerweise auch gesagt. Aber das trifft es nicht. Nein, Mr. Sinclair, es gibt ein anderes Problem. Und ich weiß nicht, was es ist. Irgendeine Störung, die ich so noch nicht erlebt habe. Das geht nicht mit rechten Dingen zu, wie alles, was ich bei meiner Frau in den letzten Tagen erlebt habe.« Er schaute sein Telefon an, als wollte er es im nächsten Moment aus dem Fenster werfen. Das tat er nicht, startete einen erneuten Versuch, fluchte wieder und steckte den flachen Apparat ein.
    Ich gab keinen Kommentar mehr.
    Allerdings war es schon ungewöhnlich, dass dieses Handy nicht funktionierte. Das konnte ein

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