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1656 - 20 von Ertrus

Titel: 1656 - 20 von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aussehen", murmelte Mattrasan. „Meinst du?" fragte Marghae.
    Sie hielt sich mit auffallendem Eifer in Mattrasans Nähe und nutzte jede Gelegenheit, ihn anschauen zu können. Mattrasan fand das Getue ein wenig aufdringlich, auf der anderen Seite gefiel es ihm.
    Er deutete auf die nächtliche Landschaft. „So ungefähr, stelle ich mir vor, sieht ein Farbenblinder die Welt - Grau in Grau. Es ist... Paß auf!"
    Er hieb das Vibrationsmesser in den nächsten Stamm und packte zu. Gerade noch rechtzeitig bekam er Marghaes linken Arm zu fassen und konnte ihn halten, bevor Marghae in einem Sumpfloch versinken konnte.
    Die junge Ertruserin stieß nur ein heftiges Keuchen aus, sie warf sich rasch zurück auf festen Boden, und Mattrasan half ihr dabei. „Das war knapp", stellte Marghae fest. „Datarung?" klang Lyndaras Stimme durch die Nacht. „Was ist bei dir?"
    „Die Gegend ist leer!" gab Datarung aus der Höhe bekannt. „Wenn ihr euch ein wenig nach rechts wendet, erreicht ihr in ein paar Minuten eine größere Lichtung. Dort kommt ihr dann vermutlich schneller voran!"
    „Danke", antwortete Lyndara.
    Ein Handscheinwerfer strahlte auf und wurde auf Marghae und Mattrasan gerichtet. „Etwas passiert?"
    „Nichts", antwortete Marghae schnell. „Ich bin nur beinahe in ein Sumpfloch getreten.
    Aber Mattrasan hat mich davor bewahrt, in dem Morast zu verschwinden. Sonst keine Vorkommnisse."
    „Aha", machte Lyndara; der Lichtstrahl wanderte weiter. „Und was ist das da an deinem Bein?"
    „Wo?"
    „Links, an der Wade!"
    „Mehr Licht!" forderte Mattrasan schnell.
    In seiner Spezialoptik war der Körper genau zu sehen, seine Temperatur unterschied sich erheblich von der Wärmeentwicklung der Umgebung.
    Ein Fladen - grau wie die gesamte Landschaft ringsum - hatte sich auf Marghaes linker Wade festgesetzt, genauer gesagt, auf der Kampfmontur über der Wade.
    Mattrasan kniete schnell nieder, um den Fladen genauer anzusehen. „Niederes Leben", stellte er fest.
    Lyndara schob sich heran und beugte sich ebenfalls nieder. Marghae wandte den Kopf, um die Stelle an ihrer Wade selbst betrachten zu können.
    Mattrasan und Lyndara wechselten einen raschen besorgten Blick. „Zieh deine Montur aus!" befahl Lyndara. „Und zwar schnell!"
    „Was ist los?"
    In Marghaes Stimme schwang Panik mit. „Das Vieh ätzt sich durch das Material der Kombi", vermutete Mattrasan. „Offenbar erfolgreich!"
    „Ihr anderen zurück!" bestimmte Lyndara schnell.
    Marghae stieß einen halberstickten Laut aus. Mattrasan griff eilig nach seinem Vibrationsmesser und brachte die Klinge in Berührung mit dem ätzenden Fladen.
    Ein Zischen war zu hören, ein weißlicher Nebel wallte auf. Ein feiner Strahl sprühte an Mattrasans rechtem Arm vorbei und traf einen Baum. Binnen weniger Augenblicke entstand in dem düsteren Stamm eine faustgroße Höhlung.
    Derweil war Marghae mit fiebernden Händen dabei, die Kampfmontur abzustreifen, bevor das Wesen den Stoff durchfressen konnte. Der Atem der Ertruserin ging stoßweise und heftig - die Furcht war ihr deutlich anzumerken.
    Im Kampf die Nerven zu behalten, war eine Sache - aber in einer solchen Lage keine Furcht zu empfinden, hätte keiner der Truppe fertiggebracht. Mattrasan konnte einige ziemlich käsige Gesichter sehen. „Schnell!"
    Lyndara trieb Marghae zur Eile an. Das Material der Kombi brodelte und warf kleine Blasen, im Hintergrund war eine leise Stimme zu hören, die hastig Stoßgebete sprach.
    Jedem war klar: Wenn der ätzende Fladen imstande war, das unerhört feste Material der Kombi aufzulösen, was mochte diese gräßliche Säure dann alles mit dem Fleisch eines Menschen anstellen können?
    Marghae hatte die Verschlüsse gelöst, ihr Atem ging keuchend, ihre Stirn war von dickperligem Schweiß bedeckt. „Vorsicht, nicht mit der Hand hinfassen. Und zuerst das linke Bein ...!"
    Lyndaras Stimme klang ruhig, als handele es sich um ein Simulatortraining, bei dem nichts anderes auf dem Spiel stand als eine gute Punktzahl. Für Marghae ging es darum, gräßlichen Schmerzen, Verstümmelungen durch Säure und vielleicht sogar einem scheußlichen Tod zu entgehen.
    Dennoch behielt auch sie die Nerven. Sie gab acht, wohin sie faßte, sie bewegte sich schnell, zielsicher und zügig, aber ohne jede unnötige Hast.
    Noch ein Handgriff, eine geschmeidige Bewegung - im hohen Bogen flog die Kombi zur Seite, gefolgt von den Lichtstrahlen der Scheinwerfer. Lediglich Lyndara hatte ihre Lampe auf Marghaes linkes Bein

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