Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1658 - Lyndaras Kämpfer

Titel: 1658 - Lyndaras Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zeitschleife möglich. Boris Siankow hatte nicht die Absicht, sich zu lange damit zu befassen.
    Noch am selben Abend ließ er einen kleinen Schiffsverband zusammenstellen. Das erste Schiff war die WEIDENBURN, ein 500-Meter-Kugelraumer der Kosmischen Hanse, das zweite ein Kontaktschiff namens XENOLITH, das speziell für die Kontaktaufnahme mit fremden Wesen ausgerüstet war. Als drittes Schiff kam die DAORMEYN hinzu. Er hatte Glück, daß Yart Fulgen und seine Mannschaft gerade das Solsystem besuchten. „Boris! Was soll das! Du hast doch keine Ahnung, wohin die HAITABU geflogen ist! Oder verschweigst du uns etwas?"
    „Nein, tue ich nicht, Noretta."
    Sie bannte ihn mit einem Blick, der alle Entschlossenheit schwinden ließ. Unwillig schüttelte er den Kopf. „Was dann?"
    „Ich habe doch gesagt, Lyndara hat zweimal von einem Schlüssel gesprochen. Auf irgendeine Weise soll dieser ausgeglühte Zellaktivator helfen, irgendwo hinzukommen. Lyndara sprach außerdem von einem unbekannten Bereich, zu dem sie nun gehören. Irgendwie paßt das alles zusammen. Es ist ein Puzzle. Ein paar Teile liegen offen da, die anderen fehlen uns. Ich bin sicher, die HAITABU fliegt zurück nach Mystery. 10,5 Millionen Lichtjahre mit einem beschädigten Schiff... Es ist besser, wir fliegen hinterher."
    Am 27. Juni verließen drei Schiffe das Solsystem. An Bord der XENOLITH befand sich Boris Siankow
     
    5.
     
    An die Reise dachte er später nur noch mit größtem Unbehagen zurück. Er hatte sich nie 10,5 Millionen Lichtjahre weit von zu Hause entfernt. Die heimatliche Milchstraße durchmaß etwa 100 000, die Entfernung bis Andromeda betrug knapp über zwei Millionen Lichtjahre. Und nun 10,5 Millionen ... Hochmoderne Schiffe wie die XENOLITH erreichten Überlichtfaktoren um die 70 Millionen, und dasselbe galt für die WEIDENBURN, die DAORMEYN - und natürlich für die HAITABU. Wenn sich jemand einbildete, sie könnten die Ertruser vor Erreichen des Ziels abfangen, so war das pure Illusion. Sicher flogen sie mit ähnlichem Tempo, und der Vorsprung betrug nicht mehr als zwei Tage. Doch mit drei Schiffen unterwegs zu sein, war etwas völlig anderes. Bei jedem Orientierungsmanöver verloren sie wertvolle Zeit. Sie mußten erneut zusammenfinden und die Kurse so bestimmen, daß sie nicht über hundert Lichtjahre oder mehr auseinanderflogen. 10,5 Millionen Lichtjahre bildeten ein Risiko, auch jetzt noch. Wenn von zehn Schiffen sechs die Reise ohne Zwischenfall überstanden, war das viel. Es gab immer Reparaturen, Unfälle und dergleichen.
    Zu dritt stieg die Sicherheit.
    Die ersten Tage verbrachte Boris Siankow damit, sich vorzustellen, was im Fall einer Havarie passieren konnte. Er war zu sehr Wissenschaftler, um die Phantasie abzustellen. Die Grigoroff-Schicht konnte zusammenbrechen, und sie würden irgendwo in einem fremden Universum stranden; ohne Chance, jemals zurückzukehren. Oder die XENOLITH fiel in den Normalraum zurück - direkt ins Innere einer Sonne.
    Und was, wenn die HAITABU ein ganz anderes Ziel ansteuerte? Wenn sie womöglich nach Ertrus geflogen waren, oder in ein stilles Versteck am Rand der Milchstraße? Auch den Zustand der HAITABU mußte man bedenken. Er selbst hatte ja schon Bedenken, die Reise mit drei heilen Schiffen anzutreten. Und die Walze mit ihrer halb zerstörten Zentrale? 15 Ertruser gegen über 600 Springer. Zu welch blutigen Revolten mochte es da kommen, wenn die Reise über fünfzig Tage ging?
    Hinzu kamen die schlimmen Aussichten am Ende der Strecke. Ertruser, gut und schön. Aber man durfte nicht vergessen, daß Mystery ein Planet der Ennox war. So etwas ging nicht ohne Begegnung ab. Wer schon einmal Ennox in Aktion erlebt hatte, mochte gern darauf verzichten. Und das, wo sich die Störenfriede in den letzten Monaten, seit der ersten Ankunft der HAITABU auf Mystery, kaum noch hatten sehen lassen.
    Siankow begann, sich stundenlang mit Heimo Gullik zu unterhalten, dem Kommandanten der XENOLITH. Dann aber fiel ihm der Kommandant ebenso auf die Nerven wie der Flug. Es war nicht Siankows Hobby, verzuckerte Karottenrezepte zu kosten, und genausowenig liebte er es, die Vorzüge vegetarischer Küche zu diskutieren. Den Rest gaben ihm Patriarch Mordrer Keyn Haitabu und seine Söhne. Die fünf hatten sich nicht davon abbringen lassen, die Reise mitzumachen.
    Jedenfalls der Vater nicht; seine Söhne hätten auch gehorcht, hätte er sie zu Fuß nach Mystery geschickt. Keyn jr., Ramsar, Udrill und Seffer, das

Weitere Kostenlose Bücher