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1661 - Der Torwächter

1661 - Der Torwächter

Titel: 1661 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Ich interessiere mich für Landschaften. Besonders für die heimischen. Da gibt es noch viel zu entdecken. Ich reise durch das Land, und dieser eine Trip hat mich eben in die Gegend nördlich von Dartmoor geführt. Da bin ich dann auf diesen Ort mit den ungewöhnlichen Bewohnern gestoßen.«
    »Wieso ungewöhnlich?«, fragte Bill.
    Mike Rander senkte den Blick. »Es ist schwer, darauf eine Antwort zu geben. Die Leute dort kommen mir vor, als würden sie Fremde kategorisch ablehnen.«
    »Das kennen wir aus vielen anderen kleinen Orten in den verlassenen Gegenden auch«, sagte Bill.
    »Das ist schon richtig, Mr. Conolly, aber in dem Kaff ist es besonders schlimm. Die Bewohner dort bilden eine Wand. Sie halten zusammen. Die kommen mir vor wie Sektierer. Sie haben mir nichts getan, aber es war zu spüren, dass sie mich nicht mochten. Sie leben ihr eigenes Leben, und es gibt noch eine Besonderheit, die nichts mit den Menschen zu tun hat. In dieser Gegend gibt es keinen Handyempfang. Das hat mich sehr gewundert, aber es ist so.«
    »Und es gibt diesen Friedhof im Wald«, sagte Bill.
    »Ja, Mr. Conolly.« Der Fotograf hob einen Finger. »Das ist der inoffizielle. Es existiert auch ein offizieller, und der liegt im Ort. Sie haben also zwei Friedhöfe. So groß ist der Ort nicht, und jetzt frage ich mich, warum es diesen zweiten Friedhof im Wald gibt. Können Sie mir darauf eine Antwort geben?«
    »Noch nicht«, sagte Bill.
    »Eben. Aber ich habe ihn gesehen. Gräber auf einer Lichtung, und den Beweis habe ich Ihnen geschickt. Stellt sich die Frage, warum auf diesem Friedhof im Wald Menschen verscharrt werden.«
    »Sie haben keinen der Bewohner danach gefragt?«
    »Ha, Mr. Conolly, was denken Sie? Nein, das habe ich natürlich nicht. Offiziell nicht.«
    »Und inoffiziell?«
    Das Gesicht des Reporters zeigte plötzlich einen leicht wissenden Ausdruck. »Ich habe eine junge Frau kennengelernt, die wohl auf meiner Seite steht. Und ich gebe zu, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Ja, so etwas gibt es. Hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Diese junge Frau heißt Cora Grisham. Mit ihr habe ich über alles gesprochen. Sie ist eingeweiht, und sie weiß, dass ich wiederkommen werde, um das Geheimnis zu lüften.«
    »Steht sie fest auf Ihrer Seite?«, fragte ich.
    Mike Rander hob die Schultern. »Wie ich Ihnen schon sagte, es ist Liebe auf den ersten Blick gewesen. Und ich denke nicht, dass mir Cora etwas vorspielt.«
    »Weiß sie auch, was Sie im Wald erlebt haben?«
    »Klar, Mr. Sinclair, das weiß sie.«
    »Und?«
    »Sie wird den Mund halten. Aber sie wartet darauf, dass ich zu ihr zurückkehre. Das habe ich versprochen, und dieses Versprechen werde ich auch halten.« Er leerte sein Glas und sagte: »Sie glauben nicht, wie froh ich gewesen bin sie getroffen zu haben. Cora kennt sich aus. In diesem Wald ist sie nie gewesen, das glaube ich ihr auch. Aber sie hat mir einen Begriff genannt, über den ich schon nachgedacht habe und es auch noch immer tue.«
    »Wie heißt er?«, fragte Bill.
    »Der Torwächter.«
    Bill und ich schauten verwundert. Wahrscheinlich hatte jeder von uns an etwas Seltsames und Ungewöhnliches gedacht, aber Torwächter? Nun ja, es hörte sich normal an, aber es ließ auch einige Interpretationen zu, denn wie der Name schon sagte, da wurde von einer bestimmten Gestalt ein Tor bewacht. Rander entging unsere leichte Verwunderung nicht und sagte: »Ich weiß damit auch nichts anzufangen und habe ebenfalls den Kopf geschüttelt: Aber ich kann Ihnen auch sagen, dass ich mich nicht verhört habe. Der Begriff Torwächter ist gefallen.«
    »Und welches Tor soll da bewacht werden?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. Ich gebe zu, dass ich dieses Kaff nicht bis in alle Einzelheiten kenne, doch ein Tor habe ich in dem Ort nicht gesehen. Überhaupt, dieser Ort kommt mir vor wie eine absonderliche Insel in einer ansonsten normalen Umgebung. Wenn Sie eintreffen, werden Sie normale Menschen erleben, aber bitte, schauen Sie nicht hinter die Fassaden. Da sieht es anders aus.«
    Ich musste einfach mehr wissen. »Auch bei Ihrer Cora?«
    Mike Rander zuckte zusammen. Er sah aus, als wollte er sofort antworten, überlegte es sich dann und schüttelte den Kopf. Sehr betont sprach er dann die nächsten Sätze aus. »Nein, bei ihr nicht. Darüber habe ich mich gewundert. Sie war in meinen Augen normal. Und sie will mir auch helfen.«
    »Könnte sie denn mehr wissen?« Rander knetete sein Kinn. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Mr.

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