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1661 - Der Torwächter

1661 - Der Torwächter

Titel: 1661 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eltern, du und die anderen Menschen hier. Der Bann muss durchbrochen werden. Weg mit der Angst vor diesem - diesem komischen Torwächter.«
    Die Worte hatten schon Eindruck hinterlassen, denn Blaine schnappte nach Luft. Er knurrte, dann brach es aus ihm hervor. »Du versündigst dich, Cora. Ich an deiner Stelle würde sehr vorsichtig sein, sonst landest du bei ihm.«
    »Beim Torwächter?«
    »Ja.«
    »Und wo finde ich ihn? Kann ja sein, dass ich freiwillig zu ihm gehen will.«
    »Das wäre Selbstmord.«
    »Oder auch nicht.« Die Wut kochte jetzt in ihr hoch. »Ich lasse mich auf keinen Fall einschüchtern. Ich werde meinen Weg gehen, ist das klar?«
    »Ja, das habe ich gehört!«
    Sie brüllte ihn an. »Und jetzt hau ab, du Dreckskerl!«
    Peter Blaine blieb stehen. Er schien zu vereisen. Dann richtete er seinen Blick auf Cora, die bereute, dass sie den Kerl so angefahren hatte. In seinen Augen funkelte der blanke Hass. Wenn jemand so schaute; hatte der normale Verstand ausgesetzt, und nach einem kurzen Nicken ging Blaine auf die junge Frau zu.
    »Du bist einfach nicht zur Vernunft zu bringen. Nein, das bist du nicht, aber ich gebe trotzdem nicht auf…«
    Der Schlag war nicht mal im Ansatz zu sehen. Cora war auch nicht aufgefallen, dass Blaine die linke Hand zur Faust geballt hatte. Den Schlag aber musste sie hinnehmen. Er traf sie zwischen Brust und Magen und raubte ihr die Luft. Plötzlich hatte sie das Gefühl, sterben zu müssen. Sie bekam keine Luft mehr, röchelte trotzdem und sah die Gestalt des Mannes vor ihren Augen verschwimmen.
    Langsam brach sie in die Knie. Genau in dem Augenblick, als sie Kontakt mit dem Boden bekam, öffnete Peter Blaine die Tür und verschwand. Cora aber kippte zur Seite und blieb liegen…
    ***
    Sie war nicht tot. Aber so etwas hatte sie noch nie in ihrem Leben durchgemacht. Die schwere Atemnot hätte sie beinahe in die Verzweiflung getrieben, und sie hatte schon damit gerechnet, dass sie nie mehr Luft bekommen konnte. Das änderte sich. Die Schmerzen blieben noch, aber sie konnte wieder normal atmen. Leise stöhnte sie vor sich hin. Sie lag gekrümmt am Boden, die Hände gegen die getroffene Stelle gepresst. Sie stöhnte und verspürte Übelkeit, die in ihr hochstieg. So etwas war ihr noch nie widerfahren, und sie hoffte, dass dies auch nie mehr passierte. Aber sie hatte nichts vergessen und wusste jetzt, wie sie diesen Peter Blaine einzuschätzen hatte.
    Er hatte ihr mit Mord gedroht, und jetzt fragte sie sich, ob das auch für die anderen Bewohner galt. Standen sie auf der gleichen Stufe wie Blaine? Es war schlimm, aber wenn sie genauer darüber nachdachte, konnte das schon hinkommen. Die Dörfler hatten Angst, und sie hatten sich damit abgefunden, mit diesem Druck zu leben.
    Cora Grisham dachte da anders. Sie wollte sich diesem unsichtbaren Terror nicht beugen. Aber allein konnte sie nichts machen. Sie brauchte Hilfe, und natürlich dachte sie dabei an ihren Freund Mike.
    Aber war er der Richtige?
    Ja - eigentlich nein - Allein konnte er nichts ausrichten. Er hatte jedoch gesagt, dass er zurückkommen wollte, und er würde auch etwas unternommen haben. Genau darauf setzte sie die Hoffnung.
    Nur hatte er sich in der Zwischenzeit nicht gemeldet. Hier anrufen sollte er nicht, denn auch Coras Eltern waren gegen die Verbindung. Sie hatte versucht, ihren Freund heimlich zu erreichen, was jedoch nicht geklappt hatte. Der Druck in ihrem Magen war zwar nicht verschwunden, aber er hatte nachgelassen. Das galt auch für das Gefühl der Übelkeit, und das gab ihr wieder Hoffnung.
    Sie wollte nicht mehr liegen bleiben. Zum Aufstehen fühlte sie sich noch zu schwach. Da brauchte sie Hilfe, und deshalb kroch sie auf den Tisch zu, wo die Stühle standen.
    Es war auch jetzt nicht leicht, aber sie konnte sich am Stuhl hochziehen. Dabei stöhnte sie so laut, dass sie das Klopfen an der Tür überhörte. Die Überraschung traf sie, als sie auf dem Stuhl saß und sich mit den Ellbogen auf der Tischplatte abstützte.
    In der offenen Tür stand ihr Vater!
    ***
    Joe Grisham gab ein verschwommenes Bild ab. Zumindest für seine Tochter, die noch immer unter den Folgen des Treffers litt. Sie hatte den Eindruck, ihren Vater als doppelten Schemen zu sehen, stöhnte auf und wischte über ihr Gesicht.
    »Himmel, Cora, was ist mit dir geschehen? Wie siehst du aus? Wie fühlst du dich?«
    Sie konnte nicht antworten, abgesehen von einem Schluchzen. Aber sie sah ihren Vater auf sich zukommen. Er war ein großer

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