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166 - Medusenfluch

166 - Medusenfluch

Titel: 166 - Medusenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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besser unter Kontrolle halten… Du bist also an keinem Bündnis interessiert.«
    »Sag mir lieber, was du wirklich vorhast!« fauchte die Tigerfrau angriffslustig.
    »Ich könnte sehr viel für dich tun.«
    »Was zum-Beispiel?« wollte Agassmea wissen.
    »Nichts wünschst du dir so sehr, als wieder sehen zu können. Ich könnte dir zu neuem Augenlicht verhelfen.«
    »Ich glaube dir kein Wort!« stieß die Tigerfrau zornig hervor.
    »Welchen Grund hast du, mir zu mißtrauen?«
    »Das fragst du? Als ich wissen wollte, wie du heißt, nanntest du mir einen falschen Namen.«
    »Das ist nicht wahr. Ich bin Yora, die Totenpriesterin!«
    ***
    Abby Vymax griff mich nicht selbst an, sondern versuchte mich auf eine hinterhältige Weise außer Gefecht zu setzen.
    Ich war zwar nicht auf ihr harmloses Äußeres hereingefallen, aber sie schaffte es trotzdem, mich zu überrumpeln. Über mir, in der Dunkelheit, hing ein Netz, das ich nicht gesehen hatte.
    Es mußte von Hexenkraft in Schwebe gehalten worden sein, und als Abby Vymax diese abzog, fiel das Netz auf mich. Es war weich und engmaschig, und weil es schwarzmagisch
    »geladen« war, lebte es auf geheimnisvolle Weise.
    Abby lachte schrill, während sie höchst zufrieden beobachtete, was mit mir passierte. Das Netz »biß« so schmerzhaft zu, daß ich aufschrie.
    Wie eine Gitterhaut legte es sich auf mich und raubte mir die Bewegungsfreiheit. Es schlang sich um meine Fußknöchel und riß mir die Beine unter dem Körper weg.
    Aber ich stürzte nicht, sondern es ging mit mir aufwärts – kopfüber.
    Wie eine gefangene Fledermaus mit an den Leib gepreßten Flügeln kam ich mir vor.
    Abby Vymax trat näher. Hohn und Triumph glitzerten in ihren dunklen Augen. »So einfach ist es, dich außer Gefecht zu setzen, Tony Ballard. Der simpelste Hexenzauber genügt.«
    Ich mußte damit rechnen, daß sie mich tötete, aber damit schien sie es nicht eilig zu haben.
    »Es war ein Fehler von Robert Dalton, dich um Hilfe zu bitten.«
    Um Dalton Unannehmlichkeiten zu ersparen, sagte ich: »Er wollte es rückgängig machen.«
    »Du hättest auf ihn hören sollen, dann wäre dir das hier erspart geblieben. Du siehst, wohin dich dein krankhafter Eifer geführt hat. Du hättest schießen sollen, als du den Revolver auf mich gerichtet hattest. Nun ist es dazu zu spät.«
    »Und was blüht mir nun?« wollte ich wissen.
    »Vorerst bleibst du hier hängen, während die Dinge, die du verhindern wolltest, ihren Lauf nehmen. Eine ohnmächtige Wut wird dich befallen, sie wird an dir nagen und dich von innen her auffressen, weil du nichts, gar nichts für Melissa Dalton tun kannst. Du kannst dir ja nicht einmal selbst helfen.«
    »Der Fluch wird sich erfüllen«, knirschte ich grimmig.
    »Ja, das wird er – an Melissas 21. Geburtstag.«
    »Was wird dann geschehen?«
    »Ich werde es dir erzählen, nachdem es passiert ist«, antwortete die Hexe, warf den Kopf zurück und lachte mich schallend aus. Sie hatte allen Grund zu dieser Heiterkeit.
    Selten hatte mich ein Feind leichter ausgetrickst – und ich hatte es schon mit wesentlich größeren und gefährlicheren Kalibern zu tun.
    Mich zerriß beinahe die Wut, während das Blut quälend laut in meinem Schädel hämmerte.
    Sie hatte recht. Ich hätte schießen sollen, als sich mir noch die Gelegenheit bot. Vielleicht hatte mich ihre saubere, strahlende Schönheit davon abgehalten.
    ***
    Selbst wenn es die Alte noch so oft wiederholte, wollte es Agassmea nicht glauben. Sie kannte Yora, das war eine junge, schöne Dämonin.
    »Darf ich dich berühren?« fragte die Tigerfrau, und ihre Pranken wurden zu Händen.
    Die Alte hatte nichts dagegen, und Agassmea betastete ein kümmerliches Knochengestell. Als sie im Gesicht die vielen Falten und Runzeln spürte, die eingefallenen Wangen, den zahnlosen Mund, lachte sie blechern. »Für wie dumm hältst du mich?«
    »Wir haben uns beide verändert, Agassmea«, sagte die Alte.
    »Du bist blind geworden, ich alt.«
    »Kein Dämon altert von selbst so rasch.«
    »Und kein Dämon erblindet über Nacht.«
    Agassmea faßte sich unwillkürlich an die leeren Augenhöhlen. »Höllenfaust, dieser verfluchte Bastard. Seine Satansfalken haben mir das Augenlicht genommen.«
    »Verrätst du mir nun, warum er die Raubvögel auf dich gehetzt hat?«
    »Ich habe ihn betrogen!« platzte es aus Agassmea heraus.
    »Irgendwann würdest du es ohnedies erfahren. Er hat es nicht besser verdient. Er fühlte sich meiner zu sicher, nahm niemals

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