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1656 - 20 von Ertrus

Titel: 1656 - 20 von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns darüber klar sein: Wenn die Noman-Draken unsere Shifts abschießen können, knacken sie auch unsere Schutzschirme. Die Sache ist also keine leicht verschärfte Geländeübung - es ist bitterer Ernst. Ich will, daß jeder sich darüber klar ist.
    Dies ist die Situation, für die wir ausgebildet und vorbereitet worden sind. Das heißt nicht, daß es ein gemütlicher Spaziergang werden wird."
    Nounser ließ seinen langjährigen Strahler hochrucken und gab einen kurzen Feuerstoß ab; grellweiße Strahlen zerfetzten einen bizarr verdrehten Baum und ließen ihn sofort in lodernden Flammen aufgehen. „Will jemand es gemütlich haben?" fragte er grimmig und blickte in die Runde. „Ich jedenfalls nicht!" Er streichelte den Lauf seiner Waffe, an der er in jeder freien Minute herumgebastelt hatte. „Und meine Betty auch nicht..."
    Lyndara sah ihn verweisend an. „Kein Waffeneinsatz ohne akute Gefahr oder meine Erlaubnis", sagte sie.' „Waffenstrahlen können geortet werden, klar? Das gilt auch für dich, Nounser!"
    Nounser, der als Waffennarr bekannt war, zuckte mit den Achseln und wandte sich halb ab. Die Augen halb geschlossen, widmete er sich wieder seiner Waffe. „Wir werden bei Tag und bei Nacht unterwegs sein, ohne Pausen", gab Lyndara bekannt. „Ich erwarte vollen Einsatz. Wer schlappmacht, muß zurückbleiben. Ihr kennt die Regeln."
    „Selbstverständlich", knurrte Mattrasan gereizt. „Wann brechen wir endlich auf?"
    Lyndara zögerte nur eine Sekunde mit der Antwort. „Jetzt!" entschied sie. „In diesem Augenblick!"
    Mattrasan atmete heftig aus, er spürte, wie er sich förmlich mit Energie auflud. Endlich kam die Gelegenheit zur Bewährung, endlich konnte er sich, den anderen und vor allem dem Volk an Bord der BASIS beweisen, daß er mehr war als nur ein zu groß geratener Lebensmittelvertilger und hirnloser Kraftprotz. Endlich konnte er wirklich zeigen, wozu er in der Lage war - und wie nützlich, ja unentbehrlich er und seine Gefährten für jeden an Bord der BASIS waren.
    Und endlich gab es eine Möglichkeit, die beiden Toten zu rächen, die die Noman-Draken auf dem Gewissen hatten: Haweidy Goltran und Tittria.
    Von beiden war nicht einmal genug übriggeblieben, um es zu begraben ...
    Lyndara dirigierte ihre Truppe mit knappen Handbewegungen und deutlichen Kommandos. „Mattrasan, du übernimmst die Vorhut. Nounser, du wirst die Luftsicherung übernehmen. Waffeneinsatz nur, wenn ich es dir erlaube. Klar?"
    „Klar, Lyndara!"
    Nounser packte einige zusätzliche Magazine in seine Montur, bevor er seine Aggregate aktivierte und in die Höhe zu steigen begann. Zwischen den Wipfeln der Bäume schwebend, sich von einer Krone zur nächsten hangelnd, würde seine Aufgabe darin bestehen, den Luftraum über der Gruppe zu beobachten. Und vor allem würde er von oben nach Noman-Draken Ausschau halten.
    Ohne technische Hilfsmittel war in diesem Dschungel an ein Fortkommen kaum zu denken, mußte Mattrasan feststellen. Daffish, die rote Riesensonne, von deren Strahlung Noman lebte, war längst untergegangen. Die dichte Dunstdecke über dem Planeten brachte es mit sich, daß selbst geraume Zeit nach dem eigentlichen Sonnenuntergang noch ein Restlicht wahrgenommen werden konnte, eine extrem verlängerte Dämmerung, in der Daffishs Licht von der Atmosphäre gestreut und gebrochen wurde.
    Das Ergebnis war ein düsterer Schimmer über dem Land, das sich Grau in Schwarz darstellte, zerklüftet, wild und unberührt und mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen.
    Mattrasan bediente sich einer Infrarotoptik mit Falschfarbenkorrektur - das Bild, das er sah, entsprach daher ungefähr dem, was er tagsüber auch mit bloßem Auge hätte wahrnehmen können.
    Wie es in anderen Regionen Nomans aussah, wußte er nicht, aber vermutlich war der Eindruck dort nicht wesentlich angenehmer; als Siedlungswelt für Galaktiker kam Noman nicht in Frage.
    Mattrasan hielt in der linken Hand seinen Impulsstrahler, in der rechten führte er das Vibrationsmesser, mit dem er sich den Weg freihackte.
    Der Boden war ein Gemisch aus Grautönen, bei dem man nie sicher sein konnte, um welche Art von Untergrund es sich wirklich handelte. Es gab Felsgestein und weiches Erdreich, anderswo Boden, der mit Flechten und Moosen bewachsen war, und es gab morastige Stellen, in denen ein Mensch mühelos versinken konnte. Und alle diese Geländeformationen unterschieden sich voneinander lediglich in der Schattierung des Grau. „So muß die Welt wohl für Farbenblinde

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